
In vielerlei Hinsicht besonders war die diesjährige Abiturfeier des Abschlussjahrgangs 2024 am Martin-Pollich-Gymnasium (MPG) Mellrichstadt. Besonders deshalb, da die Feierlichkeiten am Freitagnachmittag unter freiem Himmel stattfanden. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Abiturzeugnisse im Innenhof des Gymnasiums übergeben. Eine weitere Besonderheit: Der letzte G8-Jahrgang verlässt das Gymnasium, und das mit einer hundertprozentigen Erfolgsquote. Alle 47 Schülerinnen und Schüler haben das Abitur in der Tasche. Auch für Schulleiter Robert Jäger war es eine besondere Zeugnisübergabe: Es war seine letzte am Mellrichstädter Gymnasium.
Mit dem Titel "Coldplay on stage" eröffnete die Jazz-Combo die Abiturfeier. Die Begrüßung übernahmen die stellvertretende Schulleiterin Petra Bieber und Jahrgangsstufensprecherin Emely Simon. Einige Mitschüler kenne man bereits seit der Kindergartenzeit, andere lernte man am Gymnasium kennen. Inzwischen sei der Jahrgang zu einer Einheit zusammengewachsen, sagte Emely Simon. Petra Bieber dankte den Eltern und Freunden, die für die Schüler in all den Jahren eine moralische Stütze waren.
Absolventen sollen die Welt erkunden, aber auch gern zurückkehren
Die stellvertretende Landrätin Eva Böhm ermutigte die jungen Menschen, ihre eigenen Wege zu gehen, Träume zu verfolgen und Ziele zu erreichen. Bürgermeister Michael Kraus dankte den Eltern, Familien und Lehrern für die Unterstützung und Motivation in den letzten Jahren. "Geht hinaus in die Welt und erkundet sie", appellierte er an die Abiturienten, "ihr seid jedoch stets willkommen, wenn ihr zurückkehrt".

Auch durch Rückschläge hätten sich die Schülerinnen und Schülerin nicht entmutigen lassen, machte die Vorsitzende des Elternbeirats, Jennifer Koch, deutlich. Was zähle, seien Talent, Leidenschaft und Herz. Ihr besonderer Dank galt denjenigen Schülern, die sich am Gymnasium engagiert hatten, sei es in der Schülermitverwaltung oder dem Sanitätsdienst. Einen geistlichen Impuls sprachen Oberstudiendirektorin Jutta Reinschmidt und Pfarrer Florian Mucha. Sie verglichen die Schule mit einem Trockendock, von dem aus die Schüler in die Welt segeln.
Aus zwei Klassen wurde eine Gemeinschaft
Nach einem musikalischen Intermezzo der Jazz-Combo war es Zeit für die Abiturrede, die die Jahrgangssprecherinnen Luise Räder, Benita Sebold und Emely Simon hielten. Im Jahr 2016 waren sie an das Gymnasium gekommen, als kleine und unerfahrene, aber auch ehrgeizige Schülerinnen und Schüler, damals in drei Klassen aufgeteilt. In der neunten Jahrgangsstufe wurden aus drei Klassen zwei. Die anständige und ambitionierte 9a und die chaotische 9b, die man auch als Klasse à la "Fack ju Göhte" bezeichnen konnte, wie sie sagten. Inzwischen zu einer Einheit zusammengewachsen, sei auch das Feiern nie zu kurz gekommen. Um die Abiturkasse zu füllen, hatte man sich einiges einfallen lassen – ein Highlight war der Ostheimer Weihnachtsmarkt, bei dem man 200 Liter Kürbissuppe verkauft hatte.

Gar nicht einfach sei es gewesen, sich auf ein Abimotto zu einigen. Schließlich konnten sich die Mädchen mit dem Motto "Babie 2024 – we KEN do it" durchsetzen. Und auch Schulleiter Jäger konnte sich damit anfreunden, enthielt das diesjährige Motto weder Alkohol, Drogen noch Sexismus, fügten sie augenzwinkernd hinzu. Besonders stolz sei man darauf, dass die Abiturienten seit über 20 Jahren das traditionelle Schüler-Lehrer-Volleyballspiel gewonnen hatten, nicht zuletzt dank der Cheerleadereinlagen.
Einer der besten Jahrgänge verlässt das MPG
Der Hartnäckigkeit der Abiturienten sei es zu verdanken, dass man in dieser traumhaften Atmosphäre unter freiem Himmel feiern könne, eröffnete Schulchef Robert Jäger seine Ansprache. Als letzte Schüler des achtstufigen Gymnasiums setzte der Jahrgang einen soliden Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Mit einem Schnitt von 2,13 in den Abiturprüfungen hätten sie mit dem bis dato besten Jahrgang 2021 gleichgezogen. 19 Mal stand eine Eins vor dem Komma. Aus seinem Büro hatte er zwei Gemälde dabei, deren Bedeutung er den Schülern und Gästen erläuterte. Wichtig ist vor allem die Liebe, die in einem steckt und die Gemeinschaft, die zählt, fasste er zusammen.