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Mellrichstadt
Das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim: Wie wird in den Hausgemeinschaften gefeiert?
Im September wurde das neue Franziska-Streitel-Altenheim eröffnet. Jetzt ist alles festlich für die Feiertage geschmückt. Auf welches Essen freuen sich die Bewohner an Heiligabend?
Das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt ist für die Bewohner und die Pflegekräfte ein besonderes. In allen sechs Hausgemeinschaften sorgen selbst geschmückte Christbäume für festliche Stimmung.
Foto: Simone Stock | Das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt ist für die Bewohner und die Pflegekräfte ein besonderes.
Simone Stock
 |  aktualisiert: 03.01.2025 02:36 Uhr

Das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim ist ein besonderes. Für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die Pflegekräfte, die Betreuer und die Alltagsbegleiter der Senioren in den Hausgemeinschaften. Alle sind in den vergangenen Wochen eng zusammengerückt.

In den Gemeinschaftsräumen lebt es sich ähnlich wie in einer Familie. "Genau so haben wir uns das gewünscht", sagt Einrichtungsleiterin Monika Heusinger. Sie ist begeistert: Das Konzept, für das sie sich mit ihrem Team entschieden hat, gehe schon nach wenigen Wochen voll auf. Und das ist für alle, die daran mitgearbeitet haben, das schönste Weihnachtsgeschenk.

Knapp drei Monate nach dem Umzug herrscht weihnachtliches Flair in den sechs Wohngemeinschaften im Neubau am Hainberg. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben sich dabei nach ihren Möglichkeiten eingebracht. "In der ganzen Adventszeit zog der Duft von Plätzchen und Gewürzkuchen durchs Haus. In den Gemeinschaften wurde gebacken und gebastelt, die Zimmer sind festlich geschmückt und dekoriert", freut sich Pflegedienstleiterin Kerstin Meisinger-Klemm über das gute Miteinander.

Bewohner und Pflegekräfte blühen auf

Und nicht nur das: Das neue Konzept beinhaltet, dass die Bewohner nicht nur gepflegt und versorgt werden, sondern eben auch beschäftigt sind. Gedächtnistraining inklusive. Gemeinsam mit den Betreuungskräften und Begleitern wurden etwa alte Rezepte für Plätzchen und Stollen heraus gekramt und ausprobiert. "Dabei gilt: Wer nicht mehr gut laufen kann, schlägt die Eier aus oder legt Oblaten für die Lebkuchen auf dem Tisch aus. Wer fitter ist, hilft beim Teigausrollen oder räumt die Spülmaschine ein", beschreibt die Pflegedienstleiterin den Alltag im Altenheim im Advent.

Am Tag vor Heiligabend wurden die Christbäume für das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt geschmückt. Die Hausbewohner halfen dabei gerne mit.
Foto: Simone Stock | Am Tag vor Heiligabend wurden die Christbäume für das erste Weihnachtsfest im neuen Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt geschmückt. Die Hausbewohner halfen dabei gerne mit.

"Wir sehen, dass das neue Konzept viel lebensnäher und eben nicht nur auf die reine Pflege ausgerichtet ist", fasst es Monika Heusinger zusammen. Das gefällt den Bewohnern, aber auch allen Beschäftigten. "Die Stimmung im Haus ist sehr gut, auch die Pflegekräfte blühen auf", freut sie sich. Das spricht sich herum: Zahlreiche Bewerbungen flattern auf Heusingers Tisch. Und das nicht nur für Jobs in der Pflege, sondern auch für die Hauswirtschaft. Viele Helfer, die früher in der Küche des Streitel-Heims hinter verschlossenen Türen gekocht haben, sind nun Alltagsbegleiter und kochen und essen mit den Senioren. "Jetzt sind sie mittendrin, und das füllt viele Mitarbeiter aus."    

Adventskalender, Krippe und Weihnachtsbäume

Für die erste Adventszeit im Heim wurden viele Dekoartikel und Weihnachtskugeln neu angeschafft. Schließlich soll der Schmuck zu den neu eingerichteten Räumen passen. Eine Spende der Karl-Reich-Stiftung hat hier viele Wünsche möglich gemacht. Zudem durften sich alle 66 Bewohner über Adventskalender freuen, der auch die eine oder andere größere Überraschung für sie bereithielt.

Seit 17 Jahren stellt Marga Mock aus Mittelstreu die große Krippe im Franziska-Streitel-Altenheim auf. Gemeinsam mit Sohn Andreas gestaltete sie im Foyer des neuen Hauses eine detailreiche Darstellung der Weihnachtsgeschichte.
Foto: Simone Stock | Seit 17 Jahren stellt Marga Mock aus Mittelstreu die große Krippe im Franziska-Streitel-Altenheim auf. Gemeinsam mit Sohn Andreas gestaltete sie im Foyer des neuen Hauses eine detailreiche Darstellung der ...

Am 23. Dezember wurden die Weihnachtsbäume aufgestellt und gemeinsam geschmückt. Fast so wie früher Zuhause. "Darauf haben sich alle Bewohnerinnen und Bewohner gefreut", sagt Monika Heusinger. Marga Mock aus Mittelstreu, die seit 17 Jahren die große Krippe aufbaut, hat die Figuren mit Sohn Andreas erstmals im neuen Haus aufgestellt. Alles ist gerichtet. Jetzt ist Zeit, die Festtage gemeinsam und mit den Angehörigen zu genießen.

