Die Lübecker Staatsanwaltschaft hat Mordanklage gegen einen Mann erhoben, der seine Frau im Schlaf erstickt haben soll. Der Fall der zunächst vermisst gemeldeten 41-jährigen Andrea L. aus Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) und die Suche nach ihr hatten für großes Aufsehen gesorgt.
Im Beet vergraben
Schließlich keimte der Mord-Verdacht gegen den Ehemann, mit dem sie lange in Igersheim bei Bad Mergentheim gewohnt hatte. Bei einer intensiven Suche fand die Polizei im Januar ihre Leiche vergraben im Garten des Hauses bei Lübeck, in dem das Paar aus Tauberfranken seit dem Umzug nach Ostholstein gewohnt hatte.
Neues Leben mit der Geliebten
Die Ermittler gingen davon aus, dass er die Frau tötete, um mit seiner Geliebten zusammen leben zu können, sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst. Ermittlungen der Lübecker Mordkommission ergaben, dass Andrea L. am zweiten Weihnachtsfeiertag das letzte Mal lebend gesehen wurde. Kollegen sollen sie als vermisst gemeldet haben, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war.
„Wir gehen davon aus, dass der Ehemann seine Frau bereits am 26. oder 27. Dezember getötet hat“, sagt die Staatsanwältin. In seinen Vernehmungen behauptete er dagegen, seine Frau sei zum Arbeiten in die Schweiz gefahren.
Ausrede für die Freundin
Mit dieser Version soll er nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch seiner Geliebten das plötzliche Verschwinden der Ehefrau erklärt haben. Die Geliebte hatte nach Aussagen von Dorfbewohnern bereits über Weihnachten in dem Einfamilienhaus der Familie gewohnt. „Nach unseren Erkenntnissen hat sie aber von der Tat nichts gewusst“, sagte Hingst.
Der Prozess gegen den Ehemann soll im Sommer beginnen. Der gemeinsame Sohn des Paares wird derzeit von Verwandten betreut.