
40 Euro herum müssten es sein, die der Rhönkauz erst letzthin ausgegeben hat für eine neue Halterung für seine Gelben Säcke. Es hat Tage gedauert, bis er kapiert hat, dass er den oberen Rand des Gelben Sacks INNEN durch den Metallring ziehen und dann über den Metallring stülpen muss, um dann Metallring nebst umgestülptem Sackrand in die Halterung abzulegen.
Er hat extra eine hochleistungsfähige Bohrmaschine für teuer Geld erworben, um mit ihr Löcher in den Halterungs-Boden zu bohren, damit beim Heraus-Lupfen des Gelben Sacks kein Unterdruck entsteht, infolgedessen der Sack an einer böswilligen Sollbruchstelle üblicherweise zerreißt und nicht mehr verschließbar ist.
Der Gelbe Sack bei "Wetten, dass...?"
Die geneigte Leserin, der geneigte Leser merkt: Der Rhönkauz ist ein Experte in Sachen Gelber Sack. Er hätte bei "Wetten, dass...?" mitspielen können und am Geruch einer Säcke-Rolle erkannt, ob der Landkreis in einem guten Moment auf Qualität aus Europa oder aus Spardruck wieder mal auf Billigware aus China gesetzt hat.
Aus, vorbei, Geschichte! Die 40 Euro für die Beutel-Halterung ist 2024 für die Tonne, und zwar die Gelbe Tonne! Der Landkreis macht Ernst und verabschiedet sich vom Gelben Sack. Um es also mit etwas politischem Unterton zu formulieren: Für ihn wird es keine weitere Amtszeit mehr geben. Wenn es zukünftig zu einer Zerreißprobe kommen sollte, dann alleine zu einer politischen, vielleicht sogar bei der CSU in Rhön-Grabfeld.
Wo bleibt der Artenschutzmanager?
Der Rhönkauz hat ja den Verdacht, dass die Landratsamts-Führung eine Gunst der Stunde genutzt hat. Denn solange es keinen eigenen Klima- und Artenschutzmanager gibt, wie ihn SPD und Grüne immer wieder mantraartig in den Kreistagssitzungen fordern, kann auch niemand die mahnende Hand erheben beim Ende des Gelben Sacks. Klar ist aber doch, dass es Füchse und Waschbären ohne die abends ausgelegten Gelben Säcke schwer haben, ihren Nahrungsbedarf zukünftig zu decken. Die Artenvielfalt ist auf jeden Fall in Gefahr im Landkreis, Biodiversitätszentrum hin oder her.
Jetzt also die Gelbe Tonne. Eine Generation wird heranwachsen, die keine richtige Schleife mehr binden kann. Der Gelbe Sack war der letzte Lernort für diese alte Kunstfertigkeit. Stattdessen: Deckel auf, Deckel zu, so wie bei dem halben Dutzend anderer Tonnen, die im Landkreis im Einsatz sind. Ein echter Freund der Gelben Tonne wird der Rhönkauz vorerst nicht.
Wenn der Rhöner Wolf kommt, ...
Aber sie könnte in den Zeiten des Wolfs-Booms doch noch eine größere Rolle spielen. Kommt der Isegrim den Rhöndörfern zu nahe und streift am Ende durch die Gassen, dann könnte so eine Tonne die letzte Rettung werden: Deckel auf, Rhönkauz rein, Deckel zu, Wolf vergrämt!