Für ihre ehrenamtlichen Einsätze als Ärztin in Nepal hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits im vergangenen Jahr Birgit Kirsch aus Bad Königshofen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Verleihung nun erst jetzt in einer Feierstunde im Landratsamt statt.
Für den stellvertretenden Landrat Josef Demar war es, wie er selbst betonte, eine besondere Ehre, diesen Orden im Namen des Bundespräsidenten zu verleihen. „Wir sind richtig stolz, dass wir sie hier bei uns im Landkreis Rhön-Grabfeld haben.“ Josef Demar überbrachte die Grüße und Glückwünsche des terminlich verhinderten Landrats Thomas Habermann. In der Laudatio wurde denn auch das vorbildliche Engagement von Birgit Kirsch gewürdigt, das mit einem Bericht über eine Hilfsaktion im Ärzteblatt begann. Dort wurden Ärzte gesucht, die bereit waren für einige Wochen den Menschen in verschiedenen Gesundheitsstationen in den Gebirgsregionen Nepals unentgeltlich zu helfen. So kam die Ärztin mit dem Verein Nepalmed, der im Jahr 2000 von Medizinern und Geisteswissenschaftlern gegründet wurde, um der Bevölkerung in Nepal Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen, in Kontakt. Der Verein arbeitet mit verschiedenen Partnerkrankenhäusern in Katmandu, Kirtipur, Dolakha und Gorkha zusammen.
Seit 2002 opfert die Ärztin ihren Urlaub, um in Nepal mitzuhelfen
Seit 2002 opferte Birgit Kirsch Ihren Urlaub, um in Nepal mitzuhelfen. Demar erinnerte an das verheerende Erdbeben von April und Mai 2015, das Birgit Kirsch selbst mit erlebt hatte und dabei zweimal in lebensbedrohliche Situationen geraten war (wir berichteten). Im Dorf Phera im Distrikt Solu-Khumbu im Osten Nepals, das durch das Erdbeben fast zerstört wurde, erstellte Birgit Kirsch eine Dokumentation. Mit dem Verein wurde die Stationierung von drei Wasserfiltern an der neuen Gesundheitsstation in Phera ermöglicht. Ein weiteres Projekt war die Errichtung von Toiletten in der Sudarshan Schule, die in einer besonders armen, ländlichen Region liegt.
Die Schulen liegen Birgit Kirsch besonders am Herzen
Beeindruckt von der Landschaft in Nepal hat Birgit Kirsch mit Spenden aus Rhön-Grabfeld die Erschließung eines Wanderweges im Distrikt Gorkha, initiiert, um den Tourismus zu beleben, durch den die Bevölkerung eine Einnahmequelle hat. Die Erfolgsprojekte in Nepal werden nachhaltig mit Ihrem Namen verbunden sein, denn sie habe damit besondere Zeichen der Humanität und Solidarität gesetzt, meinte auch Demar. Birgit Kirsch nannte es eine besondere Ehre, die ihr durch den Bundesverdienstorden zuteilwird. All das sei aber nur in Teamarbeit möglich gewesen. Besonders die Schulen liegen ihr am Herzen und so konnte die Idee einer Schulküche mit Speisesaal ebenso umgesetzt werden, wie sauberes Trinkwasser. Wichtig ist für sie und die Stiftung auch die Ausbildung junger Menschen. Mittlerweile kam auch noch eine Veterinärmedizin dazu für den einzigen Zoo Nepals.
Ein Mandala mit einem Buddha-Motiv vom Vereinsvorsitzenden
Die Glückwünsche von Bürgermeister Thomas Helbling und dem Stadtrat überbrachte Stadträtin Angelika Wilimsky. Sie wusste, dass Birgit Kirsch als Ärztin im ehemaligen Kreiskrankenhaus in Bad Königshofen begann und daher bei der Bevölkerung des Grabfelds und Bad Königshofens bekannt ist. „Wir danken ihnen ganz herzlich für ihren humanitären Einsatz als ehrenamtliche Ärztin in Nepal“, sagte Angelika Wilimsky.
Mit einer Überraschung wartete Arne Drews auf, denn er hatte als Geschenk ein Mandala, ein Stoffbild mit einem Buddha Motiv mitgebracht. Zur Auszeichnung des Bundespräsidenten sagte er, dass sich Birgit Kirsch diese hart verdiente. Im Verein Nepalmed gehört sie seit 2008 dem Vorstand an. Hier prägte sie die Entwicklung des Vereins in Nepal wesentlich mit. "Wir hoffen, Du stehst uns noch viele Jahre zur Verfügung.“