
"Gute Nachrichten: Das Landratsamt hat mir mitgeteilt, dass 174 Personen aus Ostheim negativ auf Covid-19 getestet wurden." Bürgermeister Steffen Malzer gab am Samstagabend nach einem Corona-Massentest Entwarnung auf Facebook und zeigte sich erleichtert, dass das Virus in Ostheim keine Kreise gezogen hat. Wie berichtet, war ein Kindergartenkind aus dem Schobert-Haus positiv getestet worden, in der Folge waren 160 Personen aus dem Umfeld des Kindes und der Einrichtung ebenfalls zum Corona-Test aufgerufen. Es war die bislang größte Testung im Zuge eines Corona-Falls im Landkreis.
Am Samstagvormittag, 12. September, gaben erste Ergebnisse nach dem Massentest bereits Anlass zur Hoffnung, dass das Virus nicht großflächig in der Streustadt verbreitet ist. Am Abend stand dann fest: Bei 174 Personen, die sich testen ließen, fiel das Ergebnis negativ aus. "Das sind doch mal richtig gute Nachrichten für Ostheim", freute sich der Stadtchef in seinem Facebook-Post.
Ab Montag wieder regulärer Betrieb im Schobert-Haus
Seine Stellvertreterin Karina Werner, die Vorsitzende des Kindergartenausschusses ist und damit bei allen Entscheidungen an vorderster Stelle steht, zeigte sich am Sonntag im Gespräch mit dieser Redaktion ebenfalls sehr erleichtert über das Ergebnis. "Wir haben heute einen Notdienst eingerichtet, um alle Eltern zu informieren, dass am Montag wieder der reguläre Betrieb in der Kita aufgenommen werden kann", sagte Werner am Sonntagvormittag.
Die Eltern, die mit ihren Kindern beim Corona-Test waren, wurden bereits am Samstag vom Gesundheitsamt über das Ergebnis informiert und konnten aufatmen. Die Freude und Erleichterung darüber, dass der Fall in Ostheim so glimpflich ausging, ist immens, zieht Karina Werner nach vielen Elterngesprächen Bilanz. Wie sie sagt, haben die Verantwortlichen in der Kita auch gleich die Gelegenheit genutzt, die Telefonnummern aller Eltern zu aktualisieren, um diese im Falle eines Falles schnell erreichen zu können. "Nun sind wir alle guter Dinge, dass wir zurück zur Normalität kehren können."
Corona-Teststrecke an der ehemaligen Kreisklinik eingerichtet
Ursprünglich waren 160 Personen zum Corona-Test aufgerufen worden, doch es kamen noch weitere hinzu, wie Werner berichtet. Eltern, die in sich hineingehorcht und Symptome verspürt hatten, sowie Frauen und Männer, die in systemrelevanten Berufen wie etwa in der Pflege arbeiten, hatten sich vorsorglich ebenfalls testen lassen.
Auf dem Gelände der ehemaligen Kreisklinik in Bad Neustadt war für den Massentest eigens eine Teststrecke als Drive-In eingerichtet worden, wo den Personen direkt im Auto Abstriche aus Mund-, Nasen- oder Rachenraum genommen wurden, haben Eltern berichtet. Das Labor Laboklin in Bad Kissingen, das vom Gesundheitsamt beauftragt wurde, hat die Tests in Rekordzeit ausgewertet. Dass noch nicht komplett alle Ergebnisse vorliegen, hängt damit zusammen, dass manche Personen den Test nicht in der Teststrecke, sondern bei ihrem Hausarzt durchführen ließen. "Bis auch hier das Ergebnis feststeht, sollen die jeweiligen Kinder noch zu Hause bleiben und nicht in die Kita kommen", hat Karina Werner mit den Eltern vereinbart.
Kinder haben die Tests gelassen aufgenommen
Rund 120 Kinder dürfen nun am Montag, 14. September, wieder in Krippe, Kindergarten und Hort kommen. Ab 7 Uhr ist der Frühdienst im Schobert-Haus präsent. Die Ostheimer Grundschule wurde vonseiten der Kita natürlich ebenfalls mit Informationen auf dem Laufenden gehalten, denn der Hort für die Hausaufgabenbetreuung ist im Schobert-Haus untergebracht.
Wie Karina Werner von Eltern und Kindern gehört hat, waren alle voll des Lobes über die Informationen vonseiten des Gesundheitsamts und der Kita, zudem seien die Tests in Bad Neustadt sehr zügig und professionell durchgeführt worden. Die Kinder haben die Tests in der Regel gut aufgenommen. "Es hat gar nicht weh getan", haben viele freudig berichtet. "Für manche Kinder war das Ganze gar ein Erlebnis. Sie waren stolz darauf, getestet zu werden, und haben gleich ihre Großeltern gefragt, ob sie auch schon mal getestet wurden", schmunzelt Karina Werner.
Corona-Fall hat die Bürger sensibilisiert
Werner wie auch Bürgermeister Steffen Malzer sind "heilfroh, dass alles so ausgegangen ist". Der Stadtchef ist aber auch positiv überrascht, dass bisher alle Tests negativ ausgefallen sind. "Ich hatte damit gerechnet, dass es eine gewisse Dunkelziffer gibt, die durch den Massentest ermittelt werden könnte", sagt er auf Anfrage dieser Redaktion. "Dass dem in Ostheim aber wohl nicht so ist, zeigt mir, dass sich die Menschen in der Region an die Hygieneregeln halten und dass der ländliche Raum in Blick auf Corona im Vorteil ist. Wir können uns aus dem Weg gehen und trotzdem Natur und Freizeitmöglichkeiten genießen." Dennoch hat Malzer nach vielen Gesprächen den Eindruck, dass der Fall in der Kita die Bürger noch einmal deutlich sensibilisiert hat, achtsam zu sein. Es könnte einfach jeden treffen.