Im Februar 2020 hat der Karlstadter Stadtrat ein Konzept erstellt, um die Gebäude der Grundschule Wiesenfeld-Karlburg an beiden Standorten nacheinander in Form zu bringen. Die Regierung von Unterfranken meldete jedoch Zweifel am geplanten zeitlichen Ablauf der Maßnahmen an. Knapp ein Jahr lang dauerten nun die Gespräche zwischen Stadt, Regierung, Planungsbüro und Schulleitung.
Nach den Wünschen der Stadt soll zunächst in Wiesenfeld ein Anbau erfolgen, der die Engpässe in der Mittagsbetreuung beseitigt. Anschließend soll in Karlburg ein neues Schulgebäude oberhalb der Karolingerhalle errichtet werden. Und danach – in mehreren Jahren – wäre das Wiesenfelder Grundschulgebäude reif für eine Komplettsanierung.
Vor allem der große zeitliche Abstand zwischen Bauabschnitt 1 und 2 in Wiesenfeld könne Probleme bereiten, befürchteten die Regierung von Unterfranken und das Planungsbüro Haase & Bey. "Also wurde der beschlossene Bauablauf noch einmal überprüft", so Bürgermeister Michael Hombach. Die Ergebnisse der Gespräche übermittelte er den Stadtratsfraktionen und die sprachen sich mit großer Mehrheit dafür aus, den festgelegten Ablauf beizubehalten. Schließlich sei es "dringend", die Probleme der Mittagsbetreuung in Wiesenfeld zu lösen.
Außerdem kann die Stadt für den Wiesenfelder Anbau einen Zuschuss von 270 000 Euro aus dem Kommunalen Investitionsprogramm verwenden, wenn die Maßnahme bis Ende 2022 umgesetzt wird. Diese Förderung war ursprünglich für eine Außentreppe am Karlburger Schulgebäude vorgesehen, doch dort soll ja nun ein Neubau erfolgen.
Kein Zuschuss für Glasfaserleitung für die Vhs
Einen Zuschuss stellte der Freistaat Bayern auch für eine Glasfaserleitung ins Rathaus oder in Schulen in Aussicht. Weil das Rathaus und die Karlstadter Schulen bereits über Anschüsse verfügen, erkundigte sich die Stadt, ob die Fördermittel von 50 000 Euro stattdessen für einen Anschluss für die Volkshochschule verwendet werden dürfen. Weil das Bildungsangebot der Vhs jedoch zu den freiwilligen und nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune zählt, lehnte das bayerische Finanzministerium dieses Ansinnen ab.
Deshalb erhält nun der städtische Bauhof den Glasfaseranschluss. Die Telekom gab ein Angebot über knapp 59 000 Euro ab; der städtische Anteil bleibt also überschaubar. Der Bauausschuss stimmte der Vergabe einstimmig zu.
Zurzeit sind Teile des Karlstadter Bauhof-Teams im Bürgerhaus Mühlbach untergebracht. Bürgermeister Hombach sagte, diese räumliche Trennung sei vor Weihnachten veranlasst worden, um den Räum- und Streudienst im Falle einer Corona-Infektion eines Mitarbeiters und möglicherweise nötiger Quarantäne zu gewährleisten. Bisher sei allerdings kein Fall aufgetreten.
Pläne für Solarpark Stetten
Auf Privatgrund an der Staatsstraße 2301 will ein Investor rund 750 Meter nördlich von Stetten einen Solarpark errichten. Michael Öchsner von Würzburger Planungsbüro Auktor stellte dem Bauausschuss seinen Entwurf für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplans für das 2,67 Hektar große Areal vor.
1,82 Hektar des Grundstücks werden zur Sondergebietsfläche erklärt. Davon dürfen höchstens 65 Prozent mit Solarmodulen und Nebenanlagen bebaut werden. Die Nebenanlagen dürfen höchstens fünf Prozent der Fläche beanspruchen. Höchstens zwei Prozent der umliegenden Grünflächen dürfen für Zufahrtswege genutzt werden. Die Höhe der Module wollte Öchsner auf drei Meter begrenzen, die der weiteren Gebäude auf vier Meter; der Rückbau der Module soll festgelegt werden. Der Planer sagte, die Anlage werde hinter einem Höhenzug liegen und vom Ort aus nicht einsehbar sein. Lediglich der Bereich an der Staatsstraße sei sichtbar.
Auf Anregung von Edgar Ehrenfels sollen auch die Gebäude nicht höher als drei Meter werden. Armin Beck fügte hinzu, dass auch der Rückbau der Anlagengebäude mit aufgenommen werden solle. Öchsner wird diese Änderungen einarbeiten. Der Bauausschuss stimmte geschlossen zu. Die Pläne werden von 8. Februar bis 12. März zur öffentlichen Beteiligung ausgelegt.
Wohnhaus am Stationsweg kommt voran
Die Bauarbeiten für das Mehrfamilienhaus im Karlstadter Stationsweg gehen voran. Der Bauausschuss hatte einige Aufträge zu vergeben. Die Firma Fliesen-Gehret wird Fliesen-, Platten- und Natursteinarbeiten zu einem Preis von 107 000 Euro übernehmen. Ein zweites Angebot wurde nicht berücksichtigt, da es von der zuständigen Stelle in der Regierung von Unterfranken als "unangemessen niedriges Angebot" von der Wertung ausgeschlossen wurde.
Schlosser- und Stahlbauarbeiten gehen an die Firma Kanler & Seitz aus Geiselwind, die mit 81 500 Euro das günstigste von zehn Angeboten abgab – 55 000 Euro günstiger eingeplant. Die Kostenunterschreitung resultiert auch aus einer geänderten Planung und der kostenmäßigen Verschiebung einiger Arbeiten in den Bereich Rohbau (Überdachung Treppenhaus und Konstruktion Carports). Die Vergaben erfolgten jeweils einstimmig.