
Im Main-Tauber-Kreis gibt es seit Freitag einen zweiten bestätigten Coronavirus-Fall. Es handelt sich um die Begleiterin einer bereits infizierten 46-jährigen Frau. Die beiden waren gemeinsam in Südtirol unterwegs. Auch die zweite Patientin befindet sich nach Informationen des Landratsamtes Tauberbischofsheim in häuslicher Quarantäne. Sie weise keinerlei Krankheitssymptome auf.
Auch alle weiteren Kontaktpersonen der Erstinfizierten verbleiben in Quarantäne, hier werden die Untersuchungsergebnisse der angeordneten Nasen- und Rachenabstriche für Anfang der kommenden Woche erwartet. Das Gesundheitsamt appelliert dringend an alle Bürger, von jeglicher Form der Kontaktaufnahme zu Personen in Quarantäne abzusehen. Dies belaste die Betroffenen in ihrer schwierigen Situation nur unnötig. "Dies gilt ausdrücklich auch für Kontakte über die sozialen Medien", heißt es in einer Mitteilung.
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In einem Gespräch unter der Leitung des Ersten Landesbeamten Christoph Schauder hat das Landratsamt die Städte und Gemeinden im Main-Tauber-Kreis über die aktuelle Lage in Sachen Coronavirus informiert. Die Vertreter von Kreis und Kommunen vereinbarten, bei der Bewältigung der Herausforderungen gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Schauder rief zu Ruhe und Besonnenheit auf. Derzeit sei es nicht erforderlich, beispielsweise Schulen und Kindergärten zu schließen oder Veranstaltungen generell abzusagen. „Wir müssen bei allen Maßnahmen und Überlegungen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wahren“, sagte er. Bei Veranstaltungen sei es jedoch wichtig, verstärkt auf die gängigen Hygienemaßnahmen, wie etwa das regelmäßige und gründliche Händewaschen mit Seife, hinzuweisen.
Das Gesundheitsamt im Landratsamt erledige seine Aufgaben mit allergrößtem Engagement, unterstützt von einer dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe. Diese trifft sich mindestens einmal täglich zu einer Lagebesprechung, um die anfallenden Aufgaben strukturiert abzuarbeiten.
- Wenn das Bürgertelefon heiß läuft: Die aktuelle Lage in Unterfranken
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Heiner Thierolf, würdigte das "hervorragende Verhalten" der ersten Patientin aus dem Main-Tauber-Kreis, bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde. Sie verspürte nach der Rückkehr aus Südtirol Symptome eines leichten grippalen Infekts und hatte daraufhin telefonisch einen Arzt verständigt und ihm die Symptome geschildert, anstatt unangemeldet in eine Praxis zu gehen. Außerdem war sie nicht mehr zur Arbeit gegangen. Dies ist voll im Sinne der aktuellen Strategie, die Ausbreitung des Virus durch die Unterbrechung der Infektionsketten bestmöglich einzudämmen.
Bürgertelefon für alle Fragen rund um Corona
Sollten Symptome auftreten, ist eine telefonische Rücksprache mit dem Hausarzt, dem Kassenärztlichen Notfalldienst (Telefon 116117) oder dem Gesundheitsamt unter der Telefonnummer (09341) 82-5579 zur Vereinbarung des weiteren Vorgehens erforderlich. Keinesfalls sollten eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus ohne vorherige telefonische Abstimmung aufgesucht werden. Ganz aktuell hat das RKI auch Südtirol als Risikogebiet definiert.
Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus bietet das Landratsamt sein Bürgertelefon für Fragen aus der Bevölkerung ab sofort auch am Wochenende an. Die Telefonnummer lautet (09341) 82-4010. Das Bürgertelefon ist somit montags bis sonntags durchgehend von 8.30 Uhr bis 18 Uhr geschaltet. Hier gibt es Antworten und Hinweise zu Themen wie auftretenden Symptomen, der Inkubationszeit oder der Frage, wie man sich vor einer Ansteckung schützen kann. Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis bietet darüber hinaus fortlaufend aktualisierte Informationen und Links unter www.main-tauber-kreis.de/coronavirus an.