An Heiligabend gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat

Natürlich herrschte auch früher festliche Stimmung im Franziska-Streitel-Altenheim zu Weihnachten, versichert Monika Heusinger. An Heiligabend wurden in der Küche Buffetteller zusammengestellt und den Pflegebedürftigen serviert. Diesmal ist es anders: Alle sind am Festmenü beteiligt und helfen mit, wie sie können. In den Hausgemeinschaften kochen die Bewohner selbst mit ihren Alltagsbegleitern, decken den Tisch festlich ein und sitzen zusammen.

In Beerenfarben, abgestimmt auf die Einrichtung, wurde der Christbaum in einer Hausgemeinschaft des Franziska-Streitel-Altenheims geschmückt. Jetzt kann Weihnachten kommen, freuen sich Pflegedienstleiterin Kerstin Meisinger-Klemm, Einrichtungsleiterin Monika Heusinger sowie Pflegekraft und Alltagsbegleiterin Dorothea Streit (von links).
Foto: Simone Stock | In Beerenfarben, abgestimmt auf die Einrichtung, wurde der Christbaum in einer Hausgemeinschaft des Franziska-Streitel-Altenheims geschmückt.

An den Feiertagen variiert das Menü von Gemeinschaft zu Gemeinschaft. Unter anderem gibt es Entenbrust, Lende und Klöße. An Heiligabend haben sich aber alle sechs Hausgemeinschaften für das gleiche Weihnachtsessen entschieden: Würstchen und Kartoffelsalat kommen auf den Tisch.  

Für alle Bewohner liegen Päckchen unterm Baum

"Traditionell stimmen sich die Bewohner des Altenheims am 24. Dezember um 10 Uhr mit einer Andacht auf das Fest der Geburt Christi ein", beschreibt Monika Heusinger den Tagesablauf. Nach dem Mittagessen und einer Kaffeetafel ist Bescherung in den Hausgemeinschaften.

Rote und goldene Kugeln uns Strohsterne: Diesen Christbaumschmuck haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner einer Hausgemeinschaft im Franziska-Streitel-Altenheim ausgesucht. Gemeinsam mit den Pflegerinnen schmücken sie den Baum.
Foto: Simone Stock | Rote und goldene Kugeln uns Strohsterne: Diesen Christbaumschmuck haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner einer Hausgemeinschaft im Franziska-Streitel-Altenheim ausgesucht.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Bewohner gut kennen, haben individuelle Geschenke für die Seniorinnen und Senioren besorgt, so dass jeder etwas zum Auspacken hat. "Sie wissen, was gebraucht wird und was sich die Bewohner wünschen", sagt Kerstin Meisinger-Klemm. Ob Parfum oder ein Halskettchen, ein Roman oder ein Kreuzworträtselheft mit großer Schrift – an alle wurde gedacht. Dies wird im Übrigen auch im St. Niklas-Pflegeheim in der Innenstadt so gehandhabt, fügt sie an.

Das Christkind kommt zu den Heimbewohnern

Besondere Vorbereitung erfordert an Heiligabend die Feier mit Pflegebedürftigen mit starker Demenz. In dieser Gemeinschaft findet die Bescherung früher statt, da die Betreuten schnell erschöpft sind und Ruhe brauchen. Zudem wartet eine besondere Überraschung auf die Bewohner: Die Nichte eines Pflegers ist dann als Christkind im Haus unterwegs und will den alten Menschen eine Freude bereiten. 

Das neue Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt gilt aufgrund seines innovativen Konzepts als Leuchtturmprojekt für die Pflege. Seit knapp drei Monaten leben dort 66 Menschen in sechs Hausgemeinschaften. 
Foto: Simone Stock | Das neue Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt gilt aufgrund seines innovativen Konzepts als Leuchtturmprojekt für die Pflege. Seit knapp drei Monaten leben dort 66 Menschen in sechs Hausgemeinschaften. 

Auch das Pflegepersonal freut sich auf das erste Weihnachtsfest im neuen Haus. Insgesamt 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Altenheim beschäftigt. Wer an Weihnachten arbeitet, klären die Frauen und Männer weitgehend untereinander, sagt Monika Heusinger. "Manche Mitarbeiter erleben mit den Pflegebedürftigen eine besondere Weihnachtsstimmung und nehmen dieses Gefühl dann gerne mit nach Hause zur eigenen Familie."

Über die Feiertage ist das Heim in voller Stärke besetzt, wie an allen anderen Tagen auch. Wenn möglich, versucht Heusinger, sogar ein paar Pflegekräfte mehr einzusetzen. "Über Weihnachten kommen viele Angehörige, die dann auch einfach mal Redebedarf haben. Die Zeit für Gespräche soll dann einfach auch da sein." Ebenso wie das gesellige Beisammensein der Besucher mit allen Bewohnern der Hausgemeinschaft. "Der Platz dafür ist nun da, und wir freuen uns auf eine schöne familiäre Stimmung zum Weihnachtsfest."

 
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