
14 Jahre wurde in der Gemeinde Herbstadt die Dorferneuerung geplant, dann 2020 begonnen. Ende kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Das sagte Bürgermeister Georg Rath.
Die letzte Gemeinderatssitzung in diesem Jahr beinhaltete lediglich den Punkt "Erfrischungsgeld für Wahlhelfer bei der vorgezogenen Bundestagswahl". Das Gremium entschied, an den Vorsitzenden 35 Euro zu zahlen, die übrigen Wahlhelfer erhalten 25 Euro. Der Bürgermeister sah dies als eine kleine Entschädigung für den Tageseinsatz am 23. Februar.
Lindenhügel in Herbstadt ist etwas Besonderes
Angesprochen auf die Maßnahmen im vergangenen Jahr nannte Georg Rath die Dorfsanierung in Herbstadt und Ottelmannshausen. Er erinnerte an die Planungen, die rund 14 Jahre in Anspruch nahmen. Dazu gehörten ein eigenes Seminarwochenende im Kloster Langheim und verschiedene Konzepte. Hier waren die Planer gefragt, die sich auch immer wieder auf neue Situationen einstellen mussten, erinnerte er sich.
Dazu gehörte das historische Ensemble am Lindenhügel in Herbstadt. Schließlich handelt es sich um Gebäude aus der Zeit des Würzburger Fürstbischofs Julius Echter.
Der hatte vor mehr als 400 Jahren nicht nur die Kirche neu bauen lassen, sondern auch die Gastwirtschaft und die Schule. Während beide noch im Original vorhanden sind, steht bei der Kirche lediglich noch der Turm aus dieser Zeitspanne. Damit handelte es sich um ein denkmalgeschütztes Ensemble, das entsprechend in die Planung einbezogen werden musste.
Der Lindenhügel in Herbstadt war das erste Projekt, das abgeschlossen wurde. Im gleichen Zug der Dorferneuerung wurde der Bereich um die Kirche im Ortsteil Ottelmannshausen grundlegend saniert und neu geplant. Dazu gehörten der Kirchplatz als auch die Straßen im Ort.

Eine Attraktion für Kinder ist ein wieder aufgestellter Ziehbrunnen am alten Feuerwehrhaus in Herbstadt, der natürlich funktioniert. Hinzu kommt ein weiterer Brunnen. Zwei historische Brunnen sind in Breitensee. Dabei handelt es sich um Bereiche, in denen bereits Brunnen standen, erläutert Georg Rath.
Viel getan hat sich vor allem im Bereich der Straßen, vor allem bei Kanalisation, Wasserleitung und Strom. So wurden Hydranten neu installiert und - wo es notwendig war - die Wasserleitungen erneuert.
Wegen Erdverkabelung sind die Dachständer verschwunden
Mit der Erdverkabelung sind in Herbstadt und Ottelmannshausen nach und nach die Dachständer für den Strom verschwunden. Zur Ortsdurchfahrt in Herbstadt, eine Kreisstraße, sagte der Bürgermeister, dass diese bis zur Kreuzung nach Ottelmannshausen und Breitensee fertiggestellt und befahrbar ist.
Nun kommt als nächstes der Abschnitt bis zum Ortsende Richtung Breitensee dran, schließlich die Erneuerung der Straße mit Kanal, Wasser und Strom in Richtung Ottelmannshausen. Beide Vorhaben sollen Ende 2025 fertig sein. Immerhin wurden in die Dorferneuerung Herbstadt und Ottelmannshausen rund 2,5 Millionen Euro investiert.
Vieles davon ist unter der Erde "verbuddelt", eben Kanal- Wasser- und Stromleitungen. Allerdings kann die Gemeinde Herbstadt mit einem staatlichen Zuschuss von 70 Prozent rechnen.
Wie viel der Ausbau der Ortsdurchfahrt Herbstadt kostet
Kosten von sieben Millionen Euro verursacht der Ausbau der Ortsdurchfahrt Herbstadt. Diese Summe trägt der Landkreis, allerdings nicht die Aufwendungen durch das Anlegen von Gehsteigen, sowie wieder Wasser- Kanal- und Stromleitungen. Hier rechnet man in der Gemeinde mit 1,4 Millionen Euro, die aus dem Gemeindesäckel zu zahlen sind.
Wichtig sei bei all diesen Maßnahmen die Stabilisierungshilfe gewesen, um nicht zu hohe Schulden aufzubauen, sagte Bürgermeister Georg Rath. Allerdings: "In den kommenden Jahren werden die Investitionen zurückgeschraubt."