Es gibt nur wenige Unternehmen in der Region, die mit einer noch längeren Geschichte aufwarten können, als das Kaufhaus Pecht. Die Shoppingwelt, wie sie heute heißt, feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen mit einer ganzen Reihe an Aktionen für die Kundschaft, die auch zu Pandemiezeiten dem Haus die Treue gehalten haben.
Den Auftakt bildete ein Festakt im neu gestalteten ersten Stock der Modewelt. Neben dem Rückblick auf 150 Jahre Pecht in Bad Neustadt würdigten Vertreter aus Politik und Wirtschaft das Unternehmen als einen unverzichtbaren Bestandteil der Stadt und des Landkreises.
Alles begann im Jahr 1872
Ein kleiner Teil der rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war beim Festakt zum großen Jubiläum ebenfalls geladen. Mehr war unter den aktuellen Umständen nicht möglich gewesen. In der Modewelt blickten die Geschäftsführer Bernd Titius und Björn Tischer gemeinsam mit Inhaber Franz Pecht auf 150 Jahre erfolgreiches Unternehmertum in Bad Neustadt zurück.
Im Jahre 1872 hatte der Urgroßvater von Franz Pecht, Melchior Pecht, am Marktplatz ein Sattler-, Polster- und Tapeziergeschäft eröffnet. In den Folgejahren wurde der Warenbestand stetig erweitert und damit der Grundstein für das Kaufhaus Pecht gelegt.
Mehr als 100 Jahre war das Kaufhaus Pecht in der Innenstadt zu finden, bis Franz Pecht im Jahre 1976 den Sprung an den damaligen "Geschäftsweltrand" von Bad Neustadt in der Siemensstraße wagte. Das neue Kaufhaus Pecht hatte damals sogar eine fortschrittliche Rolltreppe.
In den Jahren 1983 und 1994 folgten die Sportwelt und die Markthalle. Heute ist die Pecht Shoppingwelt mit ihren drei Häusern ein wichtiger Bestandteil des sogenannten "Brückenschlags" von der Altstadt bis zum Bahnhof.
Der Chef reicht das Lob an die Belegschaft weiter
"Dass wir so weit gekommen sind, haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken", sagte Björn Tischer und reichte die Glückwünsche zum Firmenjubiläum gerne an die Belegschaft weiter. Die schwierigen letzten beiden Pandemiejahre hat Pecht nach eigenen Aussagen verhältnismäßig gut überstanden. "Wir sind froh, das Unternehmen so gut durch die Pandemie gebracht zu haben", betonte Bernd Titius.
Grußworte aus Politik und Wirtschaft
Landrat Thomas Habermann nannte Pecht ein "organisch gewachsenes Unternehmen", dessen stetige Veränderung im Laufe der letzten eineinhalb Jahrhunderte den Schlüssel zum Erfolg möglich machte. Trotz des immer stärker werdenden Onlinehandels sieht Habermann Unternehmen wie Pecht im Vorteil. Die persönliche Kommunikation und das Einkaufserlebnis würden in Zukunft wieder mehr Bedeutung einnehmen, so der Landrat.
"Pecht gehört zur Stadt, schon immer", sagte Bürgermeister Michael Werner und dankte der Unternehmensleitung für ihren immerwährenden Mut neue Wege zu gehen. Werner leitete aus den Buchstaben des Firmennamens "Pecht" eine Charakterisierung des Unternehmens ab: phänomenal, ehrgeizig, charmant, hoffnungsvoll und traditionell.
Einen großen Familiengeist, Talent und gegebenenfalls auch ein großer Durchhaltewille attestierte Ralf Jahn, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, dem Traditionshaus Pecht. Jahn überreichte zum Jubiläum eine Urkunde der IHK.
Zum Jubiläumsjahr investiert die Geschäftsführung kräftig in die drei Häuser. Im Rahmen des Festakts wurde die neu gestaltete Modewelt präsentiert. Zahlreiche Aktionen für die Kundschaft aus nah und fern sollen in den kommenden Monaten folgen. Dazu gehört auch eine Wanderung mit Kundinnen und Kunden zum Kreuzberg.