Eis essen, Kaffee trinken oder Brotzeit machen direkt neben dem Stall. So könnte ein Urlaub auf dem Bauernhof aussehen. Dafür müssen die Rhöner gar nicht weit reisen. Der "Wärtlichs Biohof" liegt quasi vor ihrer Haustüre, im beschaulichen Weisbach. Neben dem Kuhstall gibt es hier ein Café mit Platz für 40 Gäste. Am Ostersonntag, 31. März, wird Eröffnung gefeiert.
Mit dem Stallcafé hat sich die Familie Büttner aus Weisbach einen Traum erfüllt. Familienoberhaupt Theo Büttner stammt selbst aus einer Wirtsfamilie und wünschte sich schon lange, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Name "Wärtlichs Stallcafé" ist eine Hommage an seinen Großvater, der früher einmal Wirt in Weisbach war.
Und der Name "Stallcafé" ist Programm. Soviel steht für die Familie Büttner fest. Während man trinkt und speist, kann man einen Blick auf knapp 60 Bio-Rinder werfen. Theo Büttner und seine Frau Michaela, die aus Heufurt stammt, betreiben mit ihren Kindern Marcel, Manuel und Hanna den landwirtschaftlichen Biobetrieb im Nebenerwerb. Ihre Tiere haben nicht nur viel Platz im Stall, sie sind auch ruhig und zutraulich, davon können sich die Besucher überzeugen.
Mit der Kuh auf du und du
"Wir wollen es unseren Gästen ermöglichen, den Bauernhof mitzuerleben", erklärt Michaela Büttner. Durch die Fenster können die Besucher einen Blick über die beruhigend wirkende Herde werfen. Direkt an den Stall angebaut, befindet sich das Café quasi auf "Augenhöhe" mit den Tieren.
Das Ambiente ist gemütlich - eine Mischung aus urigem Bauernhaus und moderner Almhütte. Ein Holzofen sorgt an kalten Tagen für wohlige Wärme. An den Wänden hängen unter anderem großformatige Aufnahmen der Stallbewohner. "Das ist unsere Maria und das sind Else und Karin", verrät Michaela Büttner. "Ich kenne sie in- und auswendig. Jede Kuh hat ihre eigene Persönlichkeit. Ich höre schon am Geräusch, wenn irgendetwas nicht stimmt."
Tierwohl wird bei der Familie Büttner großgeschrieben
Hier zeigt sich, dass die Familie Büttner eng mit ihren Tieren verbunden ist. "Wir wollen einen Bezug zu den Tieren herstellen, deren Produkte wir anbieten", so Michaela Büttner. Auf der Speisekarte stehen neben kleinen Gerichten Kaffee aus Maria Bildhausen, Kuchen, Torten und Eis, auch Rhöner Brotzeitplatten mit Produkten aus Rindfleisch von den eigenen Bio-Rindern wie beispielsweise Knacker oder Schinken. Aber auch Veganer und Vegetarier werden auf der Suche nach ihrem Lieblingssnack im Stallcafé fündig.
Die Rezepte für das Stallcafé haben Michaela Büttner und Schwiegertochter Theresa über die Jahre zusammengetragen. Denn bereits bei der Planung für den neuen Stall, die Sohn Marcel als Holzbautechniker höchstpersönlich übernommen hat, wurde das Café mit berücksichtigt. "Wir haben uns ein Café in der Oberpfalz angeschaut und das hat uns gleich gefallen", schildert die Familie.
Das Stallcafé öffnet erstmals an Ostern
Das dortige Café befand sich allerdings über dem Stall, was Menschen, deren Mobilität beeinträchtigt ist, den Zugang erschwerte. Deshalb plante Sohn Marcel, der an der Abendschule die Ausbildung zum Landwirt gemacht hat, das Stallcafé ebenerdig. Es ist also auch mit dem Rollstuhl problemlos erreichbar.
Bis zur geplanten Eröffnung am Ostersonntag, 31. März, und Ostermontag, 1. April, sei noch einiges zu tun, meint Theo Büttner. Es fehlen noch Kleinigkeiten und an der Außenanlage muss auch noch etwas Hand angelegt werden. "Wir haben alles in Eigenleistung gestemmt", erzählen Michaela und Theo Büttner stolz. Ohne den starken Einsatz der ganzen Familie wäre das allerdings nicht möglich gewesen.
Am Ostersonntag, 31. März, eröffnet das Stallcafé im Neumühlenweg in Weisbach seine Türen. Am Ostermontag, 1. April, wird im Café mit den Weisbacher Musikanten weitergefeiert. Danach ist das Stallcafé immer samstags und sonntags ab 14 Uhr geöffnet. Bis 19 Uhr darf immer geschlemmt werden. Das letzte Wochenende im Monat ist geschlossen. Parkmöglichkeiten sind zahlreich vorhanden und es bieten sich von dort aus auch Wanderungen in und um Weisbach an.