Fast jeder kennt ihn, den bekannten Gassenhauer: "Ja, mir san mim Radl da". Wer allerdings "mim Radl da" ist und dann mit dem Zug und ohne sein Fahrrad weiter fahren will, muss das Gefährt irgendwo abstellen. Am Bahnhof in Burglauer stehen Pendlern und Gästen dafür seit kurzem 18 Fahrradständer, 12 davon sind überdacht, zur Verfügung.
Auch wenn Bürgermeister Marco Heinickel zum Pressetermin an diesem heißen August-Tag lieber mit seinem Roller statt dem Radl anrückt, denn zum Fahrrad fahren ist es ihm zu warm: Der Stolz über das neue Angebot ist ihm anzumerken. "Die Ständer werden sehr gerne genutzt und ich habe schon viel Lob dafür gehört", sagt Heinickel. Die Fahrrad-Abstellplätze würden dazu beitragen, die Attraktivität des Bahnhofs, er ist einer der kleinsten in Bayern und einer von nur drei im Landkreis Rhön-Grabfeld, weiter zu erhöhen.
Was der Bürgermeister noch am Bahnhof in Burglauer plant
Möglich machte das Projekt die Bike-and-Ride-Offensive der Deutschen Bahn. "Das Förderverfahren war etwas kompliziert, deswegen hat sich das Ganze länger hingezogen als ursprünglich geplant", erklärt Marco Heinickel. Die Maßnahme kostete inklusive Nebenarbeiten wie der Pflasterverlegung rund 42.000 Euro. Etwa 30.000 Euro übernahm die Deutsche Bahn, den Rest die Gemeinde Burglauer.
"Gerne hätten wir noch zwei Außenwände installiert, um die Ständer wettersicherer zu machen. Das war aber leider nicht Teil des Förderprogramms. Vielleicht machen wir das zu einem späteren Zeitpunkt noch in Eigenregie", sagt der Bürgermeister.
Neue Tafeln helfen, sich in Burglauer zurechtzufinden
Aber was nützt den Burgläurern und ihren Gästen ein Bahnhof mit Fahrradständern, wenn ihn niemand findet? Damit keiner suchend durch Burglauer irren muss, weisen seit kurzem neue Schilder und Tafeln auf die wichtigen Einrichtungen in der Gemeinde, zum Beispiel Bahnhof, Arztpraxis, Friedhof, Trauplatz oder auch Kindergarten, hin.
Insgesamt wurden drei Begrüßungstafeln an den Ortseingängen mit auswechselbaren Termintafeln für die Vereine, sechs Infotafeln mit Straßenverzeichnis, vier historische Tafeln, drei Plakattafeln für die Vereine und 37 Pfeilwegweiser installiert. 80.000 Euro kostete die neue Beschilderung, 63.200 Euro davon gab es von der Städtebauförderung. Den Rest übernahm die Gemeinde.
Wer beispielsweise historische Fakten zum Burgkeller, den Termin für Plootzfest oder den Standort des Sportplatzes wissen will, findet auf den neuen Schildern die Infos dazu. Und muss nicht mehr zu Fuß, mit dem Auto oder "mim Radl" umherirren.