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WEIKERSHEIM
Leiche im Gartenbeet: Mordverdacht gegen Ehemann
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:55 Uhr

Der Umzug nach Norddeutschland sollte ein neuer Anfang werden, für ein Ehepaar aus Tauberfranken. Doch nun ist Andrea L. (41) aus Weikersheim (Lkr. Main-Tauber) tot. Ihr Mann Stephan (39) sitzt auf der Anklagebank und soll der Justiz in Lübeck erklären, wie es kurz nach Weihnachten 2017 dazu gekommen war.

Freunde sind fassungslos

Stephan L. schwieg bei seiner Festnahme vor acht Monaten. Am früheren Wohnort des Paares in Igersheim (Main-Tauber-Kreis) sorgt der Fall unter Bekannten des Paares noch heute für ungläubiges Kopfschütteln. Aber für die Staatsanwaltschaft gibt es ein Motiv: Andrea sei ihrem Mann im Weg gewesen.

Erste Hinweise gab es bereits kurz nach Andreas merkwürdigem Verschwinden nach Weihnachten. Kurz danach zog Stephans neue Freundin in das Haus des Paares in Wulsdorf (Ostholstein) ein. Dies bestätigte später die Staatsanwaltschaft.

Von Kollegen vermisst gemeldet

Eine weitere Merkwürdigkeit: Nicht ihr Gatte, sondern ihre Kollegen meldeten die Frau am 29. Dezember vorigen Jahres vermisst, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Ihr Ehemann erklärte, sie habe am 2. Weihnachtsfeiertag die Koffer gepackt, um für drei Monate in die Schweiz zu reisen.

Das glaubten Ermittler rasch nicht mehr, als er sich in Widersprüche verwickelte. Drei Wochen dauerte die Suche nach Andrea. Schließlich wurde im Januar der Ehemann unter dem Verdacht festgenommen, mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun zu haben.

Im Gemüsebeet vergraben

Der Regen hatte zunächst viele Spuren verwischt. Bei einer ersten Suche war den Ermittlern nicht aufgefallen, dass im Garten des Hauses von Familie L. im kleinen Ort Wulsdorf (etwa 200 Einwohner) größere Erdarbeiten stattgefunden hatten.

Doch dann suchten mehr als 30 Beamte noch einmal sorgfältiger – und aus dem Verdacht wurde traurige Gewissheit: Andrea war getötet worden. Dann packte der Mörder sie in Folie und vergrub die Leiche in einem Gemüsebeet des eigenen Gartens.

Staatsanwalt: Niedere Motive

Ehemann Stephan L. war zunächst wegen des Verdachts des Totschlags in Haft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch Anklage wegen Mordes erhoben.Sie ist überzeugt: Es habe sich um Tötung aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Der Mann hätte seine Frau (41) beseitigt, damit seine Geliebte einziehen könne. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm auch Heimtücke vor: Die Ehefrau sei im Schlaf erstickt worden. Der Beschuldigte bestreitet die Tat.

Geliebte ahnungslos

Seine Geliebte soll von der Tat nichts gewusst haben. Sie ist nicht angeklagt. Um das Kind des Paares im Grundschulalter kümmerten sich inzwischen die Großeltern.

Der Prozess wird am 7. September beginnen, erklärt Christian Braunwarth von der Lübecker Staatsanwaltschaft. Zunächst seien elf Verhandlungstage – bis in den Dezember hinein – terminiert.

 
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