Falls Anne Mahr, die Leiterin des Schlosstheaters in Maßbach, vielleicht schon im nächsten Jahr zur Verbesserung der finanziellen Situation ihres Hauses mehr Geld vom Bezirk so wie den Landkreisen Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Haßberge und Schweinfurt fordern muss, dann muss ihr auf keinen Fall bang sein, wenn sie einen entsprechenden Brief nach Rhön-Grabfeld schickt.
Denn als sie am Mittwoch im Kreisausschuss ihr Haus und dessen finanzielle Situation darstellte, hört sie von Landrat Thomas Habermann ein Loblied auf die Kultur im Allgemeinen und auf ihr Haus im speziellen. Das bezeichnete Habermann als Kulturjuwel in der eigenen Heimat. "Kultur darf nicht auf Großstädte beschränkt sein", sagte er und forderte, dass auch der Bezirk mehr für das Maßbacher Theater bezahlen müsse.
Jahresbudget 1,2 Millionen Euro
Wie Anne Mahr berichtete hat das Theater Maßbach ein Jahresbudget von 1,2 Millionen Euro im Jahr. Weil das jedoch alles sehr knapp ist und 2015 bis 2017 als Verlustjahre abschlossen, hat sie eine Unternehmensberatung engagiert. Die lobt die Arbeit des Theaters, stellt eine gute Auslastung fest, macht aber auch Vorschläge zur Verbessrung der Finanzen (wir berichteten). Dazu könnte auch gehören, dass Anne Mahr im kommenden Jahr den Bezirk und die Landkreise um höhere Zuschüsse bitten muss. Derzeit zahlen die Landkreise pro Jahr 19 500 Euro. Der Landrat stellte dazu fest, dass man bei der Kultur als allerletztes sparen dürfe. Schließlich sei die Kultur das Fundament einer gesunden Gesellschaft. Da gehe es um eine Frage der Zivilisation.
Förderung für St. Nektarios
15 000 Euro stellt der Landkreis auf Beschluss des Kreisausschusses der orthodoxen Kirche in Bischofsheim zur Verfügung. Damit übernimmt der Kreis einen großen Teil der Kosten für die Sanierung des Dachgeschosses, das bisher nur provisorisch für Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stand. Der Umbau kostet 20 000 Euro.
Die seit 1984 bestehende Pfarrei St. Nektarios müsse als orthodoxe Kirche im Gegensatz zu den beiden großen christlichen Kirchen ohne Steuereinnahmen auskommen. Sie müsse sich selbst um ihre Finanzierung aus Spenden und Kollekten kümmern. Deshalb empfahl der Landrat diesmal einen ziemlich großen Teil der Kosten zu übernehmen. Zumal es sich bei dem Betrag nur um eine relativ geringe Summe handle - im Gegensatz zu den Beträgen, die der Landkreis bei Baumaßnahmen der katholischen oder evangelischen Kirche übernimmt. Das Gremium folgte seiner Empfehlung.
In den Haushaltsberatungen im Frühjahr hatte der Kreistag beschlossen, für dieFörderung von Hütten in der Rhön 400 000 Euro bereitzustellen für die nächsten drei Jahre. Die ersten 50 672 Euro vergab der Kreisausschuss nun für Umbau und Modernisierung des Schweinfurter Hauses, an denen sich auch die Gemeinde Oberelsbach beteiligen wird.
Bis zu 100 000 Euro für die Kissinger Hütte
Das Gremium beschloss außerdem, sich mit bis zu 100 000 Euro am Umbau der Kissinger Hütte zu beteiligen. Der Betrag würde zwar erst später aktuell. Der Beschluss war allerdings nötig, damit ein entsprechender Antrag auf europäische Leader-Mittel stellen zu können. Laut Regionalmanagerin Ursula Schneider wird dieser Umbau zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro kosten. Die Leader-Mittel bekommt das Projekt, weil die Kissinger Hütte mit dem Umbau zu einen Sternenpark-Zentrum wird. Der Rhönklub Bad Kissingen beteiligt sich ebenso wie der Landkreis Bad Kissingen ebenfalls mit 100 000 Euro.
Um die Skisprungschanzen in Haselbach zu elektrifizieren und zum Beispiel eine Aufstiegshilfe und eine Beleuchtung zu installieren, geht man nach neueren Untersuchungen davon aus, dass 20 000 Euro mehr an Eigenmitteln nötig sind, als bisher angenommen. Diesen Betrag teilen sich der Landkreis und die Stadt Bischofsheim.
5000 Euro stellt der Landkreis bereit für die Förderung des Bayerischen Landesturnfestes in Schweinfurt. Das beschloss der Kreisausschuss. Den gleichen Beitrag steuern die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen und Haßberge bei.