Im Alter von 85 Jahren ist am 6. Dezember in Würzburg der ehemalige Geschäftsführer der Main-Post Johannes von Guttenberg gestorben. 1978 war er zunächst als Leiter der Gesamtverwaltung eingestellt und 1982 zum Geschäftsführer ernannt worden. Diese Position hatte er bis 1997 inne. Sein Vater habe viel Freude an dieser Aufgabe gehabt und sie stets als abwechslungsreich und interessant empfunden, erinnert sich Sohn Zeno von Guttenberg.

Zu Hause war der am 23. September 1937 geborene Johannes von Guttenberg auf der Salzburg, dem über Bad Neustadt thronenden, aus der Stauferzeit stammenden ehemaligen Herrschaftssitz. Nach seiner Schulzeit in einem Schweizer Internat ging von Guttenberg zum Studium der Rechtswissenschaften nach München. Danach kehrte er in die Heimat zurück und war zunächst für das Bad Neustadter Elektronikunternehmen Preh im Bereich Finanzen in leitender Position tätig.

Ein naturverbundener Franke

Auch bei der Main-Post war Johannes von Guttenberg für den finanziellen Bereich verantwortlich, während sein Geschäftsführerkollege Gerhard Wiesemann schwerpunktmäßig den technischen Bereich leitete. In diese Zeit fiel auch die Übernahme der bis dahin eigenständigen Main-Post durch die in Stuttgart beheimatete Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck im Jahr 1991. Mit diesem Übergang seien für seinen Vater viele Herausforderungen verbunden gewesen, sagt Sohn Zeno.

Im Ruhestand verbrachte von Guttenberg seine Zeit sowohl auf der Salzburg, als auch in Würzburg. Zeno von Guttenberg schildert seinen Vater als sehr naturverbunden. Er habe die Jagd geliebt und sei dieser Leidenschaft sowohl in den heimatlichen Wäldern als auch im Ausland nachgegangen. Daneben sei Golf eines der Hobbys seines Vaters gewesen. Zeitlebens erinnerte sich Johannes von Guttenberg auch seines Vaters Karl-Ludwig, der in der Zeit des Nationalsozialismus zum Widerstandskreis vom 20. Juli 1944 um Graf von Stauffenberg gehörte und infolgedessen im April 1945 ermordet wurde.

Journalistische Qualität war ihm wichtig

Der heutige Geschäftsführer und damalige Chefredakteur David Brandstätter erinnert sich gerne an die gute und von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit. "Aufgrund des Schicksals seines Vaters war Johannes von Guttenberg ein engagierter Verfechter einer freien Presse und legte großen Wert auf gute journalistische Qualität", sagt David Brandstätter. Zur letzten Ruhe gebettet wird Johannes von Guttenberg, der neben Zeno noch einen weiteren Sohn hat, in Bad Neustadt.