Das Schweinfurter Haus und das dazugehörige Alte Forsthaus sind sanierungsbedürftig. Wie bei der Kissinger Hütte auch wäre der zuständige Rhönklub-Zweigverein, in diesem Fall der aus Schweinfurt, als Eigentümer aus eigener Kraft nicht fähig, das Vorhaben finanziell zu stemmen. Der Landkreis Rhön-Grabfeld hat auf die Situation reagiert und eine Förderrichtlinie für die Instandhaltung der Wanderhütten in seinem Gebiet beschlossen. Demnach zahlt der Kreis bei der Sanierung einer Hütte 35 Prozent der Kosten, maximal 100 000 Euro.
Dringlicher Sanierungsbedarf
Im Fall des Schweinfurter Hauses hat der Kreisausschuss in diesen Tagen eine Zuwendung von gut 50 000 Euro beschlossen. Entsprechend der Richtlinie fließt diese Summe allerdings nur, wenn sich auch die Gemeinde, in deren Bereich die Hütte steht, mit sechs Prozent der Kosten beteiligt.
So beschäftigte sich nun der Gemeinderat von Oberelsbach mit dem Thema. Wie Bürgermeisterin Birgit Erb erläuterte, sieht der Schweinfurter Zweigverein des Rhönklubs aktuell dinglichen Sanierungsbedarf. In einem ersten Abschnitt müssten die Heizung für Haupthaus und Altes Forsthaus erneuert werden. In beiden Gebäuden sollen auch die Sanitäranlagen modernisiert werden. Die Stühle im Gastraum müssten aufgepolstert, Bäume im Bereich des Spielplatzes gefällt werden.
Wichtige für den Tourismus
Als Kosten dafür hat der Rhönklub rund 144000 Euro ermittelt. Der Kostenanteil von Oberelsbach würde damit bei knapp 8700 Euro liegen. Auch wenn die Bürgermeisterin vorschlug, diese Zuwendung zu zahlen und dabei auf die Bedeutung der Wanderhütten für die touristische Infrastruktur verwies, gab es Gegenstimmen.
Unwidersprochen blieb dabei, dass es wichtig sei, die Hütten zukunftsfähig zu machen und das ehrenamtliche Engagement des Rhönklubs zu unterstützen, zumal das Schweinfurter Haus das größte Ausflugslokal und Übernachtungshaus in der Gemeinde ist. Einige Gemeinderäte zeigten sich skeptisch mit Blick auf die örtlichen Vereine und ihre Vereinsheime, die dann auch entsprechend bezuschusst werden müssten.
Letztlich beschloss der Gemeinderat die Förderung bei zwei Gegenstimmen. Allerdings zahlt Oberelsbach den Zuschuss nur aus, wenn sich auch die Stadt Schweinfurt an dem Vorhaben beteiligt.