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Kleinbardorf
Arbeiten auf einem Kreuzfahrtschiff: Celine Arnold feiert Weihnachten in den Tropen statt in Unterfranken
Celine Arnold ist mit der Aida-Kreuzfahrtflotte auf den Meeren der Welt zu Hause und in Unterfranken daheim. Warum ihre Arbeit nichts mit ständigem Urlaub zu tun hat.
„Das Prinzip Arbeiten und dabei gleichzeitig die Welt entdecken, ist einfach genial.“ Celine Arnold aus Kleinbardorf genießt ihr Leben als Rezeptionistin der Aida-Flotte.
Foto: Brigitte Geiselhart | „Das Prinzip Arbeiten und dabei gleichzeitig die Welt entdecken, ist einfach genial.“ Celine Arnold aus Kleinbardorf genießt ihr Leben als Rezeptionistin der Aida-Flotte.
Brigitte Geiselhart
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:47 Uhr

Weihnachten ist zu Hause am schönsten. Das weiß Celine Arnold aus Kleinbardorf natürlich. Doch auch in diesem Jahr wird sie die Feiertage nicht bei winterlichen Temperaturen in Unterfranken verbringen, sondern unter der tropischen Sonne. Als Rezeptionistin der Aida-Kreuzfahrtflotte ist sie zusammen mit rund 2000 Passagieren und 620 weiteren Besatzungsmitgliedern auf den karibischen Inseln und in Südamerika unterwegs.

Dezember 2022. Die Aidaluna hat mit rund 2000 Gästen und 620 Crewmitgliedern die Atlantiküberquerung hinter sich gelassen, ist in der Karibik unter anderem auf Costa Rica, Jamaika, Antigua, Tortola oder bei verschiedenen Küstenstädten der Dominikanischen Republik unterwegs und wird dann Südamerika mit Panama und Kolumbien in den Blick nehmen. Luft 28 Grad, Meer 26 Grad und genügend Wasser unter dem Kiel. Mit an Bord ist auch Celine Arnold, nicht als Passagierin, sondern in beruflicher Mission.

Geboren in Schweinfurt, aufgewachsen in Kleinbardorf

Sie versteht sich gut mit ihren Kollegen. Rezeptionistin Celine Arnold im Gespräch mit dem Manager Warehouse Administration & Systems Berkan Alacam aus Hamm.
Foto: Brigitte Geiselhart | Sie versteht sich gut mit ihren Kollegen. Rezeptionistin Celine Arnold im Gespräch mit dem Manager Warehouse Administration & Systems Berkan Alacam aus Hamm.

Geboren wurde Celine Arnold in Schweinfurt, aufgewachsen ist sie zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Tristan in Kleinbardorf. Nach dem Realschulabschluss auf der Mittelschule Bad Königshofen folgte die Hotelfachausbildung im Hotel Kunzmann's in Bad Bocklet. „Meine Oma hatte früher schon eine Wirtschaft. Sie hat es mir in die Wiege gelegt“, vermutet die 22-Jährige. „Ich habe schon immer Spaß daran gehabt, auf Geburtstagen zu bedienen“, erzählt. Nach der Ausbildung ging sie für ein Jahr als Au-pair nach Irland, um Englisch zu lernen.

Vieles im Leben ist dem Zufall geschuldet. Manchmal ist auch etwas Glück im Spiel, denn eigentlich wollte die Kleinbardorferin Flugbegleiterin werden, aber das klappte nicht. Aida war Plan B. „Im Nachhinein ist es aber viel besser“, schwärmt die Hotelfachfrau. „Es ist eine komplett andere Welt, man sieht jeden Tag etwas anders und jeder Tag ist anders. Ich liebe – und brauche – es, wenn es abwechslungsreich ist. Zu reisen war schon immer mein Traum“, so die Seefahrerin.

Warum Arbeiten auf der Aida alles andere als Urlaub ist

Was sich wie immerwährender Urlaub anhört, ist in Wirklichkeit eine anstrengende Sieben-Tage-Woche im Schichtbetrieb mit täglich neuen Herausforderungen. Als Rezeptionistin ist Celine Arnold zusammen mit ihrem Team Ansprechpartnerin für alle Fragen, Anliegen oder auch Sorgen der Gäste. Dass das nicht selten auch in Stress ausarten kann, glaubt man ihr gerne.

„Natürlich gibt es manchmal auch lustige Fragen – wenn sich etwa ein Gast nach dem Kabelfernsehen erkundigt oder wissen will, ob die Crew ebenfalls an Bord schläft“, plaudert die junge Frau ein wenig aus dem Nähkästchen.

Im Oktober 2019 hatte die Hotelfachfrau ihren ersten Vertrag auf der Aidasol. Es ging über Hamburg nach Norwegen, dann hinunter ins Mittelmeer. Sie wurde sogar kurzfristig zur Aushilfe auf die Aidamira nach Südafrika ausgeflogen, verbrachte jedoch Weihnachten wieder mit ihrer Mannschaft auf der Aidasol. „Wir sind zusammengewachsen wie eine große Familie aus 20 Nationen, die gemeinsam Weihnachten gefeiert haben. Nicht nur der Gästebereich, auch die Crew Messe waren wunderschön dekoriert und es gab ein besonderes Weihnachtsmenü", schwärmt Celine Arnold.

Celine Arnold aus Kleinbardorf hatte an Weihnachten Heimweh

"Es war so schön und zugleich traurig. Ich hatte Heimweh“, gesteht die Unterfränkin. „Nach meiner Familie, nach dem Tanzen in den Garden in Kleinbardorf und in Sulzfeld und vor allem nach dem Reiten in Wollbach“, gesteht sie offen. Doch flugs hatte sie das Aida-Fieber wieder gepackt und sie ihren zweiten Vertrag schon in der Tasche, bevor der erste zu Ende war.

Sie sind ein gut aufeinander eingespieltes Team an Bord der Aida: Celine Arnold (Dritte von rechts) hat vom abenteuerlichen Leben auf hoher See noch lange nicht genug.
Foto: Brigitte Geiselhart | Sie sind ein gut aufeinander eingespieltes Team an Bord der Aida: Celine Arnold (Dritte von rechts) hat vom abenteuerlichen Leben auf hoher See noch lange nicht genug.

Und dann kam Corona. Die geplante Fahrt von New York in die Karibik konnte nicht stattfinden und sie musste zu Hause warten, bis es wieder losging. Zur Überbrückung nahm sie einen Job am Empfang der Steinbachgruppe in Salz an. „Ich war so froh, dass ich im Spätsommer dieses Jahres endlich wieder aufs Schiff konnte“, sagt die Weltenbummlerin.

Blaukraut und Ente von der Mutter fehlen Celine Arnold

Mit der Aidaluna fuhr sie von Kiel die Transreise über den Atlantik bis in die Karibik, wo sie jetzt zweiwöchige Runden dreht. Kurz vor Weihnachten wechselt die Rezeptionistin allerdings von der Crew zu den Passagieren. Da kommt nämlich ihr Freund Niklas und die beiden verbringen ihren Urlaub über die Feiertage an Bord.

"Weihnachten auf dem Schiff ist auch für die Gäste sehr stimmungsvoll. Abends gibt es eine Weihnachtsgala, der Kapitän hält eine Ansprache und sehr viele Crewmitglieder aus allen Bereichen stehen auf der Bühne und singen in vielen verschiedenen Sprachen 'Stille Nacht'", verrät Celine Arnold.

Dass ihr die Familie und die traditionelle Ente mit Klößen und Blaukraut von ihrer Mama trotzdem fehlen werden, daraus macht sie keinen Hehl. Und wie geht's weiter? Das wird sich zeigen. Vom abenteuerlichen Leben auf hoher See hat die junge Kleinbardorferin jedenfalls noch lange nicht genug.

 
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