
Der beantragte Zuschuss für den Vereinsring Wernfeld in Höhe von 20.000 Euro für die Sanierung der Festhalle wurde vom Landratsamt nicht genehmigt. Das gab Bürgermeister Jürgen Lippert am Montag im Stadtrat bekannt. Der Stadtrat hatte im November unter Bedenken mit 13 zu acht Stimmen beschlossen, dem Vereinsring aus der Sonderrücklage der "Alten Kirche Wernfeld" ein zinsloses Darlehen über 20.000 Euro zu gewähren. Die Vermutung war da bereits, dass dies nicht satzungsgemäß sei. Das bestätigte nun die Rechtsaufsicht.
An der ehemaligen Dreschhalle sollen das Dach saniert, die Eternitplatten entsorgt und Photovoltaik angebracht werden. Die eigentliche Dachsanierung soll ein Investor übernehmen, der Vereinsring hatte 40.000 Euro Zuschuss für die Dachdämmung und den Innenausbau beantragt.
Die Sonderrücklage und die Alte Kirche Wernfeld
Bei der Sonderrücklage handelt es sich um einen Geldbetrag, den der Förderverein zur Erhaltung der Julius-Echter-Kirche in Wernfeld bei seiner Auflösung im Jahr 2016 der Stadt Gemünden als Treuhänderin mit einem bestimmten Verwendungszweck übertragen hatte. Verwenden darf die Stadt das Vermögen gemäß der Satzung ausschließlich zur Erhaltung von Denkmälern in Wernfeld, die vier Bildstöcke, das Kriegerdenkmal, die Markus-Kapelle und den Dorfbrunnen.
Die Alte Kirche war einst zugunsten der 1969 gebauten neuen Betonkirche schräg gegenüber für kirchliche Zwecke aufgegeben worden. Sie wurde seinerzeit entweiht, und in dem Gebäude fanden in der Folge kulturelle Veranstaltungen statt. Inzwischen wird die Alte Kirche wieder für Gottesdienste genutzt. In der neuen mit Platz für 600 Kirchgänger finden nur noch ausnahmsweise, etwa an hohen Feiertagen, Gottesdienste statt.