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Mellrichstadt
Vier Wochen nach dem Umzug ins neue Franziska-Streitel-Altenheim: So lebt es sich in den Hausgemeinschaften
Der Umzug der Senioren ins neue Altenheim hat gut geklappt. Leiterin Monika Heusinger gibt Einblick, wie das Pflegekonzept umgesetzt wird und was ein Heimplatz kostet.
Gab Einblick in das Leben in den neuen Hausgemeinschaften im Franziska-Streitel-Altenheim:  Bewohner Reinhold Schmitt aus Eußenhausen (von links) im Gespräch mit Bürgermeister Michael Kraus sowie Gebhard Will, Wolfgang Stahl und André Reich vom städtischen Sozialausschuss.
Foto: Simone Stock | Gab Einblick in das Leben in den neuen Hausgemeinschaften im Franziska-Streitel-Altenheim:  Bewohner Reinhold Schmitt aus Eußenhausen (von links) im Gespräch mit Bürgermeister Michael Kraus sowie Gebhard Will, ...
Simone Stock
 |  aktualisiert: 16.10.2024 02:46 Uhr

Mitte September wurde der Neubau des Franziska-Streitel-Altenheims feierlich eröffnet, gleich darauf bezogen die Bewohnerinnen und Bewohner ihre neuen Räume und Hausgemeinschaften. Nach vier Wochen ist nun langsam Alltag eingekehrt, informierte Einrichtungsleiterin Monika Heusinger die Mitglieder des städtischen Sozialausschusses bei einem Besuch vor Ort. Sie gab Einblick in das Leben in den Hausgemeinschaften und zeigte sich begeistert von diesem neuen Konzept in der Altenpflege.  

"Die Hausgemeinschaften sollen den betreuten Menschen das Gefühl vermitteln, wie in einer Großfamilie zu leben", so Heusinger. Dabei könne sich jede Bewohnerin, jeder Bewohner nach den individuellen Fähigkeiten einbringen und mithelfen. "Die Bewohner machen zusammen einen Speiseplan, es wird gekocht und geklappert, hier ist richtig was los", zeigte sich Heusinger sichtlich begeistert vom Tagesablauf in den Gruppen. "Wer kann, hilft beim Gemüseschneiden und den Essensvorbereitungen mit. Die Menschen freuen sich über ihre neuen Aufgaben." Eine Hauswirtschafterin gibt dem Umfeld Struktur.

Insgesamt sind neun Hausgemeinschaften im Altenheim geplant

Direkt nach der Einweihung des Neubaus hat die Sanierung des bisherigen Altenheims am Hainberg in Mellrichstadt begonnen. Wenn der sogenannte Nordflügel bis 2026 fertiggestellt ist, wird es insgesamt neun Hausgemeinschaften mit 99 Plätzen im Franziska-Streitel-Altenheim geben. In einer Hausgemeinschaft werden laut Leiterin ausschließlich Menschen mit fortschreitenden Demenzerkrankungen leben – ein Bereich, der immer stärker in den Fokus rücke und in dem immer mehr Plätze gebraucht werden.

Einrichtungsleiterin Monika Heusinger (links) führte die Mitglieder des Mellrichstädter Sozialausschusses sowie Gäste durch das neue Franziska-Streitel-Altenheim, wo auch ein Raum für einen Friseurbesuch sowie Fußpflege eingerichtet ist.
Foto: Simone Stock | Einrichtungsleiterin Monika Heusinger (links) führte die Mitglieder des Mellrichstädter Sozialausschusses sowie Gäste durch das neue Franziska-Streitel-Altenheim, wo auch ein Raum für einen Friseurbesuch sowie ...

Grundsätzlich habe sich das Bild der Pflege im neuen Haus gewandelt. "Die Menschen leben wie in einem Haushalt zusammen. Die Pflege ist nach wie vor da, hat aber einen anderen Schwerpunkt", machte Heusinger deutlich. Durch die Hausarbeit, das gemeinsame Kochen und auch Wäschewaschen seien manche Bewohner richtiggehend aufgeblüht, andere müssen ihren Weg in den neuen Strukturen noch finden.

Bewohner sollen sich im neuen Heim wie daheim fühlen

Insgesamt gestalte sich der Alltag jedoch deutlich abwechslungsreicher für die Senioren. Und auch individueller: Feste Essenszeiten wie bei der vorherigen Ausgabeküche sind passé. "Wer länger schläft, frühstückt eben später. Und wenn vom Mittagessen noch etwas übrig ist, wird abends der Rest warmgemacht." Somit rücke der Heimcharakter in den Hintergrund, vielmehr sollen sich die Bewohner wie daheim fühlen, so die Einrichtungsleiterin. Ihrer Ansicht nach sei man da auf einem guten Weg, informierte sie die Mitglieder des Sozialausschusses.

Das neue Konzept mache das Altenheim auch zu einem attraktiven Arbeitgeber, hob Heusinger hervor. Im Wettbewerb um Fachpersonal könne das Streitel-Heim mit seinem modernen Umfeld und einem guten Betriebsklima punkten, zudem biete man flexible Arbeitszeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "In diesem Bereich sind die Mellrichstädter Heime seit Jahren Vorreiter", fügte sie an. 

Eigenanteil für den Heimplatz beträgt 3883 Euro 

Über 20 Millionen Euro sind für den Neubau und die Sanierung des Altbaus des Franziska-Streitel-Altenheims veranschlagt, der Freistaat Bayern gibt dazu eine Fördersumme von sechs Millionen Euro. Die Investitionskosten schlagen sich entsprechend auf die Preise nieder, machte Heusinger bei der Nachfrage nach den Kosten für einen Heimplatz deutlich.

3883 Euro wird der Eigenanteil für einen Heimplatz in der vollstationären Pflege ab Dezember 2024 kosten, dazu kommt noch der Zuschuss der Pflegekasse für den jeweiligen Pflegegrad. Diese Zahlen sind laut Heusinger noch vorläufig, da die Sanierung des Altbaus erst 2026 abgeschlossen sein wird. Eine Neuberechnung werde letztendlich nach der Fertigstellung der Baumaßnahmen erfolgen.

 
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