Luxusautos sind immer ein Blickfang auf der Fahrzeugschau Elektromobilität. Das war auch bei der Messe am Wochenende so, wo der vollelektrische Porsche Taycan am Stand der Firma Preh und des Technologietransferzentrums Elektromobilität (TTZ) präsentiert wurde.
Die Ausstellung des Porsche war aber nicht dazu gedacht, das Automobil aus Zuffenhausen an die solvente Kundschaft zu veräußern. Das ausgestellte Modell des Taycan ist vielmehr ein Forschungsauto der Preh GmbH, um die Bauteile zu testen, die bei Preh für den Sportwagen hergestellt werden. Auf Basis von Forschungen, die auch im TTZ geleistet wurden.
Forschungsauto der Preh GmbH
Im aktuellen Porsche Taycan wie auch im nachfolgenden Modell, das in einigen Jahren auf den Markt kommt, ist Technik aus Bad Neustadt verbaut. Anders formuliert, ist der Porsche Taycan ein Musterbeispiel, wie Forschungsarbeiten aus dem Technologietransferzentrum Elektromobilität in der Jakob-Preh-Schule dem Automobilzulieferer Preh nutzen, um hochkomplexe und völlig neuartige Komponenten für die Autoindustrie bauen und liefern zu können.
Im Falle des Taycan kommt die noch selten zu findende 800 Volt-Technik zum Einsatz. Das bedeutet, dass der leistungsstarke Sportwagen mit fast leerer Batterie binnen weniger als 20 Minuten an einer 800 Volt-Schnellladesäule wieder auf rund 80 Prozent Leistungsfähigkeit aufgeladen werden kann.
Da es diese Ladesäulen aber so gut wie noch nirgendwo gibt, funktioniert die Ladung des Taycan natürlich auch an einer 400-Volt-Schnellladesäule. Nur dauert die Ladung dann entsprechend länger. Den im Auto verbauten Hochvolt-Booster liefert die Elektromobilitätssparte der Firma Preh auf Basis der Forschungen im TTZ.
Eine Win-win-Situation für das TTZ und für Preh
"Wir arbeiten ganz eng mit dem Technologietransferzentrum zusammen", betont Joachim Wagner, Leiter der Vorentwicklung E-Mobility bei Preh. Natürlich ist Preh nicht allein an Forschungsarbeiten aus dem TTZ interessiert, sondern auch an den bestens ausgebildeten Fachkräften, die diesen Zweig der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt jedes Jahr erfolgreich absolvieren. Eine Win-win-Situation für das TTZ wie für Preh.
Um die 800 Volt im Porsche Taycan nicht nur in fulminante Antriebsenergie zu verwandeln, sondern auch viele weitere Funktionen im Auto mit Strom zu versorgen, kommt ein Gleichspannungswandler zum Einsatz. Dieser transformiert die 800 Volt in drei Spannungen bis zur 12 Volt Bordnetzversorgung.
Weltneuheiten im Bereich der E-Mobilität
Gleichzeitig kann die durch Rekuperation gewonnene (Brems-) Energie wieder von 48 in 800 Volt zurückgewandelt werden. Der Produktion solch komplexer und alles andere als trivialer Bauteile sind im TTZ wie bei Preh jahrelange Entwicklungsarbeiten vorausgegangen.
Im TTZ wie bei Preh werden, wie im Falle des Porsche Taycan, absolute Weltneuheiten im Bereich der Elektromobilität entwickelt. Ein Beispiel dafür, wie Hochschule, Automobilzulieferer und Autohersteller in idealer Weise zusammenarbeiten können.