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MELLRICHSTADT
Die erste Lindenberg-Schule in Deutschland
Endlich offiziell: In Mellrichstadt gibt es die erste Udo-Lindenberg-Mittelschule der Republik. Darüber freuen sich (von links) Schulchef Egon Bauß, Konrektor Achim Libischer, Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit und Walter Volkmuth vom Schulamt Rhön-Grabfeld.
Foto: Simone Stock | Endlich offiziell: In Mellrichstadt gibt es die erste Udo-Lindenberg-Mittelschule der Republik. Darüber freuen sich (von links) Schulchef Egon Bauß, Konrektor Achim Libischer, Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard ...
Simone Stock
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:43 Uhr

Endlich. Fast zwei Jahre, nachdem die Mittelschule Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) Sänger Udo Lindenberg als Namensgeber ausgewählt hat, ist das Ziel erreicht. Schulchef Egon Bauß präsentierte am Dienstagnachmittag stolz die Urkunde der Regierung von Unterfranken: „Wir heißen nun ganz offiziell Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt.“

Der Panik-Rocker selbst kam nicht zur Schultaufe nach Mellrichstadt – allerdings verkündete er die frohe Kunde freudig auf seiner Facebook-Seite. Und hat den Mellrichstädtern versprochen, den Besuch nachzuholen, sobald es sein Terminkalender erlaubt, versicherte der stellvertretende Schulleiter Achim Libischer, der als Ideengeber für die Umbenennung in Lindenberg-Mittelschule gilt.

Mediales Interesse ist riesig

Nachdem diese Zeitung am Montag  über die bevorstehende Namensgebung berichtet hatte , standen am Dienstagfrüh die Telefone in der Schule nicht mehr still. Zeitungen, Agenturen und Fernsehteams gaben sich die Klinke in die Hand. Das kennt Egon Bauß mittlerweile. Das mediale Interesse war von Beginn an riesig, schon als im September 2015 bei einer Schulverbandssitzung verkündet wurde, dass der Panik-Rocker Lindenberg Namenspate der Mittelschule Mellrichstadt werden soll.

Dabei geht es laut Konrektor Achim Libischer nicht darum, die Schule in ein Lindenberg-Museum zu verwandeln, sondern um die Werte, für die der 71-jährige Sänger seit Jahrzehnten steht: Toleranz, Respekt und eine bunte Gesellschaft.
 

Polarisierender Namensgeber

„Es gibt nur wenige Schulen in Bayern, die einen lebenden Namenspatron haben“, sagte Bürgermeister Eberhard Streit, der dem Schulverband vorsteht, bei der Übergabe der Urkunde. Vielleicht hatten sich Regierung und Kultusministerium auch deshalb so schwergetan, ihr Okay zur Namensnennung zu geben. Weiterer Grund war, den Ausgang eines Strafverfahrens gegen Lindenberg wegen unerlaubten Waffenbesitzes im November 2015 abzuwarten. Die Waffe, die am Hamburger Flughafen im Gepäck des Sängers gefunden worden war, gehörte laut Lindenberg einem seiner Leibwächter. Das Verfahren wurde eingestellt. Wäre der Panik-Rocker mit dem markanten Hut und der Sonnenbrille als Markenzeichen bestraft worden, wäre der Name vom Tisch gewesen.

In der Stadt selbst hatte der geplante Schulname natürlich auch polarisiert. Doch die ganze Schulfamilie, die von Anfang an hinter dem Namen stand, hatte in vielen Aktionen gezeigt, dass Lindenbergs Einsatz für Minderheiten, Frieden und einen respektvollen Umgang in einer bunten Republik Werte sind, die auch für die Schüler gelten sollen. Zuletzt war der Mittelschule im April der Titel „Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus“ verliehen worden, was auch Altrocker Udo schwer beeindruckt hatte. Der Musiker hatte von Anbeginn an den Kontakt zur Schule gesucht und die ganze Schulfamilie bereits im Juni 2016 zu seinem Konzert nach Nürnberg eingeladen – ein Erlebnis, das allen noch in bester Erinnerung ist.

Im neuen Schuljahr soll die Namensnennung mit mehreren Aktionen gefeiert werden. Achim Libischer hat bereits einige Ideen im Kopf, verraten wird allerdings noch nichts.

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Kommentare
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  • eboehrer@gmx.de
    An Franken ist nicht Bayern:
    Zu Ihrem Kommentar: "... dass Gegner dieser Absicht auf ehrabschneidene Weise ausgeschaltet wurden." Sie können sich das also vorstellen? Das heißt für mich eigentlich, dass Sie nichts wissen. Und warum schreiben Sie dann so was?
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  • ginola245@gmail.com
    Auf eigenen Wunsch hin gelöscht.
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  • Herbipolis
    Deutschlands Bildungswesen wird immer mehr zur Lachnummer, selbst das einst hochgelobte Bayern. Mir ist völlig neu, dass Schulen bereits nach lebenden Personen benannt werden. Zudem sollte doch wohl ein herausragender Bezug zur Bildung, Kulturgeschichte, Musik oder zur Region gegeben sein.
    Das alles ist bei Lindenberg - bei allem Respekt vor seinem musikalischen Wirken- nicht der Fall. Was hat Einsatz gegen Rassismuns zudem mit einer herausragenden Stellung zu tun? Gibt es dann bald auch eine "die toten Hosen Schule", oder "die Ärzte-Schule"? Mir wäre neu, dass z.B. in England eine "Take That Schule" existiert, nur wegen sozialem Engagement. Am Besten man nennt sie gleich "Schule der Integration" oder "refugees welcome-Schule"., damit man sich gleich gegen rechts positioniert. Bei solchen Schulnamen und v.a. Rekotren, die diese Überzeugung auch nach außen kundtun, kann man wirklich nicht mehr vom Land der Dichter und Denker reden, das war früher einmal.....
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  • Erding
    Papier ist geduldig
    There is no business like showbusiness. Wo ist die eigene Identifikation? Das besondere, das einzigartige? Einen alten Mann aus dem Showgeschäft? Sich mit fremden Federn schmücken. Ob man damit allein "Karriere" macht. Aus der Vergangenheit nichts gelernt. Namen sind Schall und Rauch. Bin ich dadurch ein besserer SchülerIn? Wohl kaum.
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  • eboehrer@gmx.de
    Glückwunsch,
    dass das geklappt hat! Ich freue mich.
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