65 Abiturientinnen und Abiturienten verlassen das Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt in diesem Schuljahr. Auch wenn die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen das Schuljahr und auch die Abschlussfeier prägte, konnten die jungen Menschen doch mit einer würdigen und festlichen Feierstunde verabschiedet werden.
"Ihr seid rausgeflogen. Ab jetzt seit ihr keine Schüler mehr", sagte der gut gelaunte Schulleiter Oberstudienrat Robert Jäger und lachte, nachdem alle Zeugnisse, Gutscheine und Preise überreicht worden waren. Drei Traumnoten wurden besonders hervorgehoben. Jeweils mit 1,0 haben Niklas Orf, Nane Schreiber und Klara Voß die Reifeprüfung bestanden. Glückwünsche, Studien-Empfehlungen, Onlinestipendien und Geldpreise gab es für die Vorzeigeschüler.
Wetter war den Abiturienten gnädig
Doch bevor jeder sein Abizeugnis in Händen hielt, gab es Ansprachen, Würdigungen und Grußworte. Die Schüler selbst blicken auf ihre gemeinsame Schulzeit ab der gymnasialen Unterstufe in Mellrichstadt zurück. Viele nette Erinnerungen werden sie über diese Zeit hinaus begleiten. Unvergessen bleiben natürlich die turbulenten Zeiten in der Oberstufe und trotz Corona konnten die Noten gebührend gefeiert werden.
Das Wetter zeigte sich ebenfalls gnädig und der geplante Abistreich fiel nicht ins Wasser. Mit Geschenken und Dankesworten verabschiedeten sich die jungen Frauen und Männer von ihren Lehrern und ihrer Schule. Nicht vergessen wurde der Dank an die Eltern für die Begleitung und Unterstützung.
Abstand prägte die Oberstufenzeit
Schuleiter Robert Jäger erinnerte in seiner Ansprache an das Wort, das die Oberstufenzeit der Abiturientinnen und Abiturienten prägte: Abstand. In großen Lettern stand es auf dem Abi-T-Shirt, auf der Abi-Wand, der Abi-Zeitung und sogar im Abi-Film wird dieser Begriff immer wieder zwischendurch eingeblendet. Nahezu die gesamte Oberstufenzeit stand unter den widrigen Vorzeichen der Pandemie, ganz besonders prägend auch in der langen und intensiven Prüfungsvorbereitung und den Abiturprüfungen selbst.
Ja selbst die Abschlussfeier musste mit räumlicher Distanz zu gegenseitigen Schutz stattfinden. "Und dennoch waren wir, in den letzten Monaten alles andere als weit voneinander entfernt", betonte Jäger. "Ihr wart als Jahrgang ohne jeden Zweifel sehr eng miteinander verbunden." Die schöne Abi-Zeitung gebe einen Eindruck davon wieder, wie eng der Kontakt mit den Lehrkräften und Oberstufenkoordinator Wolfgang Fell war.
42 Prozent haben eine Eins vor dem Komma
Doppeldeutig in diesen Zeiten, aber durchaus positiv zu interpretieren der Zusatz zum diesjährigen Motto: "Positives Ergebnis trotz Quarantäne". Tatsächlich gab es für den Schulleiter viel Positives zu berichten. Alle konnten an den Abiturprüfungen teilnehmen. Positiv, dass traditionelle Elemente wie der Konvoi durch Mellrichstadt zum Marktplatz an der Notenbekanntgabe, der Abischerz, die feierliche Abiturzeugnisübergabe mit Eltern und Freunden und die Abifeier stattfinden konnten.
Besonders positiv hervorzuheben sei aber, dass dieser Jahrgang mit 2,13 den besten Abiturdurchschnitt erzielt habe, den es jemals Martin-Pollich-Gymnasium gegeben habe. 27 von den 65 Abiturientinnen und Abiturienten haben bei ihrer Abiturnote eine 1 vor dem Komma, das sind knapp 42 Prozent des Jahrgangs.
Jäger: Habt keine Angst vor Veränderungen
Die meisten haben schon recht konkrete Vorstellungen, was sie mit ihrem Schulabschluss der Allgemeinen Hochschulreife anfangen möchten. Viele planen, ein Hochschulstudium aufzunehmen, einige beginnen eine Ausbildung. Egal wohin der Weg die jungen Menschen nun führe, in der Schule haben sie das nötige Rüstzeug bekommen, sich auch mit schwierigen und komplexen Fachfragen auseinander zu setzen und Problemstellungen zu nähern. "Ihr habt gelernt, über den Tellerrand zu blicken und empfänglich zu sein, für das Wahre, Gute und Schöne, für Musik, für Kunst, für Literatur, Kultur und die gesamte Vielfalt, die das Leben für euch offen hält."
Jäger machte Mut, keine Angst vor Veränderungen zu haben, denn Veränderungen gehörten seit Anbeginn der Zeit zum Menschsein dazu. Besonnen, beherzt und aktiv gelte es diese innerhalb der vorhandenen Freiheiten anzugehen. "Gestaltet spätestens ab morgen selbst eure eigene individuelle Zukunft."
Viele Grußworte wurden gesprochen, unter anderem auch von der stellvertretenden Landrätin Eva Böhm, die im Namen des Landkreises Glückwünsche überbrachte, verbunden mit Mut machenden Worten für die Zukunft.