
Einen Tag nach dem Schusswechsel bei einer Razzia im Boxberger Stadtteil Bobstadt (Main-Tauber-Kreis) haben sich die Befürchtungen der Polizei bewahrheitet: Im Haus eines mutmaßlichen Reichsbürgers am Ortsrand stellten die Beamten nicht nur eine Pistole sicher, für die der 54-jährige Besitzer keinen Waffenschein mehr besaß. "Wir haben ein riesiges Waffenarsenal gefunden", erklärte der Heilbronner Polizeipräsident Hans Becker am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Als Polizisten das Haus in dem kleinen Ort auf halber Strecke zwischen Würzburg und Heilbronn durchsuchen wollten, sei das Feuer "mit einer vollautomatischen Kriegswaffe – einer Kalaschnikow" auf sie eröffnet worden, wie Becker betonte. Die Waffe könne bis zu 600 Schuss in der Minute abgeben. Ein Beamter des Sondereinsatzkommandos (SEK) sei durch mehrere Schüsse verletzt worden - die Panzerweste rettete sein Leben. Zwei Schüsse trafen ihn in die Beine. "Wir sind aber guter Dinge, dass er genesen wird", sagte der Polizeipräsident.
Schütze aus Boxberg bekannte sich zu seiner Tat
Auch aus mehreren Fenstern des Hauses sei auf Polizisten geschossen worden, die das Feuer erwiderten, hieß es in der Pressekonferenz. Es habe zwar zuvor Hinweise gegeben, dass der Mann zur militanten rechtsextremen Reichsbürgerszene gehöre. Aber "wir waren doch überrascht von der Brutalität, die uns entgegenschlug", sagte Becker.

Warum es in dem Haus wenig später zu brennen begann, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Zunächst hätten sechs Personen das Haus verlassen. Nach längerer Verhandlung gab auch der 54-jährige Familienvater auf. Später gestand der Mann laut Becker, geschossen zu haben. Geprüft wird aber laut Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg, noch, ob er der einzige Schütze war.
Die Feuerwehr habe das brennende Haus zunächst nur unter dem Schutz eines gepanzerten Fahrzeuges löschen können. Das Gebäude brannte nieder und ist einsturzgefährdet. Genauere Untersuchungen seien deshalb dort noch nicht möglich.
Polizei fand Ausrüstung für eine kleine Armee
Im Nebengebäude fand die Polizei dann statt der einen gesuchten Waffe die Ausrüstung für eine kleine Armee: In zwei begehbaren Waffenkammern lagen zahlreiche, teilweise automatische Schusswaffen, die für Kriegseinsätze gedacht sind. "Weitere Waffen lagen griffbereit überall im Haus herum", schilderte der LKA-Präsident. Die Beamten hätten sogar ein voll aufmunitioniertes Maschinengewehr MG 42 sichergestellt, wie es die Wehrmacht benutzt habe. Weiter seien Nachtsichtgeräte, Laservisiere, schusssichere Westen mit griffbereiten Ersatzmagazinen sowie rechtsextreme Devotionalien wie eine Reichsflagge und eine Cannabis-Plantage gefunden worden.
Eine 15-köpfige Ermittlertruppe soll den Fall nun genau untersuchen, verstärkt durch 25 Forensiker und Spurensicherer. Florian Kienle, der Leiter der Staatsanwaltschaft Mosbach, sagte: Der Vorwurf gegen den festgenommenen 54-Jährigen laute auf versuchten Mord in Tateinheit mit Körperverletzung und unerlaubten Besitzes einer Kriegswaffe. Neben einer möglichen politischen Motivation für die Tat sei insbesondere auch die Frage zu klären, wie der Verdächtige in den Besitz der Waffen kam, für die er keine waffenrechtliche Erlaubnis hatte.
Sechs Menschen, darunter zwei Frauen, seien wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen gegen sie liefen aber weiter. Wegen des politischen Hintergrunds werde geprüft, ob der Generalbundesanwalt in Karlsruhe den Fall übernimmt.
Habt ihr mal eure Verhältnismäßigkeit überprüft?
Und den Rest der Mannschaft dazu.
Die Erfüllungsgehilfen machen sich wieder mal ne schicken Lenz.
Ohne Worte
wie sie oben geschildert ist scheint mir der Aufwand für unsere Sicherheit angemessen. Sie wissen doch nicht, wir viele Menschen aus seinem Dunstkreis er möglicherweise hätte mobilisieren können.