Wer sagt denn eigentlich, dass man Karneval im Winter feiern muss? Der Jugendklub von Wülfershausen sieht jedenfalls darüber hinweg, dass das närrische Treiben aus langer Tradition heraus den Abschied von der kalten Jahreszeit feiert. Doch warum in der Kälte frieren und nicht bei angenehmen Temperaturen den Narren spielen? So kam es denn, dass der Dorfnachwuchs das Spektakel kurzerhand in die warme Jahreszeit verlegte und nun mit dem Seemannsgruß auf den Lippen durch die Straßen zieht.
Weniger Zuschauer als sonst am Straßenrand
Die lange Pause hatte aber doch die Stimmung in der Bevölkerung etwas abgekühlt. Längst nicht mehr so viele Zuschauer wie in vergangenen Zeiten säumten die Straßen und ließen sich von den Verkleideten anstecken. Dabei gibt es durchaus Teilnehmer wie Heike Reichert, die extra aus Herbststadt gekommen ist, um sich dem Trubel anzuschließen. Sie findet es "cool", dass Jugendliche etwas auf die Beine stellen und das müsse man auch unterstützen. "Nur schade, dass so wenig verkleidete Passanten dabei sind."
Die Initiatoren ließen dagegen die Peitschen knallen, hatten sie sich doch in Dompteure, Clowns und Akrobaten verwandelt. Kesse mondäne Damen mit Zigarettenspitze und Federboa im Stile der Goldenen 20er Jahre flirteten mit den Besuchern. Dazwischen die Wülfershäuser Musikanten hoch auf dem Anhänger, die das närrische Treiben mit Stimmungsmusik anheizten. Die Jugendgruppe verzauberte in Baströckchen als Hawaiianerinnen.
Blaskapelle und DJ sorgen für Unterhaltung am Jugendklub
Ganz ohne Partywagen geht es aber auch in Wülfershausen nicht. Aus Nachbargemeinden und weiter her waren fünf Fahrzeuge gekommen, vernebelten die Straßen und nahmen es in der Lautstärke locker mit dem Donnergrollen auf, das noch Stunden zuvor über dem Dorf zu hören war.
Bald war der kleine Tross auch schon vorbeigezogen. Nun war der Jugendklub am Dorfrand das Ziel. Da ging dann die Party los, erst noch ländlich mit der Blasmusik der Dorfkapelle und dann später ausgelassen mit DJ Milow.