Wie informiert man sich heutzutage über aktuelle Angebote oder Öffnungszeiten von lokalen Unternehmen in der Region? Es gibt weiterhin die klassischen Möglichkeiten direkt am Schaufenster, über verteilte Werbeprospekte, in Zeitungen oder über das Telefon. Viele tun dies mittlerweile aber über ihr Smartphone. Kurz den Namen des Geschäfts in die Suchmaschine eingetippt oder auf die jeweilige Firmenseite in den sozialen Netzwerken gegangen und schon wird man in den meisten Fällen fündig.
Die besseredigitale Auffindbarkeit ist nur ein Themenblock im Modellprojekt "Digitale Einkaufsstadt" des Bayerische Wirtschaftsministeriums, welchem sich die Stadt Bad Neustadt vor einiger Zeit angeschlossen hat. Das Ziel: den stationären Handel, beispielsweise in der Innenstadt, fit machen für die Zukunft im Kampf gegen Online-Shop-Giganten.
Neues Büro ist keine Tourist-Info
Ein für die Öffentlichkeit sichtbarer Teil dieses Projektes entstand in den vergangenen Monaten in der Hohnstraße mit dem Innenstadtbüro. Bei der Vorstellung der Räumlichkeiten machten Bürgermeister Michael Werner und Anna-Lena Weber, Projektverantwortliche der Tourismus und Stadtmarketing Bad Neustadt GmbH, klar, dass es sich hierbei nicht um eine weitere öffentliche Tourist-Information handelt. Diese gäbe es schließlich einige Meter weiter in beide Richtungen.
Vielmehr ist das Büro als Anlaufstelle für die Projektteilnehmer gedacht. Auch deshalb prangt an zwei Außenflächen das Logo "Digitale Einkaufsstadt". Zu Beginn möchte man in den Räumlichkeiten laut Anna-Lena Weber wöchentliche Sprechstunden rund um das Thema "Sozialen Medien" anbieten. Beispielsweise was die Verknüpfung von verschiedenen Konten oder die Vorteile eines geschäftlichen Kanals betrifft.
Mit Sprechstunden Hürden beseitigen
Über die Bedeutsamkeit sozialer Netzwerke wie Facebook, Instagram und Co. für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in der heutigen Zeit seien sich alle Projektteilnehmer bewusst. Noch nicht alle befänden sich laut Weber jedoch auf einem ähnlichen Wissensstand als Grundlage für die weiteren Projektphasen. Die Sprechstunden sollen so Hürden und Schwierigkeiten beseitigen.
"Viele sind sehr bemüht und motiviert, es fehlte bei ihnen nur bislang an Zeit, Personal oder schlicht dem Wissen", so Anna-Lena Weber. Einige Tipps, die ihnen zu Projektstart vor einigen Monaten an die Hand gegeben wurden, seien bereits dankend angenommen worden. Auch der Zuspruch der älteren Generation sei vorhanden.
"Das Projekt bekommt so nun ein Gesicht", freute sich Michael Werner über die neue Anlaufstelle für die Bad Neustädter Geschäftstreibenden. Es sei gut, dass dieses mit Leben gefüllt werde, um den lokalen Einzelhandel für die nächsten Jahre fit zu machen und zu stärken.
Noch weitere Funktionen angedacht
Das Programm, wie das Innenstadtbüro fortan bespielt werden soll, könne jederzeit erweitert und angepasst werden, ergänzte die Projektverantwortliche. Mit einer bereits angeschafften Foto-Box könnten die Einzelhändler beispielsweise professionelle Produktfotos für ihre digitalen Kanäle erstellen. Man könne sich auch die Schaffung eines "Show-Rooms" vorstellen oder das Büro zur Absprache nutzen, wenn größere Veranstaltungen (Einkaufsnächte, etc.) in der Innenstadt geplant sind, an denen sich die Einzelhändler beteiligen.