Luisa Heinickel aus Burglauer war gut in der Schule. Sehr gut sogar: Zum Ende des Schuljahres 2023/2024 stand ein Notenschnitt von 1,3 auf ihrem Abschlusszeugnis. Damit ist die 16-Jährige nicht nur Schulbeste der Bad Neustädter Wirtschaftsschule, sondern auch beste Wirtschaftsschülerin in ganz Unterfranken.
Mitte Juli wurde sie gemeinsam mit 76 anderen Schülerinnen und Schüler aller Schularten aus allen bayerischen Regierungsbezirken in die Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz eingeladen. "Es war ein besonderes Gefühl, geehrt zu werden", gibt sich Luisa Heinickel bescheiden. Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz fand die Ehrung statt.
Viel Zeit, sich mit Söder zu unterhalten, hatte die Burgläurerin nicht. Für Fotos war der Mittelfranke dennoch zu haben. Neben der Ehrung erhielt Luisa Heinickel gemeinsam mit ihren Eltern eine Privatführung durch den bayerischen Landtag vom Landtagsabgeordneten Steffen Vogel. "Es war ein schönes Zeichen von Steffen Vogel, dass er sich die Zeit genommen hat. Das ist nicht selbstverständlich", gibt Luisas Vater, der Burgläurer Bürgermeister Marco Heinickel, zu Protokoll.
Führung durch den Landtag in München, Treffen mit Ministerpräsident Markus Söder
"Wir als Eltern sind unfassbar stolz auf Luisa. Sie hat alles selbstständig gemacht, wollte das von sich aus", ergänzt er. "Dass am Ende so ein Erfolg herausspringt, ist natürlich super". Druck von außen hätten die Eltern ihr nicht gemacht, so Burglauers Bürgermeister. "Ich habe den Lernstoff und die Zusammenhänge relativ schnell verstanden. Und wenn das mal nicht mal der Fall, habe ich so lange nachgefragt, bis ich es verstanden habe", so Luisa Heinickel.
Dass sie in der Schule ganz vorne mit dabei sein würde, zeichnete sich schnell ab. Seit ihrem Wechsel von der Realschule Bad Kissingen auf die Bad Neustädter Wirtschaftsschule in der siebten Klasse war Luisa Heinickel stets Klassenbeste. "Dass ich den besten Wirtschaftsschulabschluss in ganz Unterfranken machen werde, daran habe ich ehrlicherweise aber nicht gedacht", sagt Luisa Heinickel.
Wie geht es nun weiter? Luisa Heinickel: "Erstmal das Fachabi machen"
Zu ihren Lieblingsfächern zählt sie Sport und Mathematik. Letzteres Fach war neben Betriebswirtschaftlicher Steuerung und Kontrolle (kurz BSK), Deutsch und Englisch auch eines ihrer vier Abschlussfächer. In ihren Abschlussprüfungen musste Luisa Heinickel noch mit Stift und Papier agieren. Wenn sie die Möglichkeit hat, setzt sie aber lieber auf digital statt analog und nutzt ihr iPad für Notizen und Mitschriften. Schulhefte? Schnee von gestern.
Trotz des Erfolges kamen die freizeitlichen Aktivitäten für die Bürgermeister-Tochter nicht zu kurz. "Ich habe nicht alles für die Schule geopfert." Die 16-Jährige tanzt aktuell in der Garde, ist bis vor einem Jahr geritten und macht viel mit ihren Freunden. Und wenn die Jahreszeit es zulässt, fährt Luisa Heinickel auch gerne Ski.
Im September beginnt für sie ein neues Schulkapitel an der Fachoberschule (FOS) in Bad Neustadt. "Ich möchte jetzt erstmal mein Fachabi machen und im Anschluss vielleicht noch das allgemeine Abitur. Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen. Ich bin da ehrlich gesagt noch ein bisschen unentschlossen." In die (Lokal-)Politik, wie ihr Vater, möchte die Schülerin allerdings nicht. "Das ist tatsächlich nicht meine Welt. Das Politiker-Gen hat nicht auf mich abgefärbt."