Der Bürgerentscheid über den Erhalt der historischen Sandsteingebäude auf dem ehemaligen Krankenhausgelände in Bad Königshofen liegt wohl nicht mehr in allzu weiter Ferne. Am Mittwochvormittag übergaben Daphne Hanika-Merz und Reinhard Mell von Mellenheim als Vertreter der Bürgerinitiative im Rathaus die Unterstützerlisten an Geschäftsleiterin Elisa Sperl. 747 Unterschriften sind seit dem Start des Bürgerbegehres Mitte März zusammengekommen.
Das sind deutlich mehr als die 470 Unterschriften, die notwendig gewesen wären. Laut der gesetzlichen Vorgaben müssen mindestens zehn Prozent der wahlberechtigten Einwohner der Stadt ein Anliegen mit ihrer Unterschrift unterstützen, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen. In Bad Königshofen gibt es rund 4700 Wahlberechtigte.
Stadt muss Zulässigkeit prüfen
Wie geht es jetzt weiter: Binnen spätestens eines Monats muss die Stadt prüfen, ob das Bürgerbegehren in dieser Form zulässig ist. Dazu gehört unter anderem, ob alle Eintragungen auf den Unterschriftenlisten korrekt sind und ob die Formulierung des Begehrens den Vorschriften entspricht. Mit Übergabe der Unterschriften wurde übrigens offiziell die Fragestellung des Bürgerbegehrens geändert. Sie lautet jetzt: „Sind Sie für den Erhalt der historischen Sandsteingebäude des alten Krankenhauses und die Einbeziehung dieser Gebäude in die bauliche Planung für die Finanzamt-Außenstelle?“ Bisher war gefragt worden: „Sind Sie für den Erhalt und die bauliche Sicherung der beiden Sandsteingebäude des früheren Kreiskrankenhauses Bad Königshofen?“
Sollte sich herausstellen, dass alle Formalien erfüllt sind, bleiben der Stadt drei Monate Zeit, um einen Termin an einem Sonntag für den Bürgerentscheid anzuberaumen. Die Mehrheit der abgegeben gültigen Stimmen entscheidet dann über den Erfolg des Bürgerbegehrens, wobei sich allerdings mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten dafür aussprechen müssen – im Falle von Bad Königshofen wären das rund 950 Stimmen.
Unterschriftensammler gingen von Tür zu Tür
Nachdem monatelang und noch Ende August von Vertretern der Bürgerinitiative auf Nachfrage dieser Redaktion stets erklärt wurde, man habe noch nicht genug Stimmen (rund 470) zusammen, ging es jetzt offenbar recht schnell. Den doch rasanten Zuwachs binnen weniger Wochen auf 747 Unterstützer erklärte Reinhard Mell von Mellenheim mit dem Unterschriftensammeln von Haus zu Haus.
Der Termin für die Übergabe der Unterschriften resultierte aus der Verärgerung der Bürgerinitiative über die kurzfristig anberaumte Stadtratssitzung an diesem Donnerstag, 18. Oktober, in der es um die Vergabe der Abbrucharbeiten für die beiden Krankenhaus-Sandsteingebäude geht. Die Bürgerinitiative habe die Beantragung des Bürgerentscheids bislang zurückgehalten, weil man gehofft habe, doch noch eine einvernehmliche Lösung mit dem Stadtrat zu finden, heißt es in einer Mail an Bürgermeister Thomas Helbling, die auch an diese Redaktion gesandt wurde. Diese Lösung im Sinne der Bürgeraktion wäre der Abriss der neueren Gebäude und der Erhalt der Sandsteinobjekte unter Einbeziehung der zwei Gebäude in den Finanzamtsneubau.
Variante wurde bisher noch nicht untersucht
Im Gespräch am Rande der Listenübergabe äußerte Daphne Hanika-Mertz die Überzeugung, dass die Immobilien Freistaat Bayern die alten Sandsteingebäude in ihre Überlegungen einbezogen hätten, wenn dies nur die Stadt gewollt hätte. Dazu erklärte Geschäftsführer Dieter Knauer auf Nachfrage der Redaktion, dass diese Variante bislang nicht vertieft untersucht worden sei, weil die Stadt das Gelände in abgeräumten Zustand angeboten habe. Zudem sei die Frage des Denkmalschutzes für diese Gebäude erst seit kurzem geklärt. Das alte Krankenhaus wurde nicht in die Liste aufgenommen.
Die Variante einer Einbeziehung sei grundsätzlich nicht ausgeschlossen, das Thema liege derzeit bei den zuständigen Ressorts des Finanzministeriums, so Knauer weiter. Dort werde dann entschieden, ob es eine vertiefte Prüfung geben werde. Schließlich müssten ja auch diesbezügliche Eingaben von Bad Königshöfer Stadträten beantwortet werden. Die Baufachbehörde habe aber schon signalisiert, dass ein reiner Neubau wohl die wirtschaftlichste Variante darstelle. Zur Erklärung: Die Immobilien Freistaat Bayern sucht für das Finanzministerium das geeignete Gelände für den Bau der Außenstelle.
Stadt kündigt Stellungnahme an
Bürgermeister Thomas Helbling war am Mittwoch nicht im Rathaus und auch zu keiner Stellungnahme zu erreichen. Geschäftsleiterin Elisa Sperl erklärte aber, dass die Stadt im Laufe der Stadtratssitzung eine Stellungnahme zu den aktuellen Entwicklungen abgeben werde.
Das zweite Bürgerbegehren zur Verhinderung einer Supermarktansiedlung auf dem ehemaligen Büttnerbraü-Gelände spielte am Mittwoch keine Rolle. Darauf angesprochen, erklärte Peter Picciani, der dann bei der Listenübergabe zum Krankenhaus-Begehren nicht dabei war, dass dies jetzt noch nicht an der Reihe sei. Hier habe man aber noch mehr Stimmen gesammelt.
Daphne Hanika-Merz
Dr. Pullmann hervorgehen.
Tja, einst hatte das Königshöfer Krankenhaus mal schwarze Zahlen geschrieben. Aber wenn`s
um`s Freunde im "Lobby-Geschäft" geht, wird möglicherweise schon mal das eine oder andere
Gutachten zum Vorteil eines bestimmten Personenkreises lt. Volksmund "geschönt", bzw.
"rot"-verfärbt werden.
Nochmals Grüße vom "dummen" radfahrer; welche aus Erfahrung spricht....
Weshalb werden von so manchen Politiker überhaupt noch die Worter "Demokratie" oder
Allgemeinwohl in den Mund genommen?
"..dass die Immobilien Freistaat Bayern die alten Sandsteingebäude in ihre Überlegungen einbezogen hätten, wenn dies nur die Stadt gewollt hätte. Dazu erklärte Geschäftsführer Dieter Knauer auf Nachfrage der Redaktion, dass diese Variante bislang nicht vertieft untersucht worden sei, weil die Stadt das Gelände in abgeräumten Zustand angeboten habe."
"Die Variante einer Einbeziehung sei grundsätzlich nicht ausgeschlossen, das Thema liege derzeit bei den zust. Ressorts des Finanzministeriums, so Knauer weiter."
Danke Herr Petzold für die klare Darstellung.
Der Öffentlichkeit wird seit Monaten versucht weiszumachen, dass eine Einbeziehung grundsätzlich unmöglich sei.
Diese Aussagen des Bürgermeisters sind falsch.
Abrissgegnern wird vorgeworfen, die Stadt zu schädigen.
Nichts liegt ferner - ALLE Fakten sollen transparent auf den Tisch kommen BEVOR ein Beschluss gefasst wird!
Dies ist leider sehr oft das Problem, nicht nur beim Alten Krankenhaus.
Dominique Shah
Stadtrat Kön
Mainpost v.-2004- "Hier irrt der Landrat". Erstaunlich ist, dass nach Schließung des Khs. in Bad Königshofen eine neues Krankenhaus in Mellrichtstadt errichtet werden soll.
Plötzlich sind Gelder, Ideen vorhanden, um Mellrichstadt aufzurüsten. Gemeinhin erfordern derartige Entscheidungen lange Vorlaufzeiten. Ein Schelm, wer böses denkt. Das Rhönklinikum AG betreibt die Krankenhäuser im Landkreis. Damit zu argumentieren, dass das Unternehmen nur in MET bauen werde, ist schlichtweg falsch. Fließen staatl. Zuschüsse, so erfüllt der Standort Bad KÖN, die gleichen Bedingungen. Entlang der zukünftigen Autobahn entstehen
genug Krankenhäuser. Die Kreisräte Schönefeld, Fliegauf "WI-KÖN"stimmten dagegen.
Zählten diese Stimmen nicht?
Allen andere Kreisräte stimmten dafür- lags am Fraktionszwang?
Auch das Krankenhaus in MET ist platt!
Der ländliche Raum wird abgerüstet; Warum;-Tunnelblick ?
Die Finanzverwaltung möchte u.a. zentrumsnah bauen.
Es gibt KEINE Weiterverwendung für das vordere Gebäude.
Und schon mal gar keine mittels öffentlicher Gelder.
Wir sind hier nicht bei: "wünsch dir was"!
Und was diese Unterschriftenliste angeht, bin ich mir nicht sicher ob da jeder so genau wusste was er da unterschreibt...
Eine aufgrund geänderterr Umstände (hier: es gäbe eine sinnvolle Nachnutzung, nämlich die Einbeziehung der Sandsteingebäude in die Planungen für das Finanzamt) modifizierte, verbesserte, also nicht vollkommen andere, sondern ergänzte Fragestellung ist zulässig.
Alle, die unterschrieben haben, haben dies unter durchaus richtigen Voraussetzungen getan. Täuschen und desinformieren ist nicht Sache des Bürgerbegehrens.
Daphne Hanika-Merz
Ich bitte aber darum, nie wieder zu meckern, dass in KÖN nichts Neues entsteht - der Initiative zur Verhinderung des Fortschritts sei dank.