Karl Ludwig von und zu Guttenberg, Freiherr und zugleich Burgherr auf der Salzburg in Bad Neustadt, ist die Vorfreude anzuhören. Am Pfingstwochenende öffnet erstmal das Café in der Burganlage – jeweils von Samstag bis Montag von 11 bis 17 Uhr. Über die Feiertage ist es ein erster Versuch, aber Kaffee und Kuchen sollen laut dem Burgherren dauerhaft zur Salzburg gehören.
Auf der Salzburg hat sich in den letzten Jahren einiges geändert, wie auch von Guttenberg bestätigt. Er arbeitet an einem Wechsel von einem reinen Wohnhaus hin zu einer touristischen Öffnung des Gebäudes. Seine Mutter, Freifrau Ines von Guttenberg, lebe zwar weiterhin auf der Burg. Aber nun könnten dort auch beispielsweise Paare ihre standesamtliche sowie kirchliche Hochzeiten feiern. Außerdem können Burg-Fans seit diesem März im sogenannten Jägerbau in einer Ferienwohnung übernachten.
Das soll es aber nicht gewesen sein. "Was wirklich fehlt, ist ein Café", sagt von Guttenberg im Gespräch mit dieser Redaktion. "Wir haben alle möglichen Einrichtungen, um Gäste willkommen zu heißen." Von Guttenberg, der unter anderem in leitender Funktion in einer Hamburger Werbeagentur sowie 15 Jahre als Chef vom Dienst bei der "Bild" tätig war, habe immer wieder beobachtet, dass Gäste auch von außerhalb kamen und gerne einen Kaffee getrunken oder ein Eis gegessen hätten. Die Pizzeria O Sole Mio, die ebenfalls auf der Salzburg beheimatet ist, öffnet jedoch erst um 17 Uhr ihre Türen. Besucherinnen und Besucher gingen also bisher leer aus.
Café, Übernachtung und Hochzeit: Das ist alles auf der Salzburg möglich
Von Guttenberg sieht "sehr viel Potenzial" darin, etwas daraus zu machen. Mit dem Café würde es dann drei Bereiche auf der Salzburg geben: das Café, Übernachtungen und Hochzeiten. Er hofft, dass die Salzburg ein "touristischer Anziehungspunkt für die Region" wird.
Angekündigt war das Café schon einmal 2023. Mit Hochzeiten war von Guttenberg aber damals eingespannt, außerdem musste er den Nachlass seines verstorbenen Vaters regeln. Jetzt ist es aber so weit. Am Pfingstwochenende öffnet das Café erstmals seine Türen. "Wir werden nun über das Pfingstwochenende einen ersten, improvisierten Start des Salzburg-Cafés wagen", sagt er im Vorfeld. Für die Gäste soll es Kaffee, Kuchen, Eis und Getränke an einem Außenstand geben.
Warum nur improvisiert? Laut von Guttenberg gebe es am Jägerhäuschen, dem neuen Standort des Cafés, eine Problematik mit der Stromversorgung, die circa 1963 gelegt worden sei. Das Jägerhäuschen sei zwar saniert, die Zuleitung hänge jedoch an der Pizzeria, da das Häuschen keinen eigenen Hausanschluss habe. "Die Modernisierung aus privater Hand ist ein finanzieller Kraftakt, der nicht von jetzt auf gleich erledigt werden kann", erklärt er.
Wie soll es nach dem improvisierten Start weitergehen?
Der Burgherr hat aber bereits einen Plan, wie er das Problem, zumindest vorübergehend, lösen will. Er will eine lange Leitung vom Haus, in dem es Starkstromanschlüsse gebe, ziehen. Diese sollen den Außenstand mit Strom versorgen, also die Kühlschränke und Kaffeemaschine betriebsbereit halten.
Bei dem improvisierten Start soll es aber nicht bleiben. Man wolle weiterhin versuchen, das Ganze im kleinen Rahmen weiterzuführen. Gedacht sei ein Café mit Selbstbedienung, quasi ein "Kiosk-Café", wie es von Guttenberg selbst nennt. Für die Zukunft sind Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag angedacht. Von den Uhrzeiten wie jetzt an Pfingsten, "bis Franco aufmacht. Wir können uns sehr gut ergänzen", erklärt er die Synergieeffekte zur benachbarten Pizzeria.
Den Start am Pfingstwochenende sieht der Burgherr außerdem als Gelegenheit, um Personal zu akquirieren. "Wir wollen Mitarbeiter finden, die Lust haben, das Café mitzubetreiben", sagt er. Davon hänge es ein wenig ab, – ob es auch danach Kaffee und Kuchen auf der Salzburg geben wird.