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Triefenstein
Wolle statt Nordmanntanne: Petra Steinleitner aus Triefenstein hat einen gestrickten Weihnachtsbaum
Den Baum aus Wolle hat die Damenschneiderin von einer Stammkundin geerbt. Was sie zunächst für eine große Zipfelmütze hielt, wurde mit etwas Geschick zu einem nachhaltigen Tannenbaum.
Nachhaltig, immer grün und bunt geschmückt: Der Weihnachtsbaum aus Wolle von Petra Steinleitner kann jedes Jahr wieder genutzt werden.
Foto: Josepha Kettemann | Nachhaltig, immer grün und bunt geschmückt: Der Weihnachtsbaum aus Wolle von Petra Steinleitner kann jedes Jahr wieder genutzt werden.
Josepha Kettemann
 |  aktualisiert: 30.12.2024 02:31 Uhr

Dunkles Grün, helle Lichter und weihnachtliche Dekoration: So stellt man sich einen traditionellen Weihnachtsbaum vor. Alle diese Eigenschaften hat auch Petra Steinleitners Baum, allerdings ist er alles andere als traditionell. Statt aus Nadeln besteht er aus gestrickten Wollmaschen und ist nicht jahrelang im Wald gewachsen, sondern vor Jahren durch gekonnte Handarbeit entstanden. 

Petra Steinleitner aus Triefenstein ist selbstständige Damenschneidermeisterin. "Meine Mutter hat früher schon immer viel genäht oder gebastelt und ich habe viel von ihr gelernt", erzählt sie. In ihrem eigenen Schneideratelier näht sie Kleidungsstücke für Frauen um. Eine ihrer langjährigen Stammkundinnen war Karen Metz, ebenfalls aus Triefenstein. Sie sei als "ältere Dame mit einer Vorliebe für außergewöhnliche, aber wertige Stücke" bekannt gewesen. Außerdem habe man sie immer mit ihrem Korbwagen die Straße entlanglaufen sehen, erzählt Steinleitner. 

Mit Weihnachtsdeko bestückt und durch die integrierte Lichterkette strahlend ähnelt der Baum aus Wolle einem echten Weihnachtsbaum.
Foto: Josepha Kettemann | Mit Weihnachtsdeko bestückt und durch die integrierte Lichterkette strahlend ähnelt der Baum aus Wolle einem echten Weihnachtsbaum.

Metz sei für Steinleitner nicht nur eine Kundin, sondern auch eine Freundin gewesen, mit der sie sich ab und zu auf einen Kaffee getroffen habe. "Einmal hat sie mir von einem gestrickten Tannenbaum erzählt", erinnert sich Steinleitner. Nachdem Karen Metz im März 2023 gestorben ist, boten ihre Töchter Steinleitner einige ihrer Erbstücke an, unter anderem den Korbwagen. Darin habe sich ein dunkelgrünes, gestricktes Wollstück befunden, erklärt Steinleitner. "Erst dachte ich, das ist eine riesige Zipfelmütze und ich wusste nicht, was ich mit sowas anfangen soll", erzählt sie. "Bald erinnerte ich mich an den gestrickten Tannenbaum, von dem Karen erzählt hatte. Ohne Füllung habe ich ihn erst nicht erkannt." 

Mit ihrem Mann bastelte Petra Steinleitner ein neues Gestell für den Weihnachtsbaum

Das ehemalige Gestell sei wohl irgendwann entsorgt worden, glaubt Steinleitner. Deshalb nahm sie sich zusammen mit ihrem Mann vor, dem gestrickten Tannenbaum wieder seine ursprüngliche Form zu verleihen. Ein ehemaliger sternförmiger Adventskranzhalter sollte als Christbaumständer fungieren, während durch die daran befestigten Bastelringe aus Metall die typische Kegelform entstand. Über einen aus Markisenstoff genähten Mantel legte Steinleitner Volumenflies als Füllung. Daran bastelte sie mit Sicherheitsnadeln eine Lichterkette, deren Lämpchen sie anschließend durch die groben Maschen des Tannenbaums zog. "So leuchtet der Baum, ohne, dass man die Kabel sehen kann", erklärt Steinleitner ihr Vorgehen.

Zusammen mit ihrem Mann bastelte Petra Steinleitner ein Gestell für den Tannenbaum aus Wolle. Mit einer einfachen Skizze erklärt sie den inneren Aufbau.
Foto: Josepha Kettemann | Zusammen mit ihrem Mann bastelte Petra Steinleitner ein Gestell für den Tannenbaum aus Wolle. Mit einer einfachen Skizze erklärt sie den inneren Aufbau.

Den 1,20 Meter hohen Baum dekoriere sie einfach mit Kugeln, Sternen und Figuren, genauso wie einen traditionellen Christbaum auch, sagt Steinleitner. "Er ist nachhaltig, immer grün, braucht kein Wasser und nadelt nicht" – sie findet, der Baum bringe nur Vorteile mit sich. Schließlich sei der Weihnachtsbaum aus Wolle etwas Einmaliges und kann jedes Jahr wiederverwendet werden. Auch ihr Mann sei glücklich, da er keine schwere Nordmanntanne mehr in die Wohnung schleppen müsse.

 
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  • Ute Vahid
    Welch wundervolle Idee! Sehr huebsch! Fröhliches Fest ihnen und ihrer Familie
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  • Werner Müller
    Wundervolle Idee und sehr umweltfreundlich!
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