Das aktuelle Stück "Die Königin von Deutschland" im Theater Spessartgrotte in Langenprozelten lädt ein, aus vollem Herzen zu lachen. Etwa 50 Gäste waren zur Premiere gekommen. Bis April steht das Stück, das zusätzlich mit fantastischen Gesangs- und Tanzeinlagen besticht, auf dem Spielplan der Kleinkunstbühne. Regie führt die Theater-Inhaberin Helga Hartmann.
Langenprozelten hat den Zuschlag für die Austragung des diesjährigen Schönheitswettbewerbs "Königin von Deutschland" bekommen. Nur: Den Brief mit der Zusage hat niemand geöffnet. Und die Veranstaltung ist bereits morgen. Ortsvorsteherin Clementine ( gespielt von Luise Schlingmann) und ihr Kumpel Bernie, der Pächter des Vereinsheims ist (Timo Dassinger), setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um das Vereinsheim für den Wettbewerb aufzuhübschen.
Von der Gurkenkönigin bis zur Fischkönigin aus Friesland
Da steht Wettbewerbspräsidentin Heidrun von Stolz (Iris Katzer) vor der Tür. Während ihr die Ortsvorsteherin das Vereinsheim als angesagten Geheimtipp der Schönen und Reichen verkauft, schlüpft Bernie notgedrungen in die Rolle der amtierenden "Kartoffelkönigin" namens Monika Walburga.
Und schon treffen die Mitbewerberinnen ein: Britta, die Gurkenkönigin aus dem Taunus, Heidekönigin Ulrike (beide gespielt von Mara Tonija), Sissi, die Weißwurstkönigin aus Oberbayern, Mandy, die Klößekönigin aus der Thüringer Toskana und Fine, die Fischkönigin aus Friesland (sämtliche Rollen gespielt von Andrea Feuchtenberger). Alle Dame geben Ihr Bestes und versuchen in den einzelnen Durchgängen zu brillieren.
Kartoffeltanz in silbernen Stilettos und mit Besen
Mit weißer Perücke, im rosafarbenen Outfit und silbernen Stilettos, einen Besen in der Hand, legt Monika Walburga ihren Kartoffeltanz zu "Music was my first love" aufs Parkett. Und Weißwurstkönigin Sissi, im Dirndl, mit geflochtenen Zöpfen und strammen Waden, liefert im bayerischen Dialekt ein "Gstanzl" auf die "Würstl". Fine, die friesische Fischkönigin in Gummistiefeln und Regenmantel tanzt und singt zum bekannten Schlager "An der Nordseeküste".
Die Wettbewerbspräsidentin Heidrun von Stolz ist entsetzt über die mangelhafte "Location" als Austragungsstätte für den Schönheitswettbewerb. Ständig macht sie sich lauthals Luft über diese schreckliche Misere. Die Ortsvorsteherin ist damit beschäftigt, sie zu besänftigen und das Vereinsheim zu beschönigen – vor allem den "Backstagebereich", die umgemodelte Toilette.
Zepterfinale bringt Überraschungen mit sich
Unterdessen folgen rätselhafte gesundheitliche Probleme der Bewerberinnen, einige von ihnen verschwinden buchstäblich von der Bildfläche. Der Verdacht kommt hoch: " Da hat jemand nachgeholfen."
Der Badeanzug-Durchgang folgt und wird von den Teilnehmerinnen bravourös, natürlich gespickt mit humorvollen Pointen, durchlaufen. Auch der 1960er Jahre Hit "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini" ist mit von Partie.
Das Zepterfinale, musikalisch und tänzerisch umrahmt zu "Daddy Cool" von Boney M. bringt so manche Überraschung mit sich: Heidekönigin Ulrike entpuppt sich als Tochter der Jurorin. Vereinsheim-Pächter Bernie alias Monika Walburga, die Kartoffelkönigin, und Ulrike werden ein Liebespaar und Heidrun von Stolz wird zur " Königin von Deutschland" gekrönt. Eine witzig-spritzige Verwechslungskomödie.
Weitere Informationen über die Spessartgrotte in Langenprozelten und die aktuellen Spieltermine gibt es auf der Internetseite www.spessartgrotte.de.
