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Fladungen
Bernd Sibler zu Gast: Hoher Besuch im Fladungen Freilandmuseum
Wenn sich ein Staatsminister zum Besuch ankündigt, ist zumeist "großer Bahnhof" angesagt. Warum das bei Bernd Sibler nicht so war und wie Inklusion im Freilandmuseum funktioniert.
Stippvisite im jüngsten Freilandmuseum Bayerns: Im Rahmen seiner 'KulTour' durch alle Regierungsbezirke Bayerns besuchte Kunstminister Bernd Sibler (Mitte) das Fränkische Freilandmuseum in Fladungen. Nach seinem Rundgang durfte ein Erinnerungsfoto nicht fehlen. Es zeigt (von links): Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Bauhofleiter Otto Orf, Inklusiv-Mitarbeiter Aaron Marschall, Kunstminister Bernd Sibler, Museumsleiterin Ariane Weidlich, MdL Steffen Vogel und Landrat Thomas Habermann.
Foto: Franziska Sauer | Stippvisite im jüngsten Freilandmuseum Bayerns: Im Rahmen seiner "KulTour" durch alle Regierungsbezirke Bayerns besuchte Kunstminister Bernd Sibler (Mitte) das Fränkische Freilandmuseum in Fladungen.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:09 Uhr

Für den bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler war der Besuch im jüngsten Freilandmuseum Bayerns eine Premiere, denn bislang hat er es noch nie hierher geschafft. Dabei sei ihm bereits auf der Herfahrt aufgefallen, wie schön es hier ist, erzählte er.  Museumsleiterin Ariane Weidlich und die Rhöner Politprominenz empfingen den Minister im Foyer des Museums. Die Freude war bei allen groß, dass Fladungen neben Maßbach eine Station auf seiner Besuchsreihe "KulTour" durch alle Regierungsbezirke darstellte.

Inklusiver Rundgang

Zwölf Hektar wären allerdings in der Kürze der Zeit, die der Minister zur Verfügung hatte, nicht zu schaffen gewesen. Deshalb wollte sich Museumsleiterin Ariane Weidlich bei ihrem Rundgang über das weitläufige Gelände auf verschiedene inklusiv gestaltete Stationen beschränken. Den barrierefreien Kräutergarten zum Beispiel, der ein Sinneserlebnis für alle Besucher darstellt, oder das Gemeindebrauhaus aus Alsleben, hier dreht sich alles um das Wecken von Erinnerungen und Lebensfreude bei Demenz. Auch die Alte Schmiede aus Waldberg, die ebenfalls inklusiv gestaltet und im Mai 2022 eröffnet werden soll, sowie die Büttnerei aus Sulzthal, das erste große Inklusionsprojekt im Freilandmuseum, standen auf der Prioritätenliste ganz oben.

Der Bauerngarten im Fladunger Freilandmuseum bietet alles, was das Leben schön macht: eine bunte Blütenvielfalt fürs Auge, Gemüse und Obst zum Naschen und ein besonders schönes Ambiente.
Foto: Franziska Sauer | Der Bauerngarten im Fladunger Freilandmuseum bietet alles, was das Leben schön macht: eine bunte Blütenvielfalt fürs Auge, Gemüse und Obst zum Naschen und ein besonders schönes Ambiente.

Doch auf dem Weg zu den einzelnen Station wurde schnell klar: Dem Kunstminister gefällt, was er sieht. Immer wieder blieb er begeistert stehen, ließ sich beispielweise das alte Trafohäuschen zeigen oder durch die über 300 Jahre alte Schäferei aus Hausen führen. Als dann noch eine munter durcheinander schnatternde Gänseschar seinen Weg kreuzte, war die "unglaublich stimmige Atmosphäre des Freilandmuseums", wie es Weidlich zuvor treffend beschrieben hatte, perfekt.

Landrat Thomas Habermann, der neben Landtagsmitglied Steffen Vogel und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel ebenfalls an dem Rundgang teilnahm, pflückte zwischendurch Zwetschgen vom Baum und ließ den hohen Besuch von dem typischen Rhöner Obst probieren. "Einfach toll“, schwärmte Bernd Sibler nicht nur einmal. Die Zwetschgen und anderen Obstsorten werden nach der Ernte als Belag für Kuchen verwendet, gedörrt oder zu Schnaps verarbeitet. "Nachhaltigkeit ist schon immer ein großes Thema im Freilandmuseum", betonte Museumsleiterin Ariane Weidlich.

Ein Arbeitsplatz, der glücklich macht: Im Gespräch mit Inklusiv-Mitarbeiter Aaron Marschall (rechts) erfuhr Kunstminister Bernd Sibler (Mitte), wie viel Freude der junge Mann an seiner Arbeit im Freilandmuseum hat.
Foto: Franziska Sauer | Ein Arbeitsplatz, der glücklich macht: Im Gespräch mit Inklusiv-Mitarbeiter Aaron Marschall (rechts) erfuhr Kunstminister Bernd Sibler (Mitte), wie viel Freude der junge Mann an seiner Arbeit im Freilandmuseum hat.

Im Gespräch mit Inklusiv-Mitarbeiter Aaron Marschall erkundigte sich der Minister nach dessen Arbeitsalltag im Museum. Marschall schwärmte von seiner Arbeit und dem freundschaftlichen Verhältnis aller untereinander. "Man spürt, dass es Ihnen gefällt", freute sich Bernd Sibler für den jungen Mann, der auch von seiner Chefin sehr gelobt wurde. "Wir sind stolz, einen so wertvollen und engagierten Mitarbeiter zu haben", betonte Weidlich. Inklusion und ein harmonisches Miteinander – das ist das, was das Freilandmuseum Fladungen so besonders macht. Dafür wurde es auch ausgezeichnet.

Vorbild für Inklusion

Zum Abschluss des Museumsbesuchs ging es in den Dreiseithof aus Leutershausen, der noch in diesem Jahr um einen barrierefreien Zugang erweitert werden soll. Hier bot sich bei einem Glas frisch gepresstem Apfelsaft die Gelegenheit zum kurzen Austausch. Eigentlich hätte der Kunstminister hier auf die Teilnehmer aus dem museumspädagogischen Programm "Museum weckt Erinnerung" treffen sollen, aber aufgrund der momentanen Inzidenzlage hatte man darauf verzichtet.

Bernd Sibler zeigte sich begeistert und war froh, die Besuchsreihe "KulTour" genutzt zu haben, um sich gemeinsam mit MdL Steffen Vogel, Landrat Thomas Habermann und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel von Museumsleiterin Ariane Weidlich persönlich die inklusiven Bausteine auf dem Weg zu einem "Museum für alle" zeigen zu lassen. Dass Inklusion hier großgeschrieben wird, bezeichnete Sibler als "vorbildlich" und sagte zu, für das Museum "Werbung zu machen". "Wie sie vor Ideen sprühen, gefällt mir", so der Minister abschließend und fügte noch hinzu: "Vielen Dank für die tollen Eindrücke und machen sie weiter so!"

Fladunger Museumsbier im Gepäck

Anschließend ging es für Bernd Sibler weiter nach Lindau, dort wurde am Abend der Europäische Kulturpreis verliehen. Begonnen hatte der Staatsminister seine "KulTour" im November 2019 in Niederbayern. Nach Oberfranken, Schwaben, der Oberpfalz, Mittelfranken und Oberbayern bildete Unterfranken nun den Abschluss der Reihe. Von seinem Besuch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen will Sibler unter anderem die Tauschaktion unterfränkischer Museen "Kunst geht fremd" mitnehmen - aber auch eine Flasche Fladunger Museumsbier durfte natürlich mit.

 
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