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Bad Neustadt
Damit sie den Corona-Schock überstehen: 48 Millionen Euro Wirtschaftshilfen für Betriebe in Rhön-Grabfeld
In der Corona-Krise gingen beim Freistaat Bayern 416.000 Anträge von Firmen auf Unterstützung ein. Wie viele es im Landkreis waren und wie das Geld verteilt wurde.
Gähnende Leere, wo sonst Trubel herrscht: In der Corona-Pandemie litt nicht nur die Umweltbildungsstätte Oberelsbach, sondern das gesamte Wirtschafts- und Kulturleben. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Gähnende Leere, wo sonst Trubel herrscht: In der Corona-Pandemie litt nicht nur die Umweltbildungsstätte Oberelsbach, sondern das gesamte Wirtschafts- und Kulturleben. 
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:02 Uhr

Die Corona-Pandemie hat nicht nur Gesundheit und Leben vieler Menschen bedroht, verschiedene Maßnahmen wie die Lockdowns zur Eindämmung der Seuche haben die Wirtschaft und das Kulturleben empfindlich getroffen. Selbstständige, Betriebe oder auch kulturelle Einrichtungen waren durch Einschränkungen teils völlig stillgelegt. Das hätte für viele das Aus bedeutet, wäre der Staat nicht mit verschiedenen Unterstützungsleistungen eingesprungen.

Bayernweit erhielten die von Corona gebeutelten Unternehmen im Zeitraum von Juli 2020 bis April 2022, nach Angaben des Bayerischen Wirtschaftsministeriums (BMWI), staatliche Hilfen in Höhe von über zehn Milliarden Euro. In den Landkreis Rhön-Grabfeld flossen Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von gut 48 Millionen Euro. Für Jörg Geier eine enorme Summe und ein wichtiger Beitrag, der Unternehmen dabei half, die wirtschaftlichen Einbrüche durch die Pandemie zu bewältigen. Wie der Leiter der Kreisentwicklung am Landratsamt in Bad Neustadt weiter hervorhebt, waren vor allem kleinere Unternehmen betroffen und es galt, sie vor der Insolvenz zu bewahren. Was aber leider nicht in jedem Fall geklappt habe.

1869 Hilfsanträge aus Rhön-Grabfeld

Die Gelder in Bayern stammten aus 13 Hilfsprogrammen, darunter die Überbrückungshilfen I bis IV, die sogenannten Neustarthilfen, die November- und Dezember-Hilfen sowie die bayerische Oktoberhilfe. Im Freistaat ist die IHK München/Oberbayern im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung für die Abwicklung der Wirtschaftshilfen zuständig. Insgesamt gingen in Bayern, nach IHK-Angaben, 416.000 Anträge ein. Davon stammten 1869 Anträge aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld.

Damit sie den Corona-Schock überstehen: 48 Millionen Euro Wirtschaftshilfen für Betriebe in Rhön-Grabfeld

Der größte Anteil der bewilligten Finanzmittel, nämlich 34,4 Prozent, floss in Rhön und Grabfeld in das Gastgewerbe, also in Hotels, Gaststätten und Restaurants, Diskotheken, Bars und Catering-Unternehmen. Die für den Landkreis auch touristisch so wichtige Branche sei "richtig ausgebremst worden", so Geier. Entsprechend wurde aus diesem Bereich während der Corona-Krise mit 756 die höchste Zahl an Anträgen im Landkreis gestellt. Ausbezahlt an Hilfsmitteln wurden 16,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bayernweit wurden für das Gastgewerbe insgesamt 41 Prozent der Corona-Hilfen genehmigt.

Mit einem Anteil von rund 14 Prozent an den insgesamt im Freistaat ausgezahlten Wirtschaftshilfen folgt der Handel und mit zwölf Prozent der Wirtschaftszweig "Kunst, Unterhaltung und Erholung". Dazu gehören unter anderem Museen, Theater, Konzertveranstalter, Freizeitparks und Fitnessstudios.

8,85 Millionen Euro für den Handel

In Rhön und Grabfeld wurden 172 Anträge aus dem Bereich Handel gestellt, was einem Anteil von 17,8 Prozent entspricht. Ausgezahlt wurden 8,58 Millionen Euro. An dritter Stelle steht im Landkreis ebenfalls der Sektor "Kunst, Unterhaltung und Erholung" (16,5 Prozent), auf den 257 Anträge und 7,9 Millionen Euro an Wirtschaftshilfen entfielen. 5,5 Millionen Euro an Unterstützungsleistungen flossen in den Bereich "Verarbeitendes Gewerbe"

Die Lockdowns legten das Wirtschaftsleben nicht nur in der Gastronomie lahm 
Foto: Stefan Kritzer | Die Lockdowns legten das Wirtschaftsleben nicht nur in der Gastronomie lahm 

Weitere Corona-Wirtschaftshilfen in Millionenhöhe kamen Antragstellern aus den Bereichen "Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen" (2,06 Millionen Euro), "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gewinnung von Steinen und Erden" (1,38 Millionen Euro), Information und Kommunikation (1,19 Millionen Euro) sowie "Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen" (1,01 Millionen Euro) zu Gute.

Belastende Zeit für Betrieb und Verwaltung

Diese Corona-Wirtschaftshilfen zu beantragen, war generell kein leichtes Unterfangen, kostete sehr oft Nerven. Die Unternehmen mussten einen prüfenden Dritten einschalten. Zu ihnen gehörten, neben Wirtschaftsprüfern auch Steuerberater und Rechtsanwälte.

Aber auch für viele Mitarbeiter im Landratsamt, die mit diesem Thema beschäftigt sind, war diese Zeit enorm belastend. Zum einen wurde auf Veranlassung von Landrat Thomas Habermann ein vierköpfiges Team zusammengestellt, das die Regierung von Unterfranken zeitweise bei der Bearbeitung der Förderanträge aus dem gesamten Bezirk unterstützte, wie Jörg Geier berichtet. Gleichzeitig standen in dieser Zeit die Telefone in der Abteilung Kreisentwicklung nicht mehr still. Um den vielen Antragsteller die Verfahrenswege erläutern zu können, habe eine Sieben-Tage-Arbeitswoche eingerichtet werden müssen. Das sei nicht nur beruflich, sondern auch in Bezug auf das Privatleben eine sehr fordernde Zeit gewesen. Aber, so Geier, "es tut auch gut, helfen zu können".

 
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  • c.k._1@t-online.de
    Alle Friseurläden mussten das Geld wieder zurück zahlen.Obwohl allen das arbeiten verboten wurde und sie ihre Krankenversicherung ,Rente und andere Verbindlichkeiten trotzdem hatten und nicht wie Arbeitnehmern mit Kurzarbeitergeld ausgeholfen wurde. Nun stellt sich wiedereinmal die Frage : Warum schließen denn so viele unserer Kollegen ihre Läden?
    WEIL SIE VON UNSEREM STAAT ALLEINGELASSEN WURDEN.!!!! Nun darf sich jeder selbst seinen Reihm drauf machen ob das gerecht ist oder nicht!
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  • zwrecht@aol.com
    Fairerweise gehört auch dazu mitzuteilen, wieviel von den 1869 Anträge ihre Gelder wieder zurückzahlen. Denn viele dachten gerade beim ersten Hilfsprogramm, dass das Gelder zum Überleben seien, also dass man damit auch seine Krankenversicherung, sein Geld Essen und Trinken bezahlen durfte, was leider nicht der Fall war. Diese Leute haben keinen Pfennig und müssen nun zurück zahlen.
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