
Inklusion wird im Fränkischen Freilandmuseum groß geschrieben. Das zeigte sich bei der Zweckverbandsversammlung im Bezirk Würzburg. Dort ging es aber auch um die positive Entwicklung in diesem Jahr, wie Andreas Polst, Leiter des Finanzreferates des Bezirks Unterfranken, feststellte. Mit 58 449 (Vorjahr 59 329) Besuchern sei man im Bereich der pro Jahr angepeilten Besucherzahl von rund 60 000. Zum Haushalt 2019 machte er deutlich, dass nach den bisher vorliegenden Informationen bei den Eintrittsgebühren und bei der Museumsbahn je ein Plus von 10 600 Euro zu erwarten sei, 2.000 Euro mehr als im Vorjahr seien es beim Museumsshop. Bei den Ausgaben werde man zum Jahresende eine Punktlandung erreichen. Es gab keine über- oder außerplanmäßigen Ausgaben. Der zu erwartende Überschuss fließt in die Rücklagen. Klar sei damit, dass die Verbandsumlage stabil bleibe.
Patricia Linsenmeier, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, gab einen Einblick in die Aktivitäten dieser Saison und nannte dabei die Vorstellung des neuen Fernsprechhäuschens. Sehr zufrieden sei sie auch mit den Online-Bewertungen gewesen. Sie erinnerte an verschiedene Aktionen im Museum, wie das Haltbarmachen von Lebensmitteln mit rund 3.300 Besuchern. Zudem sprach sie die Museumsbrennerei an, wobei das Museum fünf Medaillen des Klein- und Obstbrennverbandes erhielt. Sie wies zudem darauf hin, dass im kommenden Jahr am 4. Oktober "30 Jahre Fränkisches Freilandmuseum" gefeiert wird. Wichtig sei es, die Tourismusbranche mehr an das Freilandmuseum heran zu führen.
Zugang zu den Sanitäranlagen wird verbessert
Ein großes Thema nannte Linda Wolters, zuständig für die Museumspädagogik, die Inklusion im Fränkischen Freilandmuseum. Hier gab es eine eigene Fortbildungsveranstaltung, bei der es unter anderem darum ging, wie man mit Menschen mit Behinderung umgeht. In diesem Zusammenhang stellte man fest, dass die Sanitäranlagen in der Aktionsscheune für behinderte Menschen durch das verlegte historische Pflaster kaum nutzbar sind. Das soll sich ab der kommenden Saison ändern. Dann gibt es einen neuen Zugang, der auch behindertengerecht ist. Die Kosten belaufen sich auf rund 4.000 Euro. Planungen für die Umgestaltung des Kräutergartens laufen bereits ebenfalls, wobei es unter anderem die Wege verbreitert werden sollen. Das Museum sieht sich künftig auch als Ort für Familien, die in der Region Ferien machen, weshalb man erhöhten Wert auf Kinderprogramme liegt.
Museumsleiterin Ariane Weidlich sprach eine Initiative der Lebenshilfe Schweinfurt an. Von dort wurde die Anfrage gestellt, ob man einen Beschäftigten der Werkstatt Hohenroth einstellen würde. Der Mann sei 23 Jahre alt und könnte Routinearbeiten erledigen, bei der Veranstaltungsorganisation mitarbeiten, ebenso in der Geländepflege oder Depotverwaltung. Die Museumsleiterin schlug dazu ein längeres Praktikum vor, um den jungen Mann kennen zu lernen. Wichtig war ihr, dass das gesamte Team des Museums hinter dieser Maßnahme steht. "Alle sehen es als einen Mehrwert." Arbeitgeber wäre der Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum. Landrat Thomas Habermann erklärte, dass es in Rhön-Grabfeld schon mehrere solcher Inklusionsprojekte in unterschiedlichen Berufen gibt. Immer wieder werde von einem Gewinn und nicht von Belastung gesprochen. "Uns würde das auszeichnen."
"Wir sollten das auf den Weg bringen"
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel wusste von Patenschaften des unterfränkischen Bezirks und sprach von 150 Menschen, die in verschiedenen Betrieben integriert sind. "Wir sollten das auf den Weg bringen." Das unterstrich auch Karin Renner, Behindertenbeauftragte des Bezirks Unterfranken. Sie nannte es lobenswert. Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen sei auf einem guten inklusiven Weg.
Andreas Polst, Leiter des Finanzreferates, gab dann Einblicke in den Haushalt 2020, der ein Gesamtvolumen von 2 301 500 Euro aufweist. Der Schuldenstand reduziert sind zum 31. Dezember 2020 von 341 069 Euro auf 275 518 Euro. Einnahmen erwartet man sich durch Eintrittsgelder in Höhe von 257 000 Euro, bei der Museumsbahn mit 60 500 Euro und im Shop mit 77 000 Euro. Auf die Verbandsmitglieder komme damit keine Mehrbelastung zu.