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Herbstadt
Herbstadt: Vielleicht entsteht doch ein Nahwärmenetz
Gelungene Dorferneuerung in Herbstadt, aber der Steinquader (links im Bild) muss noch sitztechnisch aufgebessert werden.
Foto: Regina Vossenkaul | Gelungene Dorferneuerung in Herbstadt, aber der Steinquader (links im Bild) muss noch sitztechnisch aufgebessert werden.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 01.05.2023 02:32 Uhr

Lange diskutiert wurde in der Bürgerversammlung in Herbstadt. Zuvor hatte Bürgermeister Georg Rath Ereignisse und Entwicklungen seit 2019 präsentiert. Aktuell leben von den 6o8 Einwohnern der Gemeinde mit Hauptwohnsitz 151 in Breitensee, 146 in Ottelmannshausen und 311 in Herbstadt.

Ein Blick auf den Haushaltsplan 2023 zeigte die Mehrausgaben durch höhere Bewirtschaftungskosten und Verwaltungsaufgaben. Der Verwaltungshaushalt umfasst geplante 1.599.459 Euro, der Vermögenshaushalt 1.996.898 Euro. Investiert wird vor allem in Maßnahmen, die durch die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Herbstadt entstehen, die Kanalerneuerung und die Gestaltung der Nebenflächen. Wie Rath berichtete, wäre es unsinnig, den hauptsächlich durch unsachgemäße Hausanschlüsse beschädigten Kanal unter der Hauptstraße nicht zu erneuern. Die Stabilisierung des Kanals kann voraussichtlich mit sogenannten Inlinern erfolgen.

Da die Straße neu aufgebaut werden soll, werden auch die aus Asbestzement bestehenden Wasserleitungen durch Erschütterungen beschädigt. Sie sollen ebenfalls erneuert werden. Erledigen muss das der Wasserzweckverband Gruppe Nord. Gleichzeitig sollen die Dachständer beseitigt werden, das Bayernwerk ist also auch gefordert. In den nächsten Jahren zieht sich durch Herbstadt eine in drei Abschnitte eingeteilte Baustelle. Für die Gestaltung der Nebenflächen wird eine Förderung in Höhe von 70 Prozent erwartet.

Gemeinde wird Kindergarten-Träger

Angesprochen wurde auch die Kläranlage in Herbstadt, wo zwei Absetzbecken in schlechtem Zustand sind. Der gut ausgelastete Kindergarten soll im nächsten Jahr in die Trägerschaft der Gemeinde übernommen werden und damit in den Haushalt der Gemeinde übergehen. Das sei verwaltungstechnisch und finanziell einfacher als jährlich einen Defizitantrag zu bearbeiten, begründete Rath. Bisheriger Träger ist die "Maria Amberg´sche Kindergartenstiftung". Die Verwaltung übernimmt die Caritas.

Der Gemeindewald kämpft immer noch mit Borkenkäfer- und Trockenschäden. "Die Baumschulen sind leergekauft", bedauerte der Bürgermeister.

In der Diskussion meldeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielen Wünschen und kleinen Reparaturvorschlägen. Wichtiges Thema war ein mögliches Nahwärmenetz, auf das der Bürgermeister in seinen Ausführungen eingegangen war. Eine erste Umfrage kurz vor Weihnachten 2022 brachte keine große Resonanz, jetzt hat ein Umdenken eingesetzt. Die jüngsten Pläne der Bundesregierung haben den Druck erhöht, die Lebensdauer der eigenen Öl- oder Flüssiggasheizung zu überdenken. Zumal der Bau eines Nahwärmenetzes ungefähr vier Jahre dauern könnte und wahrscheinlich ein Bezug von Wärme aus der Abfall-Biogasanlage in Herbstadt möglich wäre. Eine Gruppe von Interessenten erklärte sich bereit, von Haus zu Haus zu gehen und die Eigentümer aufzufordern, die Befragungszettel abzugeben.

Gestiegene Kanalgebühren

Eine Kindergartenallianz wurde angeregt, um sich bei krankheitsbedingten Ausfällen austauschen zu können, ebenso eine Bauhofallianz, um Geräte gemeinsam anzuschaffen. Die Grabfelder Jobmeile sollte doch heimische Handwerksbetriebe unterstützen und nicht ein Forum für Bundeswehr sowie die Firmen Preh und Siemens sein, wurde angesprochen. Gegen die großen Betriebe hätten die Handwerker keine Chance, war die Meinung.

Die gestiegenen Kanalgebühren waren ebenfalls Thema. Der Bürgermeister erklärte die Kalkulationsperioden für die kostendeckend arbeitende Gemeindeeinrichtung. In die Gebührenberechnungen fließen alle Gewinne und Verluste mit ein, es werden keine Rücklagen gebildet. Zerfahrene Waldwege wurden moniert und eine E-Ladestation im Ort gewünscht. "Wohin sollen sich die Schwalben setzen, wenn die Dachständer verschwinden?", sorgte sich ein Bürger.

Ein anderer kritisierte die Steinquader an der Kirche, die keine Bank ersetzen können. Die Quader werden noch verbessert und erhalten eine sitzfreundliche Ausstattung, erklärte Ursula Eisemann von der Dorferneuerungsgemeinschaft. Für das angesprochene Pflaster gebe es zwei Jahre Bestandsgarantie, es werde nochmals geprüft, versicherte sie.

 
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