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Bad Neustadt
Diese Ursachen hat der neue Böschungsrutsch am Autobahnzubringer bei Bad Neustadt: So sieht die Lösung aus
Wie lange dauert die erneute Sanierung? Wer trägt die Kosten? Was sind die Gründe? Das Staatliche Bauamt Schweinfurt gibt Antworten auf die drängendsten Fragen.
Die Sanierung nach dem erneuten Böschungsrutsch an der B 279 zwischen Bad Königshofen und Bad Neustadt auf Höhe der Autobahnauffahrt zur A 71 läuft bereits.
Foto: Michael Endres | Die Sanierung nach dem erneuten Böschungsrutsch an der B 279 zwischen Bad Königshofen und Bad Neustadt auf Höhe der Autobahnauffahrt zur A 71 läuft bereits.
Michael Endres
 |  aktualisiert: 16.10.2024 02:46 Uhr

Zwei Bagger stehen auf dem Hügel neben der B 279 zwischen Bad Neustadt und Bad Königshofen auf Höhe der Autobahnauffahrt zur A 71. Sie sind damit beschäftigt, die Böschung zu sanieren. Dort, wo im Februar bereits die Böschung ein erstes Mal abgerutscht war, kam es in der vergangenen Woche erneut zu einem Böschungsrutsch. Langsam hatte die nördliche Böschung wieder Form angenommen, als Anfang Oktober das neue Malheur passierte.

Die Arbeiten am ursprünglichen Böschungsrutsch sollten laut Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt eigentlich in der vergangenen Woche weitestgehend abgeschlossen sein, "doch nun muss der erneute Böschungsrutsch neu saniert werden und dies wird nochmals einige Wochen Bauzeit in Anspruch nehmen". Manfred Rott, Abteilungsleiter der Behörde, erklärt nach genauerer Untersuchung nun, wie es dazu kommen konnte und, wie es weitergehen soll. 

Der Bodengutachter sowie die Firma seien laut Rott zu dem Ergebnis gekommen, dass es wohl mehrere Ursachen waren, die zu dem erneuten Böschungsrutsch geführt hätten. Welche davon genau ausschlaggebend war, sei zwar offen, Rott betont jedoch, dass es wahrscheinlich eine Kombination aus mehreren ursächlich gewesen sei.

Drei Gründe für den erneuten Böschungsrutsch

Der Fachmann nennt drei Gründe, die hinter dem erneuten Abrutschen der Böschung stehen. Zum einen habe es in der Woche vorher starke Niederschläge gegeben. "Das hat das Ganze aufgeweicht", sagt Rott. Die Dränagenleitung unten am Hang sei noch nicht angeschlossen beziehungsweise fertiggestellt, wodurch das Wasser nicht abgeleitet werden konnte.

Anfang Oktober kam es zum erneuten Böschungsrutsch.
Foto: Michael Endres | Anfang Oktober kam es zum erneuten Böschungsrutsch.

Außerdem habe der Fels, auf dem die Stützscheiben eingebaut waren, an manchen Stellen wahrscheinlich eine Neigung in Richtung Straße gehabt. Das sollte nicht sein, normalerweise sollen die Stützscheiben horizontal aufsitzen.

Rott erklärt, dass es von der Geologie her im Bereich des Böschungsrutsches eine Störungszone oder auch Verwerfungszone gebe. Der Schichtenverlauf sei dort "sehr unterschiedlich".

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Als eine weitere Ursache führt Rott den Fels (an dieser Stelle Kalk- und Tonstein) auf. Tonstein sei witterungsempfindlich, beispielsweise wenn dieser nass werde oder durch Frost. Man gehe davon aus, dass der Stein Richtung Böschungsoberkante weicher sei und möglicherweise bricht. In der Folge könnten dann die Stützscheiben rutschen.

Es wird nochmal von vorne begonnen

Als Konsequenz daraus werde man schauen, dass die Stützscheiben horizontal stehen und tiefer in den Fels hineingehen. Dafür müsse mehr Fels vorher mit dem Bagger weg gemeißelt werden, was wiederum länger dauern würde. Das Ziel: "Dass man sicher ist, dass man festeren Fels erwischt", sagt Rott.

Der erneute Böschungsrutsch betreffe nicht ganz dieselbe Fläche, wie beim ersten Mal. Trotzdem werde man das Ganze komplett neu machen, so Rott, da man nicht weiß, wie die Stellen beschaffen sind und was sich darunter befindet. Es wird also nochmal von vorne begonnen.

Fotoserie

Rott erklärt, wenn man Oberboden halten wolle, dies auch mit Wurzeln tun könnte. "Bei Felsrutschen hilft das nicht", erläutert er jedoch den Grund, warum das beim Bad Neustädter Böschungsrutsch nicht die Lösung ist. Dort sei es nicht nur der Oberboden von 0,5 bis einem Meter. Da sei richtig der Boden untern drunter mit abgerutscht.

Wer kommt für die Kosten auf?

Für die Kosten, die durch das erneute Abrutschen der Böschung entstanden sind, müsse laut Rott die Firma und der Gutachter haften, je nachdem, was als Ursachen festgestellt werde. Das Bauamt habe die Leistungen noch nicht abgenommen. Somit würden nur Mehrkosten entstehen, wenn mehr gemacht werden müsse, was für die erste Sanierung nicht vorgesehen war.

Wann soll die Sanierung abgeschlossen sein?

Der Verkehr in Fahrtrichtung Bad Königshofen kann weiterhin wie bisher fahren, die Gegenrichtung muss weiterhin wie bisher umgeleitet werden, so das Bauamt. "Wir wollen vor Weihnachten fertig werden", sagt Rott. Das habe auch die Firma zugesichert. Als Ziel gibt Rott "spätestens Ende November" aus. "Wenn alles gut läuft, sogar etwas früher."

 
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Kommentare
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  • Klaus - Peter Eschenbach
    Da fragt man sich warum Fachleute kein geologisches Gutachten vor dem Bau der Straße erstellt haben. Könnte es sein das hier jemand gepennt hat?
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  • Rose Büschelberger
    Kein vollständiger Kommentar.
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  • Rose Büschelberger
    Ich denke der Herr Rott ist das der falsche Mann!
    Wie in Vorigen Kommentaren zu lesen einfach der Natur folgen und Pflanzen setzen!
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