Nach Überlegungen zum Anbau von Fluchttreppen und einer Sanierung der Karlburger Grundschule gehen die Zeichen inzwischen in eine völlig andere Richtung: ein völliger Neubau oberhalb der Karolingerhalle. Gleichzeitig soll die Wiesenfelder Schule saniert werden. Beide bilden seit einigen Jahren eine Schule mit zwei Standorten.
In der jüngsten Stadtratssitzung berichtete Architekt Helge Bey vom Karlstadter Büro Haase und Bey Architekten von den jüngsten Gesprächen mit der Regierung von Unterfranken. Diese haben ergeben, dass das Karlburger Schulgebäude zu klein ist für moderne pädagogische Konzepte. Selbst die Freiflächen sind zu beengt.
Konzept für Wiesenfeld
Derzeit hat die Grundschule Wiesenfeld-Karlburg acht Klassen mit 150 Schülern, davon 60 Prozent aus Karlburg und 40 Prozent aus Wiesenfeld und Rohrbach. Die bisherige Idee war, den Standort Wiesenfeld zu erweitern, obwohl von dort weniger Schüler kommen.
Nach dem neuen Konzept soll das 1975 in Wiesenfeld erbaute Schulgebäude mit seinen vier Klassenzimmern und einem Werkraum nicht erweitert werden. Stattdessen soll bei einer Generalsanierung vorne rechts (vom Eingang aus gesehen) ein Ganztagsraum eingerichtet werden. Die Pausenhalle soll auch als Speisesaal mit Küche dienen. Zwischen den beiden Klassenzimmern hinten soll ein Zwischenraum für Gruppenarbeit entstehen. Er kann dann von beiden Klassenzimmern aus genutzt werden. Sollte mehr Platz gebraucht werden, könnte die Sporthalle in die Ganztagsbetreuung mit einbezogen werden, trug Bey vor.
Die Idee für Karlburg
Nach dem ersten Grobkonzept könnte in Karlburg ein zweigeschossiger Bau mit jeweils 950 Quadratmetern Geschossfläche entstehen. Im Erdgeschoss wären schwerpunktmäßig Einrichtungen für die Ganztagsschule, Pausenraum und Speisesaal sowie die Verwaltung und das Lehrerzimmer. Im Obergeschoss könnten vier nach Süden orientierte Klassenzimmer angesiedelt werden.
Das Grundstück schließt an die Karolingerstraße an. Der Flächennutzungsplan sieht zwischen der Schule und der Karolingerhalle Parkplätze vor. Aber dann kommen schon die Sportstätten in direkter Nähe zur Schule.
7,46 gegen rund 7 Millionen Euro
Im April war man von folgenden Kosten ausgegangen: 2,98 Millionen Euro für die Generalsanierung in Karlburg und 4,48 Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterung in Wiesenfeld. Macht zusammen 7,46 Millionen. Das neue Konzept sieht 5,82 Millionen Euro für den Neubau in Karlburg sowie 1,24 Millionen Euro für die Sanierung in Wiesenfeld vor. Ergibt etwas mehr als 7 Millionen. Die neue Lösung wäre somit sogar ein bisschen kostengünstiger. Das Grundstück ist da allerdings noch nicht berücksichtigt. Nur der mittlere Streifen gehört bisher der Stadt.
Fördermittel gäbe es aus verschiedenen Töpfen wie FAG (Finanzausgleichsgesetz), KIP (Kommunales Investitionsprogramm) oder KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau. Bey zählt als Vorteile unter anderem geringere Betriebskosten und eine höhere Zufriedenheit der Nutzer auf.
Einsatz für gleiche Bedingungen
Die Wiesenfelder Stadträte Ingo Röder, Franz-Josef Scheeb und Theo Dittmaier machten sich in der Diskussion dafür stark, dass Wiesenfeld nicht nur eine Ganztagsbetreuung bekommt, sondern auch eine Ganztagsschule wird. Die Dauer der Betreuung dürfe nicht unterschiedlich sein, pflichtete ihnen Bürgermeister Paul Kruck teilweise bei. In Wiesenfeld könne man aber immer noch zu einem späteren Zeitpunkt erweitern.
Michael Hombach brachte den Gedanken ins Spiel, Kinder aus dem Nordwesten Karlstadts in Karlburg zu beschulen, musste sich aber vom Bürgermeister erklären lassen, dass eine Umsprengelung nach Straßenzügen nicht zulässig sei.
Nun die Frage an den Herrn Dr. Kruck: Welche Gesetzesgrundlage verbietet die "Umsprengelung" nach Straßenzügen?
Ist auch schon eine Nachnutzung der vorhandenen Gebäude geplant?