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OBERELSBACH
Biodiversitätszentrum Rhön als Chance
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:11 Uhr

„Das Bio-Div-Zentrum könnte das Biosphärenreservat Rhön ein ganz, ganz großes Stück weiterbringen“, in diesem Punkt sind sich Landrat Thomas Habermann und der Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle für das Biosphärenreservat, Michael Geier, völlig einig in der Einschätzung des Ministerratsbeschlusses vom Dienstag. Wie berichtet, war darin festgeschrieben worden, ein Biodiversitätszentrum in der Rhön einzurichten.

15 Millionen Euro, 20 Stellen

Das Wissenschaftszentrum mit dem Schwerpunkt „Biodiversität der Mittelgebirgslandschaft Rhön“, das nach Angaben des Umweltministeriums gegenüber dieser Redaktion 15 Millionen Euro kosten und 20 Arbeitsstellen beherbergen und in Bischofsheim entstehen wird, solle sich mit der Entwicklung der Natur- sowie der Kulturlandschaft beschäftigen.

Prinzipiell begrüßt Habermann das vom Kabinett vorgeschlagene Konzept, wonach in Augsburg eine Art Dach entsteht, unter dem am Riedberger Horn der alpine Lebensraum, im Haus am Moos an der Donau der Lebensraum Wasser und in der Rhön der Mittelgebirgsraum bearbeitet werden sollen.

Wie das neue Zentrum ausgestaltet und wie es arbeiten wird, ist allerdings noch nicht klar. Für den Landrat kommt es jetzt darauf an, es mit Leben und Inhalt zu füllen. Entscheidend werde sein wie hoch die Investition, die Stellenzahl und die laufenden Mittel ausfallen.

Kein fertiges Konzept

Der Landrat sieht es als Vorteil, dass der Region kein fertiges Konzept vorgesetzt wird. Man könne nun von Beginn „Input geben“ und in den kommenden Monaten bei der Erarbeitung des Konzepts mitarbeiten. Wie Michael Geier erklärt, ist bereits ein Aufbaustab am Landesamt für Umwelt eingerichtet worden, der sich mit der Umsetzung des Biodiversitätszentrums beschäftigt, dem auch er angehört.

Nach den Vorstellungen des Landrats hat das Biosdiversitätszentrum drei Aufgaben: die Analyse des aktuellen Status, die wissenschaftliche Grundlagen- und Begleitforschung sowie die nachhaltige Verbreitung von entsprechenden Erkenntnis in die Fläche. Die Rhön könne somit zur „Modellregion Lebensraumvernetzung für eine hohe Artenvielfalt“ werden, so seine Perspektive. Als mögliches Beispiel nennt Habermann das aktuelle Thema Blühflächen. Hier könnte das neue Bio-Div-Zentrum wissenschaftliche Beratung, Begleitung und Unterstützung bei der konkreten Umsetzung von Projekten anbieten.

Ergänzung des Angebots

Wichtig ist für Habermann auch eine Erklärung von Umweltminister Marcel Huber, wonach die Einrichtungen nicht für einen Landkreis oder gar eine Stadt, sondern für einen kompletten Naturraum vorgesehen sind. Entsprechend will er sich auch beim zweiten Teil des Kabinettsbeschlusses, der sich mit der Rhön beschäftigt, einbringen. Demnach soll eine weitere Umweltbildungsstelle im Erweiterungsgebiet des Biosphärenreservats eingerichtet werden. Nach Auskunft des Umweltministeriums gegenüber dieser Zeitung sind als Standorte dieser Einrichtung für Lehrer, Studenten und Bildungseinrichtungen der Klaushof und eine Außenstelle im Landkreis Bad Kissingen im Gespräch. Acht Millionen Euro sind dafür vorgesehen.

Am Klaushof arbeite man bereits eng mit der Universität Würzburg beim Thema Umweltdidaktik zusammen. Entsprechend könnte sich die neue Einrichtung mit den bestehenden gut ergänzen.

 
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