Etwa ein halbes Dutzend Menschen sind in ihrer Obhut an einer Erkrankung mit Covid 19 gestorben. Silke Barsch aus Retzstadt und Anja Baier aus Karlstadt sind Fachkrankenschwestern für Anästhesie und Intensivmedizin an der Würzburger Uniklinik. Seit März betreuen sie auf ihrer Station schwer an Covid 19 erkrankte Menschen; zeitweise war die Station mit elf Corona-Patienten voll belegt, seit einigen Wochen nun sind es nur noch einzelne Fälle. Den beiden braucht keiner erzählen, Corona sei nur eine Art Grippe.
"Covid-19-Erkrankungen sind deutlich extremer als andere infektiöse Erkrankungen, mit denen wir sonst zu tun haben", sagt Anja Baier. "Viele Organsysteme sind betroffen. Fast alle unserer Patienten werden ins künstliche Koma versetzt und an eine Maschine angeschlossen, die die Arbeit der Lunge übernimmt, außerdem ist oft wegen zurückgehender Nierentätigkeit eine Dialyse nötig. Häufig ist die Blutgerinnung entgleist. Und die Erkrankung dauert sehr lange."
Die beiden Frauen sind zufrieden, dass zurzeit nur ein Corona-Patient auf ihrer Intensivstation liegt. "Es war eine sehr heftige Zeit im April, Mai", sagt Silke Barsch. Trotz des derzeitigen Ansteigens der Inzidenz-Zahlen gibt es im Moment nicht viele Patienten mit schweren Erkrankungen. "Aber es ist möglich, dass die in zwei, drei Wochen kommen."
Die ersten Patienten kamen aus Bergamo
So ist es auch im März gelaufen. "Wir waren vorbereitet und geschult, aber es kamen anfangs keine Patienten. Ich war stolz auf die Uniklinik, dass sie damals drei Personen aus Bergamo aufgenommen hat", so Barsch. Die Italiener kamen im künstlichen Koma nach Deutschland. "Das ist nötig, weil die Patienten im Lungenersatzverfahren ECMO auf dem Bauch liegen müssen. Das hält ein wacher Mensch keine 16 Stunden am Tag durch", sagt Baier.
Es sei nicht einfach, Menschen, die wegen Atembeschwerden noch selbständig in Bergamo ins Krankenhaus gegangen sind, zu erklären, dass sie drei Wochen im Koma lagen und nun in Würzburg sind. "Eine Übersetzerin war beim ersten Mal dabei. Aber die Patienten dämmern wieder weg und dann musst du's nochmal erklären, mehrfach. Mithilfe von Übersetzungsprogrammen", berichtet Barsch. Kontakt zu den Angehörigen war für Patienten zu dieser Zeit auf der abgeschotteten Intensivstation nicht möglich.
Kurz darauf kamen dann deutsche Patienten. "Wir haben normalerweise zwölf Plätze, haben in dieser Zeit wegen der aufwändigen Arbeit maximal elf davon belegt", so Barsch. Fünf ausgebildete Pflegekräfte und ein Helfer, zum Beispiel Medizinstudenten, kümmerten sich pro Schicht um die Patienten. "In einer Schicht von achteinhalb Stunden ist es nicht möglich, mehr als zwei Patienten zu betreuen", erklärt Baier. Die Menschen müssen gedreht und komplett gewaschen werden, inklusive Zähneputzen. Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffanteil im Blut; Blutgase, Elektrolyte, Nierenwerte sind zu überprüfen, Medikamente zu verabreichen. "Und zwischendurch wird auch mal eine Wiederbelebung oder der Einsatz des Defibrillators nötig." Dank der zusätzlichen Helfer war es möglich, elf Patienten zu versorgen.
Die Krankenschwestern tragen aufwändige Schutzkleidung: einen wasserundurchlässigen Schutzkittel, extralange Handschuhe, FFP2-Maske, Visier sowie eine Kopfbedeckung. Beim Wechsel von einem zum anderen Patienten werden ein weiteres Paar Handschuhe und eine Schürze übergezogen. "Wir befolgen die Hygieneregeln weiterhin streng", so Barsch. Dass sie helfen, zeige sich darin, dass kein einziges Team-Mitglied infiziert worden sei, trotz der intensiven Beschäftigung mit den Patienten.
Diskussion über Maßnahmen verständlich
Deshalb sagen Baier und Barsch: "Es ist den Menschen und auch den Schulkindern zuzumuten, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Wir trugen sie früher auch nur im OP oder bei infektiösen Patienten und tun es nun acht Stunden lang, während wir körperlich anstrengende Arbeit verrichten." Sie verstünden, dass über die Maßnahmen diskutiert wird. "Das tun wir ja auch." Aber: "Wir sind eine Solidargesellschaft. Wir müssen aufeinander achten."
Sie wünschen sich, dass die Schulen geöffnet bleiben können und die Zahl der Covid-Patienten auf der Intensivstation niedrig bleibt. "Wir haben schwer kranke Patienten hier gehabt", sagt Silke Barsch. "Ich glaube, das, was diese Menschen durchgemacht haben, möchte jeder vermeiden."
Es sterben jedes Jahr:
-5,6 Millionen Kinder unter 5 Jahren an Hunger.
-400,000 an Malaria.
Das sind nun 6 Millionen Menschen, zum Großteil KINDER – man könnte diese Toten verhindern. Warum machen wir uns so viele Gedanken jetzt über Covid? Weil es nun auch mal uns, die reichen Europäer trifft? Ist uns ein Leben eines Afrikanischen Kindes weniger wert?
Weinen wir für die unter 5 Jährigen Afrikanischen Kinder?
Allen Respekt vor dem Intensivpflegepersonal, aber was genau meint denn der Autor des Artikels mit dieser sehr genauen Bezifferung? Vielleicht 5 Tote, vielleicht 7 Tote oder doch vielleicht genau ein halbes Dutzend? Prinzipiell ist jeder einzelne Tote zuviel und “etwa”-Angaben kennen wir ja bereits von den täglichen RKI-Zahlen. ....,
Das genügt zur Einordnung .
So kommt diese etwas vage Angabe zustande.
Markus Rill,
Autor des Artikels