Als die Urne von Franz Schüßler am Montagnachmittag zur Titelmelodie von Winnetou zu Grabe getragen wurde, hatten sich auf dem Burgsinner Friedhof einige Hundert Menschen versammelt, um Abschied zu nehmen. Abschied zu nehmen von einem Mann, der für die Menschen in seiner Gemeinde, der er 24 Jahre als Bürgermeister diente, aber auch darüber hinaus viel geleistet hat.
Für diesen unermüdlichen Dienst an der Allgemeinheit mussten für Schüßler nach den Worten von Burgsinns Bürgermeister Robert Herold selbst persönliche Interessen und familiäre Belange in den Hintergrund treten. Herold lobte in seinem Nachruf am Ende des Requiems in der Burgsinner St. Michael Kirche auch den Charakter seines Amtsvorgängers, den er als "beliebt, akzeptiert, respektiert, anerkannt, nie laut und besonnen" beschrieb.
Wegbegleiter zeigen sich bestürzt und fassungslos
Der Mensch Franz Schüßler, so wurde es auch in den Reden von Michael Klein von der Burgsinner Feuerwehr, dem Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab und Landrätin Sabine Sitter deutlich, hat nicht nur Vieles bewegt, sondern seine Mitmenschen in seinem Engagement auch inspirieren können. Dies hob besonders Sitter hervor, die ihren Nachruf aus ihrer Perspektive als eine langjährige Weggefährtin Schüßlers im Dienste des Bayerischen Roten Kreuzes verlas. Für sie war er "ein außergewöhnlicher Mensch, der unser aller Leben berührt und bereichert hat."
"Betroffen und bestürzt" sei man über den frühen Tod des Vereinsmitglieds gewesen, beschrieb es Feuerwehrmann Klein; Schüßler war mit 66 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Dem pflichtete der CSU-Kreisvorsitzende Schwab mit den Worten bei: "Wir können es eigentlich noch gar nicht so richtig fassen." Auch er würdigte den Einsatz des Bürgermeister- und Parteikollegen. Der habe erst im Januar seinen Rüchzug aus dem Kreistag erklärt, "um sich voll und ganz der Genesung widmen zu können".
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Main-Spessart nahmen Abschied
Schüßler habe für Schwab über viele Jahrzehnte die Politik in Burgsinn und im gesamten Landkreis Main-Spessart in vielfältiger Weise mit geprägt. Eine Tatsache, die sich neben der Größe der Trauergemeinde auch in der Vielzahl der anwesenden Politikerinnen und Politiker – besonders auch der vielen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem ganzen Landkreis widerspiegelte.
Pfarrer Gerhard Hanft betonte, dass für Schüßler trotz dessen großen Verantwortungsbewusstseins gegenüber der Allgemeinheit dennoch seine Familie an erster Stelle gestanden habe. So habe er sich bewusst auch wieder aus den meisten seiner Ämter verabschiedet, "um Platz im Kalender, Platz im Leben zu haben für seine Familie".