Wie sieht der Verkehr von Morgen in Bad Neustadt aus? Das will die Stadt Bad Neustadt mit ihrem Integrierten Mobilitätskonzept (IMK) herausfinden. Nach Verkehrsmessungen, Akteursgesprächen, einem Verkehrsforum und einer Radtour über kritische Verkehrsknoten in der Stadt können sich jetzt alle Bürgerinnen und Bürger am Projekt beteiligen.
Ab Montag, 30. Januar, startet die Online-Befragung über einen Fragebogen. Diesen stellte Sabine Denner vom Projektmanagement dem Stadtrat vor. Bedürfnisse, Einschätzungen und Meinungen über alle möglichen Verkehrsarten sollen hierüber mitgeteilt werden. Beispielsweise wird gefragt, wie oft man welche Verkehrsmittel nutzt, was man vom Busangebot der Nessi-Linien hält und wie man die einzelnen Verkehrsarten bewertet. Auch wird nach dem Parkraumangebot oder zusätzlichen Mobilitätsangeboten (Ladestationen, Car-Sharing, etc.) gefragt.
Was ist gut in Bad Neustadt, wo gibt es Probleme?
Über eine interaktive Stadtkarte kann man zudem direkt die Örtlichkeit oder Stelle angeben, die einem gefällt oder bei der es ein Problem (zum Beispiel kein abgesenkter Bordstein) beziehungsweise einen Verbesserungsvorschlag gibt. Am Ende werden statistische Daten abgefragt, die Teilnahme erfolgt jedoch in anonymisierter Form.
Maximal 20 Fragen gibt es, für die kartenbasierten Fragen ist ein größerer Bildschirm (Tablet, PC) von Vorteil. Stadtrat Bastian Steinbach sprach in Bezug auf die Befragung von einem "schmalen Grat". Denn einerseits seien es viele Fragen, andererseits wolle man eben eine große Datenbasis. Über die Online-Befragung hinaus solle man sich, so sein Vorschlag, an neuralgische Punkte in der Stadt stellen und die Menschen direkt ansprechen, ob sie kurz teilnehmen möchten.
Online-Fragebogen: Alle Altersstrukturen in Bad Neustadt sollen abgedeckt werden
Die Gefahr, dass die Befragung nicht alle Altersstrukturen abdeckt, sah auch Anne Zeisner. Ihre Idee: Vor allem den älteren Menschen beim Ausfüllen des Fragebogens helfen, in dem man Anlaufstellen in öffentlichen Gebäuden, beispielsweise der Vhs, schafft. Viola Neugebauer plädierte dafür, auf die Schulen und die großen Arbeitgeber zuzugehen, Johannes Benkert sieht den jeweiligen Schichtwechsel in der Industrie als guten Zeitpunkt, Werbung für die Umfrage zu machen.
Die zweite Beteiligungsform für die Bevölkerung ist ein Bürgerworkshop am Montag, 13. Februar, um 18 Uhr, in der Stadthalle in Bad Neustadt. Das Planungsbüro stellt bei dieser Veranstaltung erste Analyseergebnisse vor und will aktuelle Problempunkte im Bad Neustädter Verkehrssystem in der Bürgerschaft abfragen und erste Pläne präsentieren.
Wie läuft der Bürgerworkshop in der Stadthalle ab?
Anschließend werden die Bürgerinnen und Bürger selbst aktiv, so Denner. In der Stadthalle werden vier Thementische zu den unterschiedlichen Verkehrsarten aufgebaut. Unter der Leitung eines Experten werden die jeweiligen Themen diskutiert oder konkrete Probleme benannt. Danach geht es weiter zum nächsten Tisch, sodass jeder alle Verkehrsarten einmal diskutieren konnte.
Das Planungsbüro hält die eingebrachten Anregungen fest, sodass sie in die spätere Bearbeitung mit einfließen sollen. Für die Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich.
Der Online-Fragebogen ist erreichbar über die Internetseite www.beteiligung-badneustadt.rt-verkehr.de Eine Teilnahme ist bis 13. März 2023 möglich.