In Bad Mergentheim werden, mit einer Zahl von 130 Infizierten, im Main-Tauber-Kreis bisher die meisten Corona-Fälle vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis vermeldet. Die Gesamtzahl der bestätigt infizierten Personen im Landkreis liegt dort bei 389. "Neu infizierte Personen befinden sich in häuslicher Isolation und die Kontaktpersonen werden ermittelt. Für sie wird häusliche Isolation angeordnet und zudem eine Testung veranlasst", heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Seit 9. Mai gab es keine gemeldete Neuinfektion. Mittlerweile sind neun Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben. Von den in Bad Mergentheim infizierten Personen sind inzwischen 113 wieder genesen.
Unterstützung von der Landesregierung
Die Landesregierung von Baden-Württemberg will ihre Kommunen mit Finanzpaketen unterstützen. „Auch der Main-Tauber-Kreis und seine 18 Städte und Gemeinden profitieren mit insgesamt rund einer Million Euro von diesem neuen Soforthilfepaket“, so Landrat Reinhard Frank. Das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist das Krankenhaus der Zentralversorgung in Nordwürttemberg, größtes Akutkrankenhaus der Region und seit Beginn der Corona-Pandemie eine wichtige Anlaufstelle. "Das Krankenhaus war bisher während der gesamten Corona-Phase immer aufnahmebereit für Corona-Patienten – sowohl auf den Normalstationen als auch auf den Intensivstationen", sagt Ärztlicher Direktor Dr. Ulrich Schlembach. Die Intensiv- und Beatmungskapazitäten wurden auf 34 Beatmungsplätze erhöht. Davon seien zurzeit etwas mehr als zehn Beatmungsplätze belegt.
Zwölf Beatmungsplätze werden gemäß den Vorgaben für die Versorgung von Covid-19-Patienten freigehalten. Außerdem seien noch zwei periphere Stationen als Isolierstationen für Corona-Patienten und Verdachtsfälle reserviert. Auch die Operationssäle und das Herzkatheterlabor werden nur zu etwa 60 und 50 Prozent für dringende Fälle genutzt, damit die Intensivkapazitäten nicht überlastet werden. Bei sehr schweren Krankheitsverläufen können Patienten in die Universitätsklinik Würzburg verlegt werden. Außerdem könne das Krankenhaus Tauberbischofsheim bei Bedarf Patienten mit milderen Verläufen aufnehmen.
Das medizinische Personal gehe professionell mit der Situation um. Laut Schlembach gebe es kontinuierliche Hygieneschulungen, die Versorgung mit Schutzmaterial sei immer ausreichend gewesen. Dies zeige auch die minimale Infektionsrate. "Außerdem spüren wir einen engen Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Berufsgruppen und Abteilungen, die sich gegenseitig aushelfen und unterstützen", merkt Schlembach an. Die zahlreichen Spenden von Firmen, Vereinen und Privatpersonen haben außerdem zur Motivation beigetragen.
Rückkehr zum Normalbetrieb
Es wurde bereits ein umfassendes Schutzkonzept für die schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb vorbereitet. Dieses sehe eine strenge Trennung von Bereichen mit Corona-Patienten und Corona-freien Bereichen vor. Außerdem müsse jeder stationäre Patient einen negativen Infektions-Test vorweisen. Ambulante Patienten und eventuelle Begleitpersonen durchlaufen ein entsprechendes Screening. Auch Mitarbeitende in Kontakt zu Corona-Patienten werden regelmäßig getestet. Darüberhinaus bestehe Maskenpflicht.
Eine Lockerung des Besuchsverbots ist in Baden-Württemberg erst für den 18. Mai vorgesehen. Bis dahin gelte im Caritas-Krankenhaus weiterhin ein Besuchsverbot. Unter bestimmten Voraussetzungen seien Ausnahmen möglich, etwa bei der Begleitung von Sterbenden, Minderjährigen, von Demenzkranken oder der Partnerin während der Geburt. "Wir wissen, dass dies im Einzelfall für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen hart sein kann", meint Schlembach. In der Abwägung habe allerdings der Schutz der Patienten und Mitarbeiter oberste Priorität.