
Zur Berichterstattung über die steigenden Kostens des Klinikneubaus in Lohr und auf die Stellungnahme der AfD reagiert auch die Fraktion "Unabhängig Gemeinsam für Main-Spessart" (UGM) mit einer Stellungnahme.
Kreisrat Christian Menig stellt darin stellvertretend für seine Fraktionskollegen Thomas Stamm, Achim Müller und Richard Roos klar: Aus Sicht der UGM-Fraktion müssten für einen weiteren Beschluss zum Klinikneubau erst alle Kosten aktuell bekannt gegeben werden. Menig betont außerdem, dass der Beschluss für das Zentralklinikum bereits 2015 gefasst wurde, als es die UGM-Fraktion noch nicht gab.
Die UGM beklagt in ihrer Stellungnahme weiter: Alles, was seit diesem Beschluss passiert sei, sei für Marktheidenfeld "enttäuschend und schwer verständlich". Es bringe nichts, hier jetzt nachzukarten – sollten die Kosten weiter "über alle Maßen in die Höhe schießen", wolle man das aber dennoch tun.
Weiter kritisiert die UGM, wie in der vergangenen Kreistagssitzung "mit Millionen jongliert wurde", dass Klinikreferent und Landrätin nach eigenen Aussagen vom Architekten nicht über seine höhere Kostenschätzung aufgeklärt wurden und dass die anderen Fraktionen sich in der Sitzung so verständnisvoll zeigten.
UGM fürchtet, dass die Kreisumlage weiter steigt
In der Sitzung Ende April war deutlich geworden, dass der Neubau des Zentralklinikums in Lohr wahrscheinlich mehr als 160 Millionen Euro kosten wird – bisher war man von 152 Millionen ausgegangen. Architekt Linus Hofrichter erklärt in der Sitzung, er habe schon 2019 angemerkt, dass an der untersten Grenze kalkuliert worden war. Die damaligen Verantwortlichen von Landkreis und Klinikum hätten seinen Einwand jedoch ignoriert.
Dass die tatsächlichen Baukosten wohl erst feststehen, wenn die Aufträge ausgeschrieben sind, ist in den Augen der UGM keine gute Voraussetzung, um "Entscheidungen zu treffen, die den Landkreis dann über Jahrzehnte einschränken und vieles Notwendige oder Geplante unmöglich machen". Die UGM rechnet damit, dass die Eigenbeteiligung des Landkreises noch erheblich steigen werden und eine Erhöhung der Kreisumlage nach sich ziehen wird. Für solche möglichen Beschlüsse wolle die UGM nicht die Hand heben, heißt es abschließend in der Stellungnahme.