
Beim Neubau des Zentralkrankenhauses in Lohr laufe zeitlich gesehen alles weitestgehend nach Plan, hieß es in der Kreistagswerkausschusssitzung am Mittwoch. Die Bohrpfahlarbeiten sind laut Neubauleiter Roland Wolf abgeschlossen. Begonnen habe man mit dem Bau der Erschließungsstraße und dem Ausheben der Baugrube. Insgesamt sollen ihm zufolge innerhalb von sechs Wochen 20.000 bis 30.000 Kubikmeter Erdreich abgefahren werden, pro Tag 1000 bis 1500 Kubikmeter. Zu diesem Zweck seien 20 bis 25 Traktoren im Einsatz. Um Straßenverschmutzungen im Umfeld möglichst gering zu halten, sei kontinuierlich eine Kehrmaschine im Einsatz. Komplett vermeiden lasse sich die Verschmutzung jedoch nicht.
Wie in der Sitzung zu hören war, wird ein Teil des Erdreichs zum Auffüllen des Geländes beim Bau der Ortsumgehung in Wiesenfeld verwendet, aber auch an andere Orte auf der fränkischen Platte verbracht. Man habe "ein Auge drauf", wo die zuvor beprobte Erde abgelagert werde, versicherte Wolf.
Patientenzimmer soll demnächst eingerichtet werden
Die Straßenreinigung klappe einigermaßen, sagte Michael Kleinfeller (CSU) der in der Nähe der Baustelle im Lohrer Stadtteil Wombach lebt. Ähnlich äußerte sich die Steinbacherin Brigitte Riedmann (FW) – die Traktorfahrer führen "sehr verantwortungsvoll".
Laut Terminplan soll der Rohbau des Krankenhausgebäudes noch im März beginnen, die Fertigstellung des Rohbaus ist im Herbst 2025 vorgesehen. Klinikreferent René Bostelaar sagt, dass demnächst ein Patientenzimmer eingerichtet werden soll, wie es im Neubau vorgesehen ist. Das koste zwar noch einmal etwas, aber dafür könne sich der Werkausschuss dann ein Bild von den künftigen Zimmern machen.

Einen Abschlussbericht über das im November 2021 mit Unterstützung des Großwallstadter Büros "Lakehouse" begonnene Projekt "Sprach-Gut", das zur Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation im Klinikum Main-Spessart beitragen soll, gab Projektleiterin Sandra Mantz.
Ihren Worten nach ging es im ersten Jahr vor allem um Basistraining, im zweiten Jahr sei man mehr in die Tiefe gegangen und habe Multiplikatoren ausgebildet. Mithilfe dieser neun Personen, die sich dafür qualifiziert haben, solle ein neuer Geist ins Klinikum einziehen. Es gehe darum, respektvoll miteinander umzugehen. Ein gesprochenes Wort, aber auch ein nicht gesprochenes, könne wie eine Waffe benutzt werden.
Kritisch merkte sie an, dass sie sich von Seiten der Ärzteschaft mehr Beteiligung gewünscht hätte. Sie denke nicht, dass man alle Beschäftigten erreicht habe, aber man habe etwas angestoßen.
Plädoyers für respektvollen Umgang
Ein respektvoller Umgang miteinander sei "fast wesentlicher, als ein neues Klinikum zu bauen", meinte Klinikreferent Bostelaar. Das könne man zwar nicht verordnen, aber man müsse an dem Thema weiterhin dranbleiben. Alles in allem habe man bislang dafür rund 110.000 Euro ausgegeben. Nun habe man das Know-How in den eigenen Reihen, man müsse den neun Experten jetzt die Freiheit geben, den begonnenen Weg weiterzuführen. Wenn dies gelinge, werde man künftig keine Personalprobleme haben, prophezeite er.
Brigitte Riedmann meinte, dass der respektvolle Umgang miteinander für alle Beschäftigten des Klinikums gelten müsse, "vom Hausmeister bis zu den Chefärzten". Das sah Landrätin Sabine Sitter (CSU) genauso.
Weil nach den gesetzlichen Vorgaben aus dem Namen einer Schule die Schulart, der Sitz der Schule und der Träger hervorgehen muss, steht bei der "Berufsfachschule für Pflege und Gesundheitsberufe des Klinikums" sowie der "Berufsfachschule für Altenpflegehilfe des Landkreises Main-Spessart" eine Namens- und damit einhergehend eine Satzungsänderung an. Der Werkausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig, die Namen zu ändern in "Berufsfachschule für Pflege Marktheidenfeld des Landkreises Main-Spessart" und "Berufsfachschule für Altenpflegehilfe Marktheidenfeld des Landkreises Main-Spessart".