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Herbstadt
Ehemaliger "Schwarzer Adler" in Herbstadt: Vier Jahrhunderte eine Gastwirtschaft und heute ein Kinderhort
Der Würzburger Fürstbischof hat vor über 400 Jahren Kirche, Schule, Pfarrhaus und Gastwirtschaft in Herbstadt bauen lassen. Heute ist die Gastwirtschaft ein Kinderhort.
Vor mehr als 400 Jahren wurde die Gastwirtschaft 'Schwarzer Adler' in Herbstadt gebaut. Nachdem das Dorfwirtshaus nicht mehr genutzt wurde und leer stand, entschied sich die Gemeinde für die Unterbringung des Kinderhorts.
Foto: Hanns Friedrich | Vor mehr als 400 Jahren wurde die Gastwirtschaft "Schwarzer Adler" in Herbstadt gebaut. Nachdem das Dorfwirtshaus nicht mehr genutzt wurde und leer stand, entschied sich die Gemeinde für die Unterbringung des ...
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.02.2025 02:30 Uhr

Auf der Internetseite der Gemeinde Herbstadt ist zu lesen: "In der Mitte von Herbstadt, dem Lindenhügel, stehen die Kirche, das Wirtshaus, das Pfarrhaus und die alte Schule, die ihre Errichtung dem Fürstbischof Julius Echter verdanken. Ein solches historisches Ensemble als Dorfkern gibt es in dieser Form kein zweites Mal in Unterfranken." Aus der einstigen Schule wurde in den vergangenen Jahren das Gemeindehaus, das Pfarrhaus ist vermietet und seit einigen Jahren ist das Wirtshaus "Schwarzer Adler" geschlossen. Heute tummeln sich in der einstigen Gaststube die Hortkinder und auch im ehemaligen Tanzsaal im Obergeschoss haben die Kleinsten das Sagen.

Nur ab und zu, wenn größere Vereins- oder Faschingsveranstaltungen stattfinden, werden die kleinen Tische und Stühle sowie weitere Utensilien zur Seite geräumt, erzählt Erzieherin Kerstin Guthardt. "Genau so soll es sein, es ist ein Miteinander in der Gemeinde, sagt dazu Bürgermeister Georg Rath.

Im einstigen großen Tanzsaal der Gemeindewirtschaft 'Schwarzer Adler' sind nun die Hortkinder zu Hause.
Foto: Kerstin Guthardt | Im einstigen großen Tanzsaal der Gemeindewirtschaft "Schwarzer Adler" sind nun die Hortkinder zu Hause.

Ihm und seinem Gemeinderat war es bei der Umnutzung wichtig, Leerstand in der Gemeinde zu vermeiden. "Da bot sich das Haus als Einrichtung für unseren neuen Kinderhort an." Rund 15.000 Euro wurden für die notwendigen Renovierungsmaßnahmen "in die Hand genommen" und im Haushalt der Gemeinde sind jährlich an die 7000 bis 8000 Euro für den Hort eingeplant.

Wertvolle Unterstützung durch den Rufbus "Callheinz"

Der wird weitgehend gut angenommen. "Natürlich könnten wir noch Kinder aufnehmen", sagt Kerstin Guthardt. Vorhanden sind insgesamt 20 Plätze. Das Einzugsgebiet ist zwar der Bereich des Schulsprengels Aubstadt mit den Gemeindegebieten Herbstadt und Höchheim. Aber es sind auch Hortkinder aus Alsleben und Untereßfeld in Herbstadt. Möglich wird dies vor allem durch den Rufbus "Callheinz", sagt der Bürgermeister. Von daher gesehen können Kinder aus allen Bereichen des Altlandkreises Königshofen in Herbstadt aufgenommen werden. 

Die Besonderheiten des Herbstädter Kinderhorts sind die flexiblen Buchungszeiten. Dieser hat von Montag mit Freitag von 11 bis 16 Uhr, in den Ferien von 7.15 bis 16 Uhr geöffnet. Mit dem nur wenige Meter entfernten Kindergarten können in Herbstadt bis zu 40 Kinder betreut werden.

Besondere Freizeitangebote in den Ferien

Der Bürgermeister spricht ob der Größe der Einrichtung von einem familiären Charakter. Angeboten werden im Kinderhort je nach Wunsch ein warmes Mittagessen und auch Hausaufgabenbetreuung. Hier verweist Kerstin Guthardt auf die pädagogische Betreuung. Es gibt aber auch besondere Freizeitangebote, vor allem in den Ferienmonaten. Da geht es sowohl in die Hochrhön, aber auch zum Baden an den Irmelshäuser Badesee. Im Bereich des ehemaligen Biergartens und dem Umfeld gibt es außerdem viele Spielmöglichkeiten.

Von dem historischen Flair spricht Bürgermeister Georg Rath und nennt die ehemalige Gaststube mit noch vorhandener Schanktheke sowie den früheren Tanzsaal mit der Balkenkonstruktion. "Vor 400 Jahren hat der damalige Würzburger Fürstbischof Julius Echter sicher nicht daran gedacht, dass das Wirtshaus einmal kein dörflicher Mittelpunkt mehr ist, und heute hier die Kleinsten betreut werden", so Rath. Die Eltern jedenfalls seien zufrieden, loben die Einrichtung und Betreuung und die Kinder seien gut aufgehoben.

Wer einmal einen Blick in den "historischen Kinderhort" von Herbstadt werfen möchte, kann dies bei einem "Tag der offenen Tür" am Freitag, 7. Februar, von 14 bis 16 Uhr tun. 

 
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