Wer seinen Nachwuchs in den Kindergarten bringt, zahlt je nach täglich gebuchter Zeit Benutzungsgebühren. So weit, so klar. In den städtischen Kindergärten von Bad Neustadt kommen noch Nebenkosten hinzu: Bei 3 Euro lag bislang das Essensgeld pro Tag für Krippen- und Regelkinder. Dafür gibt es "zum Wohle der Kinder", wie es Bürgermeister Michael Werner sagte, Frühstück, Mittagessen und einen Nachmittagssnack.
Zum 1. September steigt das Essensgeld um 50 Cent auf 3,50 Euro. Das beschloss der Stadtrat in der jüngsten Sitzung. Der Grund: Gestiegene Kosten für Lebensmittel und Personal. Aber nicht die Erhöhung an sich sorgte für Diskussionen im Gremium. Stadträtin Gudrun Hellmuth sieht in dem Betrag eine "riesige Ungleichbehandlung" freien Kindergartenträgern gegenüber. Diese könnten das Essen nicht für 3,50 Euro anbieten.
Stadträtin Gudrun Hellmuth: Wert des Essens wird nicht widergespiegelt
Hellmuth selbst war jahrelang Leiterin des katholischen Kindergartens Mariä Himmelfahrt in Bad Neustadt. "Auch mit 3,50 Euro sind der Einkauf oder die Zubereitung nicht finanzierbar", prangerte sie an. Sie sieht außerdem so den Wert des Essens nicht widergespiegelt.
Der Bürgermeister erklärte, dass es vorab dazu Gespräche und Rücksprache mit den Einrichtungsleitungen gegeben habe. Mit der Erhöhung würde man das bislang entstandene Defizit abmildern. In den Kosten inbegriffen seien Küchenkraft und das Essen an sich.
Erstattung des Essensgeldes für sozial schwache Familien in Bad Neustadt
"Und selbst 50 Cent machen sich bei manchen Familien bemerkbar", gab Michael Werner in den Zeiten von Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten zu bedenken. Gudrun Hellmuth entgegnete, dass sozial schwache Familien die Kosten komplett erstattet bekommen. "Keiner wird ausgeschlossen, eine Teilhabe aller ist gewährleistet", sagt sie.
Das bestätigte Rita Rösch, gab jedoch zu bedenken, dass sich viele Familien im Grenzbereich befinden würden. Diese haben also wenig Geld monatlich zur Verfügung, bekommen die Essenskosten jedoch nicht erstattet.
Eltern in Zukunft am Essen im Kindergarten beteiligen?
Stadtrat Johannes Benkert kann den Aspekt von Gudrun Hellmuth verstehen und plädierte darauf, sich im kommenden Jahr erneut Gedanken zu machen. Gegebenenfalls könnten die Eltern verpflichtet werden, sich an speziellen Tagen oder Mittagen am Essen zu beteiligen.
Dass von diesem Betrag keine vollwertige Verpflegung zu finanzieren ist, das sollte jedem klar sein.
Nur: die Kitas in Trägerschaft der Stadt - da greift die Stadt „großherzig“ ins eigene Säckel und finanziert den Rest für eine vollwertige Mahlzeiten, denn wie gesagt: 3,5€ reicht nicht mal für ein Mittagessen aus!
Bei Trägern in fremder Trägerschaft müssen das die fremden Träger selbst machen.
Fazit: es bleibt also: beim Essen werden die eigenen Kindergärten der Stadt finanziell bevorzugt, denn die Stadt mag den anderen Kindergärten nicht die Mahlzeiten kostendeckend bezuschussen. Manche sind gleich und manche gleicher.
Am Ende spart die Stadt Kosten. Das kann man so machen. Muss man aber nicht….
Aus meiner Sicht sollte man da schon einen ungefähren Gleichlauf bei allen haben. Ein oder zwei Euro mehr ist wären wohl für viele verkraftbar, wenn es dann überall gleich ist. Die Familien, die es nicht zahlen können, bekommen es ja jetzt schon (bei 3,50 Euro) erstattet....