Auch weiterhin muss das Wasser in Bad Neustadt (außer Lebenhan), Rödelmaier und Salz abgekocht werden. Wie Ulrich Leber, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Neustadt, am Montagvormittag gegenüber dieser Redaktion mitteilte, arbeite man mit Hochdruck an der Ursachenforschung, wo die mikrobiologische Verunreinigung herkommt. Bis jedoch das Wasser wieder bedenkenlos aus der Leitung getrunken werden kann, könnten noch ein bis zwei Wochen vergehen.
Am Samstag, 16. Juli, waren laut einer Pressemitteilung der Stadtwerke im Trinkwasser mikrobiologische Verunreinigungen gefunden worden. Deshalb wurden die Bürgerinnen und Bürger über Radio und Presse mit Unterstützung der sozialen Medien gebeten, ihr Wasser zur Sicherheit nur abgekocht zu verwenden. Bei der Verunreinigung würde es sich um Colibakterien in geringem Umfang handeln. Bereits am Samstag ließ Ulrich Leber verlauten, dass man davon ausgehe, dass das Problem im Wasserwerk Mühlbach liege. Dieser Annahme habe sich verdichtet.
Die Ursachenforschung ist schwierig und langwierig
Im Wasserwerk gelangt das Wasser nach der UV-Desinfektion in einen Zwischenbehälter und wird von dort in die Hochbehälter und Ortsnetze gepumpt, erläutert der Geschäftsführer der Stadtwerke. Zwischen der Desinfektion und dem Ausgang vermute man den Grund für die Verkeimung.
"Man kann nicht sehen, wo sich Keime ansiedeln", erklärt Ulrich Leber. Das mache das Ganze schwierig und auch langwierig. Derzeit nehme man immer wieder Wasserproben, um nach und nach festzustellen, ob man die Stelle gefunden hat beziehungsweise, um das Problem einzukreisen. Außerdem wird das Wasser desinfiziert. Am Montag werde das gesamte Ortsnetz einer Trinkwasseranalyse unterzogen. Erschwerend komme hinzu, dass die Auswertung der Proben zwei Tage benötigt. Erst danach habe man neue Erkenntnisse. Im Moment versuche man, mittels Desinfektion zu entkeimen. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass Anlagenteile demontiert werden müssen, wenn das Problem wieder auftaucht.
Keine konkreten Arbeiten im Wasserwerk
Woher die Verunreinigung kommt, sei Leber rätselhaft. "Wir können es uns zurzeit nicht erklären." Die Vorkommnisse seien sehr untypisch. In jüngster Zeit seien im Wasserwerk keine konkreten Arbeiten durchgeführt worden. Vor etwa zwei Monaten habe ein Pumpenaustausch stattgefunden. Nach diesem sei aber alles in Ordnung gewesen. Ansonsten hätten die Pumpen gar nicht in Betrieb gehen können. Insofern sei das eher spekulativ.
Das Mühlbacher Wasserwerk versorgt auch die Gemeinde Rödelmaier. Für Dürrnhof, Löhrieth und Rödelmaier wurde Anfang Juli ein Abkochgebot aufgrund einer Verkeimung erlassen. Dieses besteht nach wie vor. Zunächst seien die Stadtwerke hier nicht von einem Zusammenhang mit dem Wasserwerk ausgegangen. Nun könne man das natürlich nicht mehr ausschließen, sagt Ulrich Leber.
Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass es sich bei der Verunreinigung um eine niedrige Kontamination handeln würde. Der Stadt seien bislang keine Fälle von gesundheitlichen Problemen bekannt.
Die Stadtwerke geben auf ihrer Internetseite unter www.stw-badnes.de ausführlich Antworten zu möglichen Fragen der Bürgerinnen und Bürger.