
Ilona Zirkelbach von den vier Musik-Kabarettistinnen aus der Rhön ist zum Beispiel beim Fasching in Schönau musikalisch eingebunden. "Da steigt zwar die Proben-Intensität, aber nicht für unsere Kaufmannsware. Zusammen treten wir wieder bei der Rhöner Mundart-Rallye am 15. März in Wargolshausen, Mühlbach, Mittelstreu und Reichenbach auf", sagt sie. "Da freuen wir uns richtig darauf!"
Das Rallye-Konzept passe genau zu ihrem Programm. "Wir sind nicht die Gruppe, die bei Vereinsfesten zum 100-Jährigen im Bierzelt so Nebenbei-Musik macht. Wir brauchen aufmerksames Publikum und gute Stimmung", erzählt die Musikpädagogin, die in Münnerstadt an der Fachakademie unterrichtet. Und das sei gerade bei der Mundartrallye zwischen Wargolshausen, Mittelstreu, Mühlbach und Reichenbach immer geboten, so Zirkelbach.
Vom Haßgau in die Rhön
Diese Veranstaltung gibt es mittlerweile seit zehn Jahren. "Vater" der zahlreichen Mundart-Rallyes ist der Haßfurter Wilhelm Wolpert. Jahrzehntelang praktizierte er diese Abende an vier verschiedenen Standorten mit rotierenden Akteuren im Haßfurter Raum. Fredi Breunig, als gewürfelter Franke schon frühzeitig Mitwirkender bei diesen Veranstaltungen, hatte diese Erfolgsrunde 2014 als erste Rhöner Mundartrallye in die Rhön gebracht. Seither hat sich dieses Konzept in den beiden Rhön-Landkreisen und im Grabfeld samt dem angrenzenden Thüringen etabliert.
Für das Publikum ist das eine gemütliche Sache. Sie können sitzenbleiben und an einem Abend vier verschiedene Kabarettisten erleben. "Für uns ist diese Rallye schon eine anstrengende Angelegenheit. Aufbauen, Akustik und Atmosphäre checken, Auftritt, Aufhören pünktlich nach 30 Minuten, Abbauen, Abfahrt zum nächsten Ort - echt sportlich", weiß Ilona Zirkelbach. "Aber genau das ist der Reiz der Rallye: Du musst das Publikum immer neu für dich gewinnen. Wenn der Abend, der durchaus ein langer ist, zu Ende ist, bist Du ganz schön geschlaucht. Zumal jede von uns am Freitag noch arbeitet!"
An einem Abend ganz viele Bekannte treffen
Dennoch überwiege der Spaß bei den Auftritten. "Es ist einfach schön, wenn Du an einem Abend so viele Leute triffst, zu denen jede einzelne auch persönliche Bindungen hat", erzählt Zirkelbach. Gerne erinnert sie sich auch an die Fahrer und Fahrerinnen, die sie von einem zum anderen Veranstaltungsort bringen. Da ist schon mal ein Gläschen Sekt mit Holldrio im Auto."
Wie kommen die vier gestandenen Frauen aus der Rhön, die neben ihrer Arbeit auch noch Mütter beziehungsweise Omas sind, zu ihren lustigen, nachdenklichen, aber auch spitzen Liedern? "Das ist völlig unterschiedlich. Beim 'Mo mit'm großen Bulldog' waren wir zuvor bei einem Traktor-Treffen in Arnshausen. Da kam meiner Mutter die Idee zum Text. Ich habe die Melodie und den Satz fertig gemacht. Und schon hatten wir unseren eigenen Schlager," lacht die Musiklehrerin.
Bei den Gstanzln oder den Hymnen für besondere Orte, wie dem Kikeriki für die "Sandberger Göger" kommen die Ideen von allen. "Wir ergänzen uns alle da sehr gut!"
Am Freitag, 15. März, startet um 19 Uhr eine neue Ausgabe der Rhöner Mundart-Rallye in der ursprünglichen Orts-Konstellation. Dieses Mal fahren neben den vier Frauen der Kaufmannsware Fredi Breunig, Wolfgang Reichmann und Thomas Väth, der Schmied aus dem Spessart, der auch heuer wieder bei der Närrischen Weinprobe im Bayerischen Fernsehen aufgetreten ist.