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Das stressige Jahr von Kreisheimatpfleger Reinhold Albert
Wohl keiner kennt die Geschichte des Bayernturms in Zimmerau so genau, wie Kreisheimatpfleger Reinhold Albert (links). In Kurzform stellte er Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Turm und seine besondere Bedeutung zu Zeiten des geteilten Deutschland vor.
Foto: Hanns Friedrich | Wohl keiner kennt die Geschichte des Bayernturms in Zimmerau so genau, wie Kreisheimatpfleger Reinhold Albert (links).
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:13 Uhr

Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert hatte im vergangenen Jahr einiges zu bewältigen. Ein stressiges Jahr, zum einen hatte er Buchveröffentlichungen zu bewältigen, zum anderen waren sein Wissen und seine Bilddokumente bei Vorträgen, unter anderem zum  30. Jahrestag der Grenzöffnung, gefragt. Weiter ist er seit 14 Jahren Schriftleiter des Heimatjahrsbuchs Rhön-Grabfeld und des Heimatblattes "Das Grabfeld" vom Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld. Seine Mitarbeit war daneben bei Ausstellungen ebenso gefragt wie bei Dokumentationen oder Sitzungen und bei der Bearbeiten von Anfragen.

Nimmt man seine Veröffentlichen im vergangenen Jahr, so sind besonders 800 Jahre Leinach, 900 Jahre Gompertshausen, die Chronik von Hendungen und 1225 Jahren Merkershausen zu nennen. Hinzu kam die Unterstützung von Dr. Gerhard Gronauer bei der Erarbeitung des Bandes über die unterfränkischen Synagogen, der 2020 erscheint.

Ausstellungen und Vorträge

Reinhold Albert war bei der Wanderausstellung des Bezirks Unterfranken zum Thema „Woher, wohin - Eine Ausstellung vom Ankommen und Weggehen“ gefragt. Die Themen innerdeutsche Grenze und Goldman-Sachs wurden dafür bearbeitet. Diese Sonderausstellung ist  im Mainfränkischen Museum in Würzburg zu sehen und anschließend in verschiedenen unterfränkischen Einrichtungen. Gefragt war er bei der Stoffsammlung zur Geschichte des Überlandwerks Rhön, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert. Er unterstützte eine Ausstellung des Kunstvereins Bad Neustadt zum Thema Grenzen und Grenzöffnung, sowie Studiendirektors i.R. Manfred Firnkes bei Erarbeitung seines Buches „Das frühe Grabfeld des 8. Jahrhunderts“, das vom Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren aufgelegt wurde.

Themen seiner zahlreichen Vorträge waren unter anderem Widerstand im Dritten Reich bei einer Veranstaltung in Fladungen, Geschichte der innerdeutschen Grenze und Zwangsaussiedlungen. Eingebunden war er beim Arbeitskreis "DenkOrt Deportationen" in Würzburg, der beabsichtigt, mit einem Denkmal am Hauptbahnhof an die in Vernichtungslager deportierten unterfränkischen jüdischen Mitbürger zu erinnern. Das Einscannen von Archivalien und Bildern aus gemeindlichen Archiven für die Internationale Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem gehörte zu seinen Aufgaben, aber auch von Bildern aus dem Gemeindearchiv Saal.

Archivierung und gefragtes Fachwissen

Albert erstellte eine Liste der über 8000 Ansichtskarten aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld aus der Sammlung der 2019 verstorbenen Elfriede Herda (Ostheim). Wichtig ist es ihm, diese Sammlung im Landkreis zu behalten. Hinzu kamen Besprechungen mit dem Direktor des Staatsarchivs Würzburg, Dr. Klaus Rupprecht. Thema: die Übernahme seiner privaten Sammlung zur Geschichte der innerdeutschen Grenze in das Staatsarchiv. Der Kreisheimatpfleger war bei der Betreuung von Archivordnungsarbeiten in Oberelsbach mit Carola Städler, Bischofsheim mit Anton Enders, Bad Königshofen Rainer Knies und Hubertus Schneider, Wülfershausen-Eichenhausen Wolfgang Weber und Bad Neustadt mit Thomas Künzl und Silvia Schmidt gefragt.

Kreisheimatpfleger Reinhold Albert bei einem seiner Vorträge zur deutsch-deutschen Teilung im Kulturarsenal Darre. Hier war er ein kompetenter Ansprechpartner.
Foto: Hanns Friedrich | Kreisheimatpfleger Reinhold Albert bei einem seiner Vorträge zur deutsch-deutschen Teilung im Kulturarsenal Darre. Hier war er ein kompetenter Ansprechpartner.

Reinhold Albert nahm zudem an Empfängen und Symposien teil, sein Wissen war bei Besprechungen zum Thema Ausstellung von Masken in Oberelsbach sowie zum geplanten Kreisarchiv gefragt. Weiter waren Anfragen zur Geschichte und Brauchtum zu beantworten sowie Behördentermine mit Vertretern vom Landesamt für Denkmalpflege und  Kreisbaumeister Herbert Bötsch wahrzunehmen. Dabei ging es um den Erhalt denkmalgeschützter Objekte. Besonders eng arbeitete der Kreisheimatpfleger mit Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder, der Kulturagentur des Landkreises und Kreiskulturreferent Hanns Friedrich zusammen. Insgesamt war er für seine ehrenamtliche Tätigkeit rund 5500 Kilometer unterwegs.

Es geht so weiter

In diesem Jahr wird Reinhold Albert die Chronik von Waldberg, Wülfershausen, Sulzdorf an der Lederhecke und seinen Gemeindeteilen, herausbringen. In der Schriftenreihe der Kulturagentur des Landkreises Rhön-Grabfeld soll ein Heft über die Verbreitung des Weinbaus in Rhön und Grabfeld in Vergangenheit und Gegenwart erstellt werden.

Das Stichwort- und Autorenverzeichnis der seit 1979 erschienenen Heimatjahrbücher des Landkreises ist im Internet unter www.rhoen-grabfeld.de vorhanden. Dort befinden sich auch Inhaltsverzeichnisse der Jahrbücher. Alle rund 600 Aufsätze oder Bücher, die Reinhold Albert seit 1981 veröffentlichte sind unter http://www.rhoen-grabfeld.de/Kultur/Heimatpflege oder www.reinhold-albert.de aufgelistet.

 
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  • E. B.
    Ich habe immer mehr das Gefühl, dass einzelne Main-Post Redakteure Ihre Zeitung gar nicht lesen. Erst vor wenigen Tag war bezüglich Bad Neustadt der gleiche Fehler zu finden: "Denkort Aumühle".
    Das heißt schon seit letztem Sommer 2019 oder noch länger nicht mehr so, sondern: Denkort Deportationen https://denkort-deportationen.de/
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