
Die letzten Windräder, die im Landkreis Main-Spessart gebaut worden sind, stehen auf der Binsfelder Höhe. 2017 wurde das Projekt der Arnsteiner Bürgerenergie-Genossenschaft errichtet. Seit dem herrscht Stillstand beim Ausbau. Keine weitere Anlage ist mehr hinzu gekommen.
Dabei nimmt in vielen Bundesländern der Ausbau der Windkraft Fahrt auf. Auch in Bayern sollen nach Vorgabe von Ministerpräsidenten Markus Söder 1000 neue Windkraftanlagen bis 2030 stehen. Dazu muss jede Region ihren Anteil leisten. Im Landkreis Main-Spessart sind einige Projekte in der Planung. Insgesamt 22 Windräder könnten in den nächsten Jahren hinzukommen. Hier eine Bilanz:

1. Sieben Windräder auf dem "Weichsel- und Mausberg" bei Roden
Die Gemeinde Roden will im Vorranggebiet für Windkraft im Bereich Weichsel- und Mausberg weitere sieben Windräder bauen. Bereits zwei Windräder gibt es schon auf Rodener Gebiet. Die Gemeinde will eine Genossenschaft gründen. Diese soll bei der Energieversorgung Lohr-Karlstadt, die als Pächterin den Windpark plant und hier mit der Thüga Erneuerbare Energien (THEE) GmbH & Co.KG zusammenarbeitet, Anteile erwerben. Derzeit sind Gutachten zu Schall und Schattenwurf in Arbeit.
Zudem gibt es einen weiteren Antrag für den Bau von drei Windrädern auf landwirtschaftlichen Nutzflächen in Roden. "Die beiden Projekte stehen in Konkurrenz zueinander", sagt Bürgermeister Johannes Albert. Ein privater Investor will zwei neue Windräder errichten und eine bestehende Anlage durch eine moderne ersetzen. Man spricht dann von "Repowering". Die alte Anlage hat ein Höhe von 150 Metern, das neue Windrad wäre dann 285 Meter hoch. "Wird dieses Projekt verwirklicht, müssen wir auf zwei Windräder verzichten", sagt Albert. Der Gemeinderat verweigerte für dieses Vorhaben Ende August mit dem Hinweis auf Abstandsflächen die Zustimmung.
Genehmigt wurde dann aber Mitte September vom Gemeinderat der Bau von sieben Windrädern auf dem Weichsel- und Mausberg, an dem die Gemeinde selbst beteiligt ist. Vier von ihnen sollen auf Gemeindegrund gebaut werden, drei auf Privatgrund. Die sieben Windräder haben eine Höhe von 261 Metern. Genehmigungsbehörde ist das Landratsamt. Es muss nun das Vorgehen der Gemeinde prüfen.
Gegenwind kommt aus der benachbarten Gemeinde Urspringen. Der dortige Gemeinderat hat beide Projekte abgelehnt. Der Abstand des Windparks zur Gemeinde Urspringen würde nur 1000 Meter betragen.
2. Zwei Windräder auf dem "Strickberg" bei Erlenbach und Tiefenthal
Die Firma ABO Wind aus Wiesbaden will zwei Windkraftanlagen im Vorranggebiet Strickberg auf der Gemarkung Tiefenthal errichten. Die Planungen hatten bereits 2010 begonnen, hatten sich aber aufgrund der 10-H-Regelung zwischenzeitlich zerschlagen. Da diese Regelung in Vorrang- und Vorbehaltsgebieten aufgeweicht ist, ist der Bau nun wieder möglich. Auch an eine Bürgerbeteiligung in Form von Windsparbriefen oder Nachrangdarlehen ist laut ABO Wind gedacht.
Auf Nachfrage antwortet das Unternehmen, dass es Mitte 2024 den Bauantrag für die Windräder stellen will. Baubeginn würde dann Ende 2025 oder Anfang 2026 sein, die Inbetriebnahme Anfang 2027. Derzeit wurden und werden Fachgutachten beauftragt. Es werden laut der Presseabteilung "keine größeren Probleme" erwartet.
3. Bis zu sieben Windräder "südlich von Hundsbach" bei Eußenheim
Elf Windräder gibt es schon seit mehr als zehn Jahren im Gemeindegebiet von Eußenheim, sechs oder sieben weitere sollen südlich von Hundsbach dazukommen – drei auf Privatgrund und vier auf gemeindeeigenem Gebiet. Partner für die Windräder, die auf gemeindeeigenen Gebiet entstehen sollen, ist lauf Bürgermeister Achim Höfling die Betreibergesellschaft GP Joule. Es ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen.

Derzeit laufen nach Angaben von Höfling von Seiten der Gemeinde die Vereinbarungen mit dem Betreiber über die Pacht. Die artenschutzrechtlichen Gutachten seien schon in Auftrag gegeben. Die Windräder sollen an den Waldrand, um möglichst wenig Wald roden zu müssen. Auch will die Gemeinde die Entscheidung noch offen halten, ob drei oder vier Windräder gebaut werden.
Die Standorte sind im Regionalplan als Vorrang- und Vorbehaltsgebiete vorgesehen. Zwischenzeitlich hatte die Bundeswehr Einspruch gegen den Bau der Windräder eingelegt. Das Bundesamt für Infrastruktur sieht den dortigen Tiefflugkorridor für Hubschrauber zum Nachteil des Lagers Hammelburg beeinträchtigt. Laut Höfling sei aber dieser Widerspruch zurückgenommen worden.
4. Bis zu sechs Windräder "südöstlich von Schwebenried" bei Arnstein
Die Kommunen Arnstein und Werneck wollen in dem Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsgebiet "Südöstlich Schwebenried" bis zu sechs weitere Windräder bauen. Auf der Anhöhe zwischen Schwebenried und Schraudenbach (Lkr. Schweinfurt) stehen schon einige Windräder. Die Windenergieanlagen sollen unter Regie der Kommunen Arnstein und Werneck errichtet werden. Die Bürgerenergie-Genossenschaft Arnstein soll dabei sein.
Die Aufgabe, den Windpark zu errichten, haben die beiden Kommunen einem sogenannten Windkümmerer übertragen. Dies ist ein vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gestellter Experte, der professionelle Beratung zur Entwicklung des Windparks anbietet. Die Aufgabe übernimmt Rolf Pfeifer von der endura kommunal. Unter der Regie von Pfeifer erfolgte ein sogenanntes "Flächenpooling", denn da die Grundstücke für die Windräder in privater Hand sind, musste die Bereitschaft der Eigentümer geklärt werden, diese für den Bau der Windräder zur Verfügung zu stellen.
"Das verlief sehr erfolgreich", so Pfeifer. 90 Prozent der in Frage kommenden Flächen wurden gesichert. Daher werde es zum Bau von Windenergieanlagen kommen. Flächeneigentümer, die bisher nicht unterschrieben haben, können laut Pfeifer den Windpark nicht mehr verhindern.
Jetzt werde nach einem Partner gesucht, der den Windpark gemäß den von den Kommunen aufgestellten Bedingungen errichtet. Der Mindestabstand zu den Wohngebieten soll mindestens 1200 Meter betragen und der künftige Windpark soll im überwiegenden Besitz der Kommunen und der Bürgerschaft sein.
Pfeifer rechnet damit, dass im April 2024 ein Projektierer gefunden wird. Danach werde das Genehmigungsverfahren in Gang gesetzt, was wiederum zwei bis drei Jahre dauern wird. Der Bau wird damit frühestens in 2026/2027 beginnen. Circa ein Jahr später könnten sich die Windräder drehen.
Weitere Vorgespräche
Nach Auskunft der Presseabteilung des Landkreises Main-Spessart hat es weitere Vorgespräche für den Bau von Windrädern in Retzstadt, dem Eußenheimer Gemeindeteil Aschfeld und dem Arnsteiner Stadtteil Binsfeld gegeben.
Aber bei Wind und Sonnenschein muß das Überangebot am Strommarkt verschenkt werden oder sogar für die Abnahme bezahlt werden.
Mit dem Billigstrom pumpen Österreich und die Schweiz ihre Pumpspeicherbecken voll und bei Bedarf verkaufen sie uns den Strom wieder zum Vielfachen des Preises
Zu diesen Möglichkeiten zählen unter anderem:
Überdimensionierung von Solar- und Windkapazitäten[1]
Ausbau der Stromnetze u. a. für großräumigen Austausch[1]
Verschiebung der Stromnachfrage
Speicherung von Energie
Ein verbessertes Zusammenspiel verschiedener Sektoren wie Strom, Wärme, Verkehr, Industrie
Einsatz von Power-to-X-Technologien, z. B. zur Erzeugung von Wasserstoff in Phasen, in denen Energie im Überfluss vorhanden ist[1]
Einsatz grundlastfähiger erneuerbarer Energie
https://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelflaute
(Präsident des Bundesverbandes Windenergie Hermann Albers)
Wenn der Wind nicht weht, decken 35000 Windräder GAR KEINEN Bedarf.
Deshalb sind grundlastfähige Kraftwerke erforderlich.