Die Preise für Heizung, Energie, Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs steigen auch in Rhön-Grabfeld. Gerade Menschen mit geringem Einkommen sind deshalb mehr und mehr auf Hilfsangebote wie die Tafel angewiesen und schämen sich nicht selten dafür, beim Abholen von Spenden gesehen zu werden. Als neues anonymes Hilfsangebot hat der Caritasverband Rhön-Grabfeld deshalb nun in seiner Garage ein Gabenregal eingerichtet –bewusst ein Stück abseits vom Bad Neustädter Marktplatz in der Kellereigasse 12 bis 16.
Ein Schirm, Kinderschuhe, Spielsachen, Koffer, Haarshampoo, aber auch Radieschen, Gewürze oder Joghurt: "Wir stellen ins Regal, was wir gespendet bekommen und was uns ein Discounter zur Verfügung stellt", sagt Angelika Ochs (Geschäftsführerin des Caritasverbandes Rhön-Grabfeld). Die Idee dazu gab es beim Caritasverband schon länger, dann kamen Corona und im Frühjahr 2022 die Ukraine-Hilfe und die Zeit dafür fehlte.
Am 1. Juli wurde die Hilfe für die Geflüchteten auf die Jobcenter umgestellt und die Caritas-Verantwortlichen starteten den Testlauf mit dem Gabenregal. "Es ist aber kein Angebot nur für Geflüchtete, sondern für alle Menschen in Not im Landkreis", betont Angelika Ochs. "Das Wichtigste ist, dass vielen Menschen mit dem Regal geholfen wird", ergänzt Elke Storch vom Fachdienst Gemeindecaritas.
Neue Verwendung für Lebensmittel, die sonst im Abfall landen würden
Die Tafel erhält freitags die überschüssigen Lebensmittel eines Discounters, der Caritasverband von Montag bis Donnerstag, so ergänzen sich die beiden Hilfsangebote. Die Waren sind kurz vor oder schon über dem Mindesthaltbarkeitsdatum, aber noch genießbar. Auch manches Elektrogerät oder mal ein Autositz finden sich im Regal.
Gabenregal in Bad Neustadt wird gut angenommen
Ebenso wie Hygieneartikel, Schulmaterial, Kleidung und Schuhe. Die Verantwortlichen würden sich freuen, wenn noch mehr Menschen Dinge für das Regal bringen. Ein größerer Kühlschrank für die Frischware wäre laut Ochs noch schön oder Weihnachtsdekoration.
Die Befürchtung von Storch "Das kriegen wir doch nie alles los", hat sich nicht bewahrheitet. "Der Bedarf ist da, die Menschen sind sehr dankbar. Natürlich können wir kein Lebensmittelversorger wie die Tafel sein. Aber was da ist, kann mitgenommen werden", erklärt Angelika Ochs.
Lebensmittel und Gegenstände können zu den Öffnungszeiten des Caritasverbandes, Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und 13 bis 16.30 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr, aus dem Gabenregal genommen werden. Wer etwas spenden möchte, kann es hineinstellen oder beim Caritasverband abgeben